DAX beendet Tag im Minus -- Wall Street schließt zurückhaltend -- SAP enttäuscht mit ausbleibender Margensteigerung -- Netflix schockt mit Zahl der Neukunden -- Bitcoin, ASOS, Wirecard im Fokus
Bayer-Chef sieht nach Elliott-Kritik kein Grund zum Umdenken. QUALCOMM-Aktie tiefer: EU-Kommission verhängt dreistellige Millionen-Strafe. Heidelberger Druck meldet Gewinnwarnung. eBay kann Erwartungen schlagen. IBM-Umsatz fällt deutlich. EZB prüft wohl neuen Ansatz für Inflationsziel. Munich Re erzielt Milliarden-Gewinn.
Marktentwicklung
Am Donnerstag ging es am heimischen Aktienmarkt bergab.
Der DAX kam im Sitzungsverlauf nicht aus der Verlustzone heraus. Er beendete das Geschäft 0,92 Prozent schwächer bei 12.227,85 Punkten. Der TecDAX verzeichnete ebenfalls Abgaben. Er schloss 1,32 Prozent tiefer bei 2.838,80 Zählern.
Nachdem die Rekordserie an der Wall Street am Vortag erst einmal beendet wurde, ging auch dem deutschen Aktienmarktmaps am Donnerstag die Luft aus. Auch aus Asien kamen negative Impulse. "Die Märkte kippen wieder in Richtung schwächeres Wirtschaftswachstum", schrieb Analyst Michael McCarthy vom Broker CMC Markets. "Nun ist die Sorge vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum wieder präsent", schrieb Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. "Die Anleger halten sich weiterhin mit Engagements zurück. Die Sommerflaute ist deutlich zu spüren."
Belastend wirkten daneben das Kursminus von IBM nach Zahlenvorlage sowie der Kurseinbruch bei Netflix. Hierzulande richteten sich die Blicke der Anleger am Donnerstag auf die Quartalszahlen von SAP, aber auch die Gewinnwarnung von Heidelberger Druck.
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An den europäischen Börsen ließen Anleger am Donnerstag Vorsicht walten.
Der EuroSTOXX 50 gab zum Start etwas nach und baute diesen Verlust um Verlauf noch weiter aus. Er ging 0,54 Prozent schwächer bei 3.482,83 Punkten in den Feierabend.
Schwache Vorgaben aus den USA und Asien zogen auch die europäischen Börsen mit in die Tiefe. Neben schwachen Konjunkturindikatoren wie Signale für eine geringe Ölnachfrage in den USA oder schwache japanische Exportdaten, hat das optimistische Beige Book die Zinssenkungsfantasie etwas gedämpft. Signale, dass die EZB wohl einen neuen Ansatz für das Inflationsziel prüfe, wirkten gegen Mittag kurzzeitig stützend.
Enttäuschende Quartalszahlen von Netflix, IBM & Co. belasteten hingegen. "Es sind enttäuschende Unternehmenszahlen aus den USA und in Japan, die auf die Stimmung drücken. Die Erwartungen an dieses Quartal waren zwar von Anfang an nicht besonders hoch. Die nun schwachen Zahlen aber schüren neue Rezessionsängste und holen die Sorgen über stärkere Auswirkungen des Handelsstreits auf die Unternehmensgewinne zurück", fasste AxiTrader die Stimmung zusammen.
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Am Donnerstag verhinderten stockende Handelsgespräche eine Erholung an den US-Börsen.
Der Dow Jones eröffnete etwas schwächer. Auch im weiteren Verlauf blieb er zunächst unterhalb seines Schlusskurses vom Vortag, bevor er im späten Handel an die Nulllinie klettern konnte. Schlussendlich ging er quasi unbewegt bei 27.222,97 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite ging ebenfalls leichter in den Tag. Auch er zeigte sich etwas leichter, verbuchte schließlich aber kleine Zuschläge und schloss mit einem Plus von 0,27 Prozent bei 8.207,24 Einheiten.
Nach der jüngsten Rekordjagd präsentierten sich die US-Indizes am Donnerstag weiter überwiegend kraftlos. Konjunktursorgen sowie der nach wie vor ungelöste Handelskrieg zwischen den USA und China belasteten. Wie das Wall Street Journal berichtete, seien die Verhandlungen über eine Beilegung des Handelsstreits erneut ins Stocken geraten. Daraus resultierende Sorgen um die US-Wirtschaft seien auch aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank hervorgegangen. Anleger rechnen außerdem weiterhin fest mit einer Leitzinssenkung.
Unternehmensseitig nahm die Bilanzsaison weiterhin an Fahrt auf: So legten bereits vorbörslich Morgan Stanley und UnitedHealth die Kennzahlen zum abgelaufenen Jahresviertel vor. Nachbörslich hatten am Vortag noch eBay, Netflix und IBM ihre Ergebnisse präsentiert.
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Die asiatischen Aktienmärkte mussten am Donnerstag abgeben.
Der japanische Leitindex Nikkei verlor schlussendlich 1,97 Prozent auf 21.046,24 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite bis zum Handelsende um 1,04 Prozent auf 2.901,18 Einheiten nach, während der Hang Seng in Hongkong 0,46 Prozent auf 28.461,66 Zähler einbüßte.
Gedrückt wurde die Stimmung an den asiatischen Börsen am Donnerstag von den eher zäh verlaufenden Handelsgesprächen zwischen China und den USA. Daneben belasteten auch schwache Konjunkturdaten: In Südkorea hat die Zentralbank den Leitzins unerwartet zum ersten Mal seit drei Jahren gesenkt.
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