Vor EZB-Entscheid: Dow schließt im Minus -- DAX bricht letztlich deutlich ein -- BMW: EBIT-Marge maximal bei 10% -- E.ON steigert Gewinn-- Bankaktien, Zalando, HelloFresh, LANXESS, Talanx im Fokus
US-Finanzministerium prüft offenbar Engagement der Banken bei CS - SNB stellt wenn nötig Liquidität zur Verfügung. Siemens Energy setzt Kapitalerhöhung um. Geldwäschedienst "ChipMixer" im Darknet abgeschaltet. T-Mobile US kauft Billiganbieter. VW senkt Renditeziel für Kernmarke. "Spotify Hifi" weiter in Planung. IfW erwartet mehr Wachstum in Deutschland. Inditex mit gutem Start ins neue Jahr. Iberdrola will Aktien zurückkaufen. Credit Suisse mit Rekordtief.
Marktentwicklung
Die Vortageserholung setzte sich im Mittwochshandel nicht fort - im Gegenteil, es kam zu herben Verlusten.
Der DAX ist bereits mit einem kleinen Abschlag in den Handel eingestiegen und verlor im Handelsverlauf deutlich an Boden. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 3,27 Prozent auf 14.735,26 Zähler an der Anzeigetafel. Der TecDAX war ebenfalls mit Verlusten gestartet gestartet und blieb anschließend tief im negativen Bereich stecken. Sein Schlusskurs: 3.177,09 Zähler (-2,4 Prozent).
Käufe gab es kaum - insbesondere mit Blick auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die Turbulenzen der vergangenen Handelstage, ausgelöst durch den Zusammenbruch von drei US-Banken, hatten Anleger auch hierzulande noch nicht verdaut. Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets stellte die Frage, wie die EZB ihre zukünftige Geldpolitik einem Finanzmarkt kommuniziert, "der durch die ersten großen Bankenzusammenbrüche in den USA seit Lehman Brothers ziemlich unter Stress steht. Hier werden die Investoren ganz genau hinhören". Von ihrem Vorhaben, den Leitzins in der Eurozone um weitere 50 Basispunkte zu erhöhen, werde sich die Notenbanken indes wohl nicht abbringen lassen, prognostizierte der Experte.
Unter den Einzelwerten standen E.ON mit einer Umsatzsteigerung sowie BMW mit der Zahlenvorlage im Fokus der Anleger.
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Europas Börsen zeigten sich im Mittwochshandel tiefer.
Der EURO STOXX 50 verlor zum Auftakt leicht und rutschte im Handelsverlauf weiter auf tiefrotes Terrain. Er verabschiede sich letztlich mit einem Abschlag von 3,46 Prozent bei 4.034,92 Punkten.
Ein Absturz der Credit Suisse riss den europäischen Bankensektor am Mittwoch in die Tiefe, was sich deutlich in den europäischen Indizes niederschlug.
"Nach dem Erholungsschub dürften die Anleger nun aber zunehmend an die Seitenlinie wechseln und auf die EZB warten", so ein Marktteilnehmer. Die Zentralbank wird am Donnerstag vermutlich erneut die Leitzinsen erhöhen: Mit der US-Bankenkrise wurden aber zuletzt Zweifel geäußert, ob es sich erneut um einen Schritt um 50 Basispunkte handeln wird oder um einen kleinen, um 25 Basispunkte. "Verglichen mit der Fed ist die EZB 'behind the curve'", so der Marktteilnehmer. Die Fed tagt in der kommenden Woche, sie könnte die Leitzinsen noch einmal um 25 Basispunkte anheben und dann eine längere Pause einlegen.Daneben standen weiterhin die Berichtssaison mit den Detail-Zahlen und den Ausblicken im Fokus.
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An den US-Börsen zeigten sich unterschiedliche Tendenzen.
Der Dow Jones verlor zu Handelsbeginn bereits deutlich und bewegte sich auch im Anschluss in der Verlustzone. Er verließ das Handelsgeschehen mit einem Verlust von 0,87 Prozent bei 31.876,22 Punkten. Der NASDAQ Composite gab zur Eröffnung noch kräftig nach und verblieb auch weiterhin auf rotem Terrain. Zum Börsenschluss schaffte er es jedoch zur Nulllinie aufzuschließen und gewann schlussendlich 0,05 Prozent auf 11.434,05 Zähler.
Im Fokus standen die vorbörslich veröffentlichten Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise. Die US-Einzelhändler haben im Februar einen Umsatzrückgang verbucht. Die gesamten Umsätze sanken um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang in diesem Ausmaß gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, sanken die Umsätze ohne Kfz um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie eine Stagnation erwartet.
Die US-Erzeugerpreise sind im Februar unter dessen wider Erwarten leicht gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, sanken die Preise auf der Produzentenebene um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 4,6 (Januar: 6,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Eine geringe Volatilität an den Staatsanleihenmärkten deute darauf hin, dass die Unsicherheit bezüglich der weiteren Politik der US-Notenbank nachlasse und sich die Ängste bezüglich des Bankensektors seitens der Anleger beruhigten, hieß es am Markt. Derzeit werde eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozent in der Sitzung der Fed am 22. März erwartet, sofern keine Weiteren Schocks am Markt ausgelost würden.
Analysten der Deutschen Bank gehen laut Dow Jones Newswires davon aus, dass die Investoren ihre Vorhersagen über eine baldige Pause bei den Zinserhöhungen zurückgenommen haben, nicht zuletzt nachdem der US-Verbraucherpreisindex erneut an die hohe Inflation erinnert hat". Die Sorgen über eine Ansteckung im Bankensektor verringerten sich allmählich und ein leichter Optimismus kehre nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank an die Märkte zurück, so die Experten des deutschen Bankhauses.
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Die Märkte in Fernost leiteten nach den kräftigen Vortagesverlusten am Mittwoch einen Stabilisierungskurs ein.
In Tokio waren die Anleger weiter skeptisch: Japans Leitindex Nikkei schloss kaum verändert mit einem marginalen Plus von 0,03 Prozent bei 27.229,48 Punkten.
Etwas besser hielt sich der Markt auf dem chinesischen Festland: Der Shanghai Composite konnte letztlich ein Plus von 0,55 Prozent auf 3.263,31 Punkte einfahren. Deutlicher aufwärts ging es in Hongkong, wo der Hang Seng 1,52 Prozent höher bei 19.539,87 Zählern schloss.
Positiv wirkten sich die Vorgaben von den US-Börsen aus. Dort waren die Sorgen vor den Auswirkungen des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank am Vorabend etwas in den Hintergrund getreten. Inflationsdaten für Februar hatten dagegen Hoffnungen unter Anlegern geschürt, dass die US-Notenbank eine Zinspause einlegen oder ihr Zinserhöhungstempo zumindest verlangsamen könnte.
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