Nachhaltige Geldanlagen

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FAQ: Was Sie über nachhaltige Geldanlage wissen sollten

Was bedeutet Nachhaltigkeit

Der Ursprung des Nachhaltigkeitsgedankens reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Hierbei spielt der Freiburger Oberhauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) eine zentrale Rolle. Carlowitz, der sogenannte Vater der Nachhaltigkeit, übertrug das Prinzip erstmals auf die Waldwirtschaft.

Auch heutzutage bezieht sich der Kern der Definition des Begriffs “Nachhaltigkeit“ noch auf die Ökologie und Forstwirtschaft. So bedeutet der Grundsatz der “Nachhaltigkeit“ in der Ökologie, dass nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann. In der Forstwirtschaft bedeutet “Nachhaltigkeit“ dementsprechend, dass nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils wieder nachwachsen kann.

Wie kann man nachhaltig Geld anlegen?

Der Weg zu einer nachhaltigen Geldanlage ist sehr vierseitig und kann über die unterschiedlichsten Kanäle erfolgen. Neben der klassischen Anlage in Aktien und Anleihen, welche den Grundsätzen der Nachhaltigkeit entsprechen, können interessierte Kapitalanleger auch auf gemanagte Fonds, ETFs und privates Beteiligungskapital zurückgreifen.

Um selbst in nachhaltige Unternehmen, Fonds und ETFs zu investieren, bedarf es in jedem Fall einem Aktiendepot bei einer beliebigen Depotbank oder einem günstigeren Online-Broker. Investoren können sich nur in Form eines solches Depots an Unternehmen und Investmentfonds beteiligen. Für eine nachhaltige Anlageformen in Gestalt eines Sparkontos bei einer Bank, welche ihr Geschäftsmodell nach ökologisch-ethisch und sozialen Kriterien ausrichtet, bedarf es jedoch keines Aktiendepots sondern lediglich eins persönlichen Kontos. Auch die Beteiligungsformen im Bereich Private Equity, Crowdinvesting bzw. Crowdfunding laufen nicht über ein Aktiendepot.

Woher bekommt man nachhaltige Geldanlagen?

Nachhaltige Geldanlagen und nachhaltige Investments wie entsprechende Aktienbeteiligungen, Fonds und ETFs können über ein persönliches Depot oder einen Online-Broker erworben werden. Sonstige Formen von nachhaltigen Finanzprodukten können außerdem über spezialisierte Anlageberater und Banken gekauft werden.

Neben den konventionellen Kreditinstituten gibt es bestimmte Banken, welche strenge Nachhaltigkeitsstandards einhalten. Diese sogenannten “grünen“ Banken bieten die klassischen Bankeinlagen wie Tagesgeld, Festgeld sowie ein Sparbuch an und garantieren dafür, dass die Einlagen ausschließlich in nahhaltige Projekte investiert werden.

Gerade Personen, die sich vor einer Direktinvestition am Kapitalmarkt in Aktien oder einen diversifizierten Aktienfonds oder ein ETF scheuen, können ihr Geld über solch eine “grüne“ Bank relativ risikoarm verwahren und in nachhaltigen Geldanlagen ansparen.

Ist es einfach auf nachhaltige Geldanlagen umzusteigen?

Anleger, die im Besitz eines Aktiendepots sind, können grundsätzlich sofort auf eine nachhaltige Geldanlage umsteigen. Sofern Investoren noch Beteiligungen an Unternehmen besitzen, die unter die persönlich gewählten Ausschlusskriterien fallen, können diese auch börsentäglich veräußert werden.

Bei einer grundlegenden Depotumschichtung oder einer Neuinvestition kann dann der Investor selbst entscheiden, ob er über sein Wertpapierdepot in einen sogenannten Öko-Fonds, einen nachhaltigen ETF, grüne Anleihen oder gar einzelne Unternehmen investieren möchte.

Wer jedoch vor den allgemeinen Risiken an der Börse zurückschreckt, kann mit seinem privaten Girokonto im Übrigen auch zu einer “grünen“ Bank wechseln. Natürlich werden nachhaltige Geldanlagen aber auch bei konventionellen Kreditinstituten angeboten.

Welche Anlageformen in Nachhaltigkeit gibt es?

Im Bereich der nachhaltigen Geldanlage gibt es fast alle Anlageformen die es auch am konventionellen Kapitalmarkt gibt. Neben nachhaltigen Banken, welche ihr Geschäftsmodell nach ethischen sowie ökologischen Grundsätzen ausrichten und dem Kunden versprechen, die anvertrauten Gelder nur in Projekte mit einem ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwehrt zu investieren, gibt es auch zahlreiche Anlageformen am klassischen Kapitalmarkt. Eine nachhaltige Geldanlage kann in Form einer einzelnen Direktinvestition in eine Aktie erfolgen oder über einen Fonds oder ETF, welcher ein ganzes Aktienportfolio wiederspiegelt. Des Weiteren gibt es auch sogenannte Green Bonds oder auch “grüne“ Anleihen, die umweltfreundliche und soziale Investitionsvorhaben unterstützen. Für risikofreudigere Investoren können im Bereich der nachhaltigen Geldanlage aber auch Private-Equity Investitionen oder Crowdfunding-Projekte in Frage kommen.

Da eine nachhaltige Geldanlage in der Regel mit einem längerfristigen Anlagehorizont einhergeht, zählen kurzfristige Anlageformen sowie derivative Finanzinstrumente wie zum Beispiel Knock-Out-Zertifikate oder Optionsscheine jedoch nicht zu den klassischen Formen einer nachhaltigen Anlagestrategie.

Was ist der Nachhaltigkeitsindex?

Nachhaltigkeitsindizes bieten Anlegern im Segment der nachhaltigen Geldanlage einen Referenzwert über die Preisentwicklung eines Aktienportfolios, welches ausschließlich aus nachhaltigen Unternehmen zusammengesetzt ist. Je nach Indexanbieter gibt es hierfür verschiedene Aufnahme- sowie Ausschlusskriterien. Investoren finden in einem Nachhaltigkeitsindex also Aktienwerte aus verschiedenen Regionen und Branchen, welche im besonderen Maße auf ökologische, ethische und sozialverträgliche Produktionsprozesse achten.

Anleger, die sich auf nachhaltige Investitionen fokussieren möchten, können sich beispielsweise an den Nachhaltigkeitsindizes der US-Indexanbieter Dow Jones oder MSCI, sowie der englischen FTSE-Gruppe orientieren. Im europäischen Raum wartet beispielsweise der Anbieter STOXX mit einer Auswahl an Nachaltigkeitsindizes auf.

Was macht ein Unternehmen nachhaltig?

Nach der Definition geht es bei einem nachhaltigen Unternehmen immer darum, Ökologie, Ökonomie sowie die soziale und ethische Verantwortung in Einklang mit der eigenen Wertschöpfung und Produktion sowie Dienstleistung zu bringen. Unethische, umweltschädliche und unmoralische Geschäftspraktiken sind dabei völlig Tabu.

Unternehmen, die beispielweise ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen zurückgreifen und sich von fossilen Energieträgern distanzieren, gehen dabei den ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise eines Unternehmens kann sich jedoch auf die unterschiedlichsten Arten zeigen. So kann auch eine umweltfreundliche Produktion, faire Mitarbeitervergütung oder die Reduzierung des Ressourcen- und Energieverbrauchs als nachhaltig angesehen werden.

Was sind Nachhaltigkeitsfonds oder Nachhaltigkeitsthemenfonds?

Nachhaltigkeitsfonds beziehungsweise Nachhaltigkeitsthemenfonds sind spezielle Investmentfonds, welche ihr Aktienportfolio anhand genau definierter Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit auswählen. Um die nachhaltige Wirkung eines einzelnen Investments oder eines ganzen Portfolios abschätzen zu können, muss die entsprechende Fondsgesellschaft oder auch der Indexanbieter festgesetzte Nachhaltigkeits-Kriterien einhalten. Diese Kriterien beziehen sich auf ökologische, soziale und ethische Faktoren. Ja nach Fondsgesellschaft oder Indexanbieter können die Nachhaltigkeits-Merkmale jedoch voneinander abweichen. Neben einer ESG-Analyse werden die in Frage kommenden Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle auch nach speziell definierten Ausschlusskriterien sortiert. Unternehmen, die beispielsweise nicht gewisse Arbeitsstandards einhalten, die Emission von Schadstoffen nicht maßgeblich minimieren oder ihren fossilen Ressourcenbedarf nicht reduzieren, haben somit keinerlei Chancen in einen Nachhaltigkeitsfonds aufgenommen zu werden.

Was sind Umweltfonds oder Ökofonds?

Die Bezeichnung Umweltfonds oder Ökofonds ist rechtlich nicht geschützt, viele Fondsgesellschaften nutzen diese Begrifflichkeiten somit synonym zu dem ebenfalls nicht geschützten Begriff Nachhaltigkeitsfonds.

Anleger, die eine Investitionen in einen sogenannten Ökofonds in Erwägung ziehen, sollten bei definitorischen Unklarheiten einen Blick in das jeweilige Fondsprospekt werfen und die Anlageziele mit ihren persönlichen Präferenzen abgleichen.

Was bedeuten verantwortliches Investments?

Als verantwortliches Investment oder verantwortliche Geldanlage werden Kapitalanalgen bezeichnet, welche auf ökologische, soziale und ethische Kriterien geprüft wurden. Im Englischen hat sich hierfür die Abkürzung SRI, für Socially Resposible Invetment, etabliert.

Je nach Fondsgesellschaft können sich die Anlagekonzepte von verantwortlichen Geldanlagen jedoch stark unterscheiden. Interessierte Anleger sollten daher genau auf die einzelnen Engagements und die definierten Ausschlusskriterien, des als verantwortlich bezeichneten Fonds, achten.

Lassen sich Anlageprodukte nach Nachhaltigkeit kategorisieren?

Da es keine weltweit gültige Definition darüber gibt, was ein nachhaltiges Anlageprodukt umfassen muss, gestaltet sich auch eine Kategorisierung schwierig. So gibt es für Unternehmen zwar diverse Nachhaltigkeitsrankings, welche beispielsweise den CO2-Ausstoß und andere Faktoren berücksichtigen. Jedoch werden diese Rankings oft von Konzernen angeführt, die alles andere als nachhaltig, im Sinne von ökologisch, ethisch und sozial, handeln.

Investoren, die ihre Anlageprodukte kategorisieren möchten, sollten auf allgemein anerkannte Bewertungskriterien zurückgreifen. Zu den wichtigsten Initiativen zählen hierbei die Prinzipien für Verantwortliches Investieren der Vereinten Nationen. In diesem Zusammenhang spielt auch die Environment Social Gouvernance (ESG) eine wichtige Rolle. Die ESG-Kriterien, weiche auch von den Vereinten Nationen verwendet werden, drücken aus, inwiefern ökologische und ethische Faktoren in der unternehmerischen Praxis eine Rolle spielen.

Was bedeutet nachhaltig investieren?

Nachhaltig investieren bedeutet, dass bei der Geldanlage, je nach Definition, ökologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren berücksichtig werden.

Ein nachhaltiges Investment fördert aus diesem Grund ausschließlich Projekte, die mit dem Grundsatz der Nachhaltigkeit vereinbart werden können. Ökologische Ausschlusskriterien wären dabei Beteiligungen in Bereichen, welche sich mit fossilen Energien, Atomkraft, Kohlekraft, Bergbau, Massentierhaltung, Massenproduktion und Gentechnik beschäftigen. Soziale Ausschlusskriterien für eine nachhaltige Investition wären des Weiteren beispielsweise Kinderarbeit, Waffenhandel, Glücksspiel und Konfliktmineralien. Wirtschaftliche Faktoren, die ebenfalls nicht mit dem Grundsatz der Nachhaltigkeit vereinbart werden könnten, wären Spekulationen auf Nahrungsmittel und Rohstoffe, sowie extreme Steuervermeidung sowie Hochfrequenzhandel.

Wie funktionieren nachhaltige Geldanlagen?

Nachhaltige Geldanlagen funktionieren insofern, dass die Chefs der einzelnen Konzerne und die Manager der großen Fonds stets darauf achten, dass ihre Beteiligungen, Projekte sowie Geschäftspraktiken und -modelle fortwährend mit den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kriterien von Nachhaltigkeit übereinstimmen. Nachhaltige Geldanlage geschieht unter der Prämisse von diversen Ausschlusskriterien, welche zum Beispiel umweltschädliches sowie klimaschädliches Verhalten oder die Nutzung fossiler Energieträger verbieten.

Konsequente Ausschlusskriterien und strenge Unternehmensgrundsätze, die zum Beispiel die ausschließliche Nutzung von erneuerbaren Energien oder die Minimierung des eigenen Ressourcenbedarfs vorschreiben, helfen den Konzernen dabei, effektiv und nachhaltig zu wirtschaften. Beteiligt sich nun ein Anleger an einem Unternehmen, welches solch eine strenge und nachhaltige Konzernphilosophie verfolgt, kann man von einem nachhaltigen Investment sprechen, welches in eine nachhaltige Geldanlage mündet.

Warum nachhaltig investieren?

Ein nachhaltiges Investment kann für den Anleger einen Gewinn in zweifacher Hinsicht darstellen. Einerseits profitiert er von dem allgemeinen Trend am Kapitalmarkt rund um nachhaltige Geldanlagen und andererseits bewahrt er sein gutes Gewissen und kann sich über seine möglichen Erträge freuen. Wer sein Geld nachhaltig investiert nimmt dabei auch einen direkten Einfluss auf den globalen Umweltschutz und entscheidet sich so bewusst gegen umstrittene Branchen und Konzerne, die nur auf Kosten der Natur sowie mit einem extremen Ressourcenbedarf hohe Profite erzielen können.

Investoren, die ihr Geld nachhaltig anlegen, fördern außerdem innovative Projekte in Zukunftsbranchen, welche ein erhebliches Renditepotenzial aufweisen und sogar an die nächste Generation weitergegeben werden können.

Sind nachhaltige Geldanlagen sicher und rentabel?

Die nachhaltigen Geldanlagen unterliegen, wie auch jede konventionelle Investition am Kapitalmarkt, vielfältigen Risiken, welche sich auf die Rendite auswirken können. Eine Anlage in Form einer Direktinvestition in ein einzelnes Unternehmen birgt dabei das größte Anlagerisiko. Das allgemeine Anlagerisiko wird demzufolge als die Gefahr von drohenden Kursverlusten verstanden. Da es bei Direktinvestitionen in einzelne Unternehmen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu Kursverlusten kommen kann, ist die Form der Kapitalanlage zwar die rentabelste aber zugleich auch die volatilste.

Die Kapitalanlage in Form eines Aktienfonds oder eines kostengünstigen ETFs biete im Gegensatz zu einer einzelnen Aktie jedoch den Vorteil der Risikostreuung. Im Wesentlichen sind aber alle Wertpapieranlagen, so auch nachhaltige Investments, mit gewissen Basis-Risiken verbunden. Neben der Inflation und dem Risiko der konjunkturellen Wirtschaftszyklen besteht bei Aktien auch ein Währungsrisiko, Länderrisiko und Liquidationsrisiko.

Nachhaltige Geldanlagen unterliegen den gleichen Risiken wie konventionelle Kapitalanlagen und bieten ähnlich hohe Renditen wie herkömmliche Investitionen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass man generell mit nachhaltigen Geldanlagen im Durchschnitt die gleichen Erträge im Vergleich zum Gesamtmarkt erzielt hat und dies auch nicht mit signifikant höherem Risiko einherging.

Dessen ungeachtet erzielt der nachhaltige Anleger immer auch einen unquantifizierbaren Mehrwert für die Gesellschaft, indem er sein Geld in umweltfreundliche, ressourcensparende und zukunftsträchtige Projekte investiert.

Wie kann man sich über den Nachhaltigkeits-Markt informieren?

Da die Themenbereiche wie grüne Geldanlage, nachhaltiges Investieren und der allgemeine Nachhaltigkeits-Markt gerade voll im Trend liegen, fällt es Anlegern sehr leicht belastbare Informationen zu finden. Neben diversen Internetseiten, Blogs und Homepages zum Thema Nachhaltigkeit finden Interessierte auch auf öffentlichen Finanzmessen und Kongressen immer häufiger Informationen zum Thema. So gibt es auch bei Deutschlands größter Leitmesse für Finanzen, der Invest in Stuttgart, seit Jahren ein Forum für grüne, ethisch-ökologische und nachhaltige Geldanlage.

Welche Unternehmen schaffen es in einen Nachhaltigkeitsindex?

Je nach Indexanbieter können die spezifischen Aufnahme- sowie Ausschlusskriterien für einen Nachhaltigkeitsindex variieren. In der Regel wählen die Indexanbieter jedoch ausschließlich vorbildliche Unternehmen, welche ökologisch wirtschaften, den Klimawandel bekämpfen, Korruption verhindern, ihren Ressourcenbedarf minimieren, auf erneuerbare Energien setzten und die Menschenrechte beachten. Konzerne, die beispielsweise in Branchen wie der Tabakindustrie, der Atomwirtschaft oder der Rüstungsindustrie tätig sind, haben hingegen keine Chance in einen Nachhaltigkeitsindex aufgenommen zu werden.

Damit Anleger ihr Kapital nur in Finanzanlagen investieren, die auch ihren persönlichen Wertvorstellungen entsprechen, sollten sie die Zusammensetzung des jeweiligen Nachhaltigkeitsindex und die Anlagepolitik des Indexanbieters im Einzelfall genau überprüfen.

Was bedeutet Environment Social Governance (ESG)?

Die englischen Begriffe Environment Social Governance, kurz ESG, stehen für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die Bezeichnung ESG ist international anerkannt und drückt aus, inwiefern Entscheidungen von Unternehmen unter ökologischen, sozial-gesellschaftlichen und ethischen Aspekten getroffen werden. Die ESG-Kriterien werden auch bei vielen Research-Agenturen, Investmenthäusern und Ratingagenturen verwendet. Ein Unternehmen, welches die ESG-Kriterien erfüllt, ist jedoch nicht unbedingt immer mit einer nachhaltigen Geldanlage gleichzusetzen. Viele Investmentfonds nutzen für ihre Auswahl von nachhaltigen Geldanlagen noch viel strengere Auflagen als die ESG-Kriterien. Nichtsdestotrotz arbeiten auch die Mitglieder der UN-Initiative für verantwortliches Investment mit diesen Grundvoraussetzungen.

Was sind Ethikfonds?

Die Bezeichnung Ethikfonds wird von vielen Fondsgesellschaften auch synonym für einen Nachhaltigkeitsfonds verwendet. Die Begriffe “Ethikfonds“ oder “Nachhaltigkeitsfonds“ sind rechtlich nicht geschützt. Investoren, die sich für einen solchen Fonds interessieren, sollten aus diesem Grund die Anlageziele der Fondsgesellschaft genau unter die Lupe nehmen.

Gewisse Fondsgesellschaften unterscheiden jedoch zwischen Nachhaltigkeitsfonds, die primär auf eine Minimierung des Ressourcenbedarfs achten und Ethikfonds, die sich vermehrt auf moralische Aspekte fokussieren.

Wann ist eine Anleihe ein Green Bond?

Der Unterschied zwischen einer Staats- sowie Unternehmensanleihe und einer sogenannten grünen Anleihe ist, dass das Geld eines Green Bonds ausschließlich in nachhaltige, klimafreundliche und emissionsarme Projekte investiert wird. Green Bonds fördern somit vermehrt Vorhaben im Bereich Photovoltaik und Windkraft. Eine grüne Anleihe kann jedoch auch zur Finanzierung eines energieeffizienten Bauvorhabens genutzt werden.

Da prinzipiell jeder Emittent einen Green Bond herausgeben darf, gibt es jedoch keinerlei gesetzlichen Vorgaben für die Emission einer derartigen Anleihe. Um trotzdem etwas Vertrauen in die Branche zu bringen, wurden die Green Bond Principles, freiwillige Prozessleitlinien zur Emission von grünen Anleihen, entwickelt. Diese, auf freiwilligen Standards beruhende Maxime, gibt den Emittenten dieser Anleihen gewisse Verwendungsvorschriften vor. Kritiker bemängeln jedoch, dass dies Vorgaben der Green Bond Principles zu unpräzise formuliert sind.

Ist 100% Nachhaltigkeit möglich?

Da es im Finanzanlagenbereich keine klare und weltweit gültige Definition von Nachhaltigkeit und einem nachhaltigen Investment gibt, kann auch nicht von 100-prozentiger Nachhaltigkeit gesprochen werden. Was einzelne Anleger unter dem Wort Nachhaltigkeit verstehen wird von vielen Faktoren beeinflusst. So führen die geografischen und klimatischen Bedingungen eines jeweiligen Landes sowie die Kultur und wirtschaftliche Lage zu einer anderen Vorstellung von Nachhaltigkeit als in anderen Ländern. Auch bei ethischen und sozialen Fragen gibt es je nach Staat und Land sehr unterschiedliche Positionen.

Während Investoren in Europa Hydroenergie, als regenerative Energiequelle, als sehr nachhaltig einstufen würden, wäre eine derartige Energieerzeugung in Afrika absolut verheerend. Da die riesigen Staudämme eine Vielzahl der Bevölkerung von der Wasserversorgung abscheiden würden. Derartige Beispiele zeigen klar, dass der Grad der Nachhaltigkeit immer im Auge des Betrachters liegt.

Vor- und Nachteile von nachhaltigen Geldanlagen

Nachhaltige Gelanlagen bieten die gleichen Chancen und Risiken wie herkömmliche Kapitalanlagen. Je nach Art und Weise der Investition gibt es ebenso Unterschiede. So birgt ein nachhaltiges Investment in nur eine einzelne Aktie ein höheres Risiko wie ein breit diversifizierter Aktienfonds.

Anleger, die auf ein nachhaltiges Investment setzten, müssen jedoch nicht zwangsläufig mit einem geringeren Ertrag rechnen. Im Gegenteil – wer sein Geld nachhaltig anlegt profitiert in zweierlei Hinsicht: Im Bestfall beschert die nachhaltige Kapitalanlage nicht nur eine gute Performance sondern auch ein gutes Gewissen.

Über Nachhaltige Investments

Immer weniger Investoren achten bei ihrer persönlichen Geldanlage lediglich auf die jährliche Rentabilität und den Profit, sondern berücksichtigen auch Faktoren wie Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und Umweltverträglichkeit ihres Investments. Dieser allgemeine Trend in der Finanzbranche, Geld nachhaltig zu investieren, kommt dabei nicht nur dem globalen Ökosystem zugute, er führt auch zu einem Umdenken in den Manageretagen der multinationalen Unternehmen. Denn wer sein Geld nachhaltig anlegt, setzt sich damit auch aktiv für den Umweltschutz, das Erdklima und somit für den Erhalt des Planten ein.

Da der Begriff der Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren, in den Medien sowie in Wirtschaft und Politik eine sehr inflationäre Verwendung gefunden hat, bedarf es einer genauen Begriffsdefinition. Heutzutage gibt es für den Ausdruck “Nachhaltigkeit“ im Wesentlichen unterschiedliche Begriffsbestimmungen. Nachhaltigkeit beschreibt dabei im Kern der ursprünglichen Definition eine anhaltende Wirkung, welche über einen längeren Zeitraum anhält. Dieses zentrale Prinzip, der anhaltenden Wirkung, wird darüber hinaus aus der Ökologie und Forstwirtschaft abgeleitet. So bedeutet der Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Ökologie, dass nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann.

Auf Grundlage dieser Begriffsdefinition können sich Investoren, welche ein persönliches Interesse an nachhaltigen Geldanlagen haben, selbst ein Urteil über die Reichweite der Nachhaltigkeit ihrer favorisierten nachhaltigen Investition machen. Unabhängig davon ist es für Privatanleger freilich nicht gerade anspruchslos, ein Unternehmen oder ein spezielles Beteiligungsprojekt, auf Nachhaltigkeitskriterien im ursprünglichen Sinne zu prüfen. Abhilfe können hier zum Beispiel professionell gemanagte Nachhaltigkeitsfonds, welche ihre Beteiligungen nach explizit nachhaltigen Kriterien auswählen, schaffen. Des Weiteren gibt es auch auf Nachhaltigkeit ausgerichtete börsengehandelte Aktienindexfonds. Diese sogenannten ETFs bieten dem Anleger im Gegensatz zu der aktiven Fonds-Variante einen erheblichen Kostenvorteil. Grüne Anleihen, auch Green Bonds, genannt sind eine weitere Alternative. Einen Überblick über einzelne nachhaltig wirtschaftende Unternehmen bieten Nachhaltigkeitsindizes.

Anleger, die sich für eine nachhaltige Geldanlage entscheiden, gewinnen gleich in zweifacher Hinsicht. Einerseits profitieren sie von dem zunehmenden Trend am Kapitalmarkt innerhalb des Nachhaltigkeitssektors und anderseits bewahren sie das globale Ökosystem und können sich somit guten Gewissens über ihre “grünen“ Erträge freuen.