Bayer-Chef sieht nach Elliott-Kritik kein Grund zum Umdenken
Bayer-Vorstandschef Werner Baumann sieht nach kritischen Anmerkungen des US-Finanzinvestors Elliott zum Wert der Bayer-Aktie keinen Anlass für eine Kurskorrektur.
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"Wir sind davon überzeugt, dass unsere Strategie funktioniert", sagte er in einem Interview mit dem manager magazin auf die Frage, ob Bayer nicht seine Strategie überdenken müsse, wenn sie nicht funktioniere. Überdies werde sie "fortlaufend evaluiert".
Elliott hatte Ende Juni seine Bayer-Beteiligung öffentlich gemacht, nachdem der Konzern einen neuen Ansatz zur Bewältigung der Glyphosat-Streitigkeiten ankündigte. Dabei begrüßte der Hedgefonds zwar, dass die ergriffenen Maßnahmen "den Weg zu einem vernünftigen, fairen und zeitnahen Vergleich eröffnen", äußerte aber zugleich die Erwartung, dass die Bayer-Führung für neue Ideen offen sein und "mehr für die langfristige Wertschöpfung zum Vorteil aller Stakeholder" machen sollte.
Die Kritik, Bayer habe die mit dem Kauf von Monsanto verbundenen Risiken unzureichend geprüft, wies Baumann in dem Interview erneut zurück. Man habe die Risiken "sorgfältig überprüft und bewertet". Alle Aussagen der Monsanto-Rechtsabteilung im Vorfeld der Übernahme hätten den Tatsachen entsprochen. Eine Schadensersatzklage gegen den früheren Monsanto-Vorstand schloss Baumann deshalb aus.
Bayer hat sich mit der Monsanto-Übernahme tausende Klagen von Nutzern des Unkrauftvernichters Roundup eingehandelt. Die Kläger machen Bayer für ihre Krebserkrankungen verantwortlich. Das Unternehmen aus Leverkusen weist dies zwar zurück, hat aber drei Prozesse erstinstanzlich verloren und wurde dort zu hohen Geldstrafen verurteilt.
Wegen des milliardenschweren Prozessrisikos ist die Bayer-Aktie so massiv im Wert gefallen, dass Aktionäre Baumann auf der Hauptversammlung die Entlastung verweigerten. Der Vorstandschef sieht nach wie vor bei sich keine Fehler: "Ganz persönlich gesprochen", sagte Baumann dem manager magazin, könnte er bei Bayer auch nicht weiterarbeiten, "wenn in meiner Verantwortung ein echter Stockfehler begangen worden wäre". Als Stockfehler wird beim Eishockey eine gefährlich hohe Haltung des Stocks beim Schlagen des Pucks bezeichnet.
FRANKFURT (Dow Jones)
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