ASML-Aktie auf Rekordhoch: Prognose für 2019 bestätigt - Ausblick bleibt vorsichtig
Der Chipindustrieausrüster ASML sieht eine anhaltende Schwäche bei der Produktion von Speicherchips.
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Durch das Wachstum in der Logiksparte dürfte die Schwäche mehr als ausgeglichen werden, teilte der zu den wertvollsten Unternehmen der Eurozone gehörende Konzern am Mittwoch im niederländischen Veldhoven mit. Demnach soll der Umsatz trotz der jüngsten Probleme in der Branche steigen.
ASML-Chef Peter Wennink setzt dabei auf bessere Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte und vor allem auf ein sehr starkes viertes Quartal. Für das dritte Quartal stellte er einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro in Aussicht. Das ist etwas weniger als die von Bloomberg befragte Experten bisher erwartet hatten - aber immerhin etwas mehr als vor einem Jahr. In den ersten sechs Monaten blieb der Konzern unter anderem wegen der Probleme in der Branche leicht unter dem Niveau des Vorjahres. ASML stellt Litografiesysteme her, die zur Herstellung von Halbleitern gebraucht werden.
"Unser Gesamtumsatz-Ausblick für 2019 bleibt unverändert und wir gehen weiter davon aus, dass 2019 ein Wachstumsjahr wird", bekräftigte Wennink, dessen Unternehmen sich ehrgeizige Ziele gesetzt hat. Bis zum Jahr 2020 peilt ASML einen jährlichen Umsatz von 13 Milliarden Euro an. Das hatte der Konzernchef Ende vergangenen Jahres auf einem Investorentag als Ziel ausgegeben. Er sieht perspektivisch weiteres Wachstumspotenzial zwischen 15 und 24 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025.
Im zweiten Quartal setzte ASML knapp 2,6 Milliarden Euro um und damit etwas weniger als vor einem Jahr, aber deutlich mehr als zum schwachen Jahresauftakt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorquartal um rund ein Drittel auf 476 Millionen Euro. Die Bruttomarge habe 43 Prozent nach 41,6 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres betragen. Bei der von Analysten viel beachteten Größe rechnet ASML im dritten Quartal mit einem Wert zwischen 43 und 44 Prozent.
Einbußen sind für den Konzern in der Vergangenheit selten gewesen, die Nachfrage war konstant hoch. Zum Start ins laufende Jahr 2019 sah das dann aber anders aus: Umsatz, Bruttomarge und Nettogewinn waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teils deutlich gefallen.
Hintergrund war neben der Abkühlung der Branche und einer damit einhergehenden sinkenden Nachfrage auch ein Feuer bei einem Zulieferer für elektronische Komponenten. Hinzu kamen von Kunden verschobene Aufträge, die laut Unternehmensangaben nun erst in der zweiten Jahreshälfte ausgeführt werden sollen.
So reagiert die ASML-Aktie
An der Börse kamen die nun vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal gut an. Die ASML-Aktie stieg in Amsterdam zuletzt um 5,17 Prozent auf 194 Euro. Damit ließen die auch im EURO STOXX 50 enthaltenen Papiere das bisherige Rekordhoch vom Monatsanfang bei 191 Euro hinter sich.
Aus Sicht von Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JP Morgan habe der Chipindustrieausrüster im zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten. Zwar sei der Ausblick auf das dritte Quartal schwach, die Jahresziele hätten jedoch Bestand, befand Deshpande. Hinzu komme, dass die Auftragslage für EUV-Lithografiesysteme für das Jahr 2020 beruhige.
Weitgehend gleich sieht das Alexander Duval. Der Analyst von der US-Investmentbank Goldman Sachs verweist darauf, dass ASML in Sachen Profitabilität die Erwartungen für das zweite Quartal getoppt habe.
ASML habe beim Gewinn von einer unerwartet hohen Bruttomarge und einer niedrigen Steuerquote profitiert, schrieb Analyst Tan Jun Zhang vom Analysehaus CFRA. Das Highlight sei jedoch die durchgreifende Erholung bei den von Kunden bestellten Fertigungsanlagen. Die Nettozahl der gebuchten Aufträge umfasse 61 Anlagen im Gesamtwert von 2,8 Milliarden Euro. Der Experte erhöhte das Kursziel um 10 auf 210 Euro und riet weiter zum Kauf.Die ASML-Aktie gehörte in den vergangenen Jahren zu den Gewinnern unter den europäischen Standardwerten. Seit Jahresbeginn haben die im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gelisteten Papiere rund 37 Prozent zugelegt. In den zurückliegenden zwölf Monaten steht ein Plus von knapp zehn Prozent zu Buche.
Das niederländische Unternehmen ist an der Börse derzeit etwas mehr als 81 Milliarden Euro wert und kommt damit auf eine höhere Marktkapitalisierung als etwa Volkswagen oder die Deutsche Telekom.
/zb/mis
VELDHOVEN (dpa-AFX)
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