METRO dementiert: Doch keine Sonderdividende um drohende Übernahme zu verhindern - Aktie unter Druck
Der Handelskonzern METRO will sich derzeit nicht mit einer Sonderdividende gegen die drohende Übernahme durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky wehren.
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Das erklärte ein Unternehmenssprecher am Mittwochmittag. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, der Handelskonzern erwäge einen solchen Schritt, es gäbe jedoch noch keine endgültige Entscheidung. Gezahlt werden könnte eine Sonderdividende aus den Erlösen aus dem geplanten Verkauf der Supermarktkette Real sowie des China-Geschäfts, so Bloomberg. Die METRO-Aktie gab im XETRA-Handel am Mittwoch um 1,82 Prozent auf 15,66 Euro nach.
METRO will sich von dem seit langem schwächelnden Real-Geschäft ebenso trennen wie von den stark einzelhandellastigen Aktivitäten in China. Für das China-Geschäft ist der Düsseldorfer Konzern derzeit auf Partnersuche. Real soll an das Immobilienunternehmen Redos verkauft werden. METRO erhofft sich dadurch einen Mittelzufluss von 500 Millionen Euro. Allerdings hat zuletzt ein Konsortium um den Immobilieninvestor X+Bricks ein höheres Gebot für Real vorgelegt. Die chinesischen Aktivitäten könnten mit zwei Milliarden US-Dollar bewertet werden, schreibt Bloomberg. Die Partnersuche in China sowie die Verkaufsgespräche für Real verliefen vielversprechend, seien aber noch nicht abgeschlossen, so der METRO-Sprecher.
METRO-Chef Olaf Koch hatte bei der Ankündigung der Übernahme im Juni erklärt, das Unternehmen werde durch die Offerte "substanziell" unterbewertet. In seiner für kommende Woche erwartenden Stellungnahme dürfte zudem die Besorgnis des Managements über die zukünftige Verschuldung im Fokus stehen, hieß es von den bei Bloomberg zitierten Insidern. Ratingagenturen wie Moody's prüfen aktuell die Bonität des Handelskonzerns nach dem Gebot auf eine mögliche Herabstufung. Sie befürchten, die Verbindlichkeiten von METRO könnten nach einer Übernahme erheblich steigen. Hintergrund sind die Kreditzusagen verschiedener Banken für das Angebot. Das METRO-Management argwöhnt, dass Kretinsky und sein Partner Patrik Tkac die Schulden nach einer Übernahme METRO aufbürden könnten.
Ein Sprecher von EP Global Commerce (EPGC), dem Übernahmevehikel Kretinskys und Tkacs, erklärte, die Kapitalstruktur des Gebots sei "sehr solide" und unterstütze die Wachstumsstrategie METROs, inklusive der Verkäufe von Real und des China-Geschäfts. 2,5 Milliarden der 5,8 Milliarden Euro schweren Offerte finanziere EPGC mit eigenem Kapital. Den Angebotsunterlagen zufolge stammt die Hälfte der 2,5 Milliarden Euro jedoch aus Fremdkapital, das eine mit den Bietern zusammenhängende Holding zur Verfügung gestellt hat./nas/men/mis/fba
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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