Teuer für Aktionäre? - Ehemaliger Bundesbank-Präsident Axel Weber: "Der Markt könnte sich mit seinem Optimismus irren"
Axel Weber, der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, befürchtet einen Teufelskreis in der US-Wirtschaft, der nur durch eine sogenannte "harte Landung" unterbrochen werden könne. Zu dieser sei die US-Notenbank Fed offenbar auch bereit, der Markt würde die Entschlossenheit der US-Währungshüter allerdings immer noch unterschätzen.
Werte in diesem Artikel
• Axel Weber befürchtet fortgesetzte Lohn-/Preisspirale
• Fed soll "harte Landung" der US-Wirtschaft herbeiführen
• Markt bei Zinsen zu optimistisch
Axel Weber, der Ex-Chef der UBS und ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, rechnet auch zukünftig mit einem breiten Preisanstieg und befürchtet, dass dadurch eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird.
Axel Weber plädiert für "harte Landung" der US-Wirtschaft
Wie der Ökonom laut "Institutional Money" im Rahmen einer Veranstaltung des Vermögensverwalters Flossbach von Storch, für den er als Berater tätig ist, ausführte, sei eine anhaltend hohe Teuerung zu erwarten, da bei rund 80 Prozent der Komponenten des Konsumentenpreisindex CPI eine Inflation von mehr als fünf Prozent zu sehen sei. Sie entstehe, da viele US-Unternehmen mit Preissetzungsmacht die höheren Kosten an die Kunden weiterreichen würden, um ihre Gewinnmarge zu sichern. Arbeitnehmer würden darauf mit höheren Lohnforderungen reagieren, um ihre Kaufkraft zu erhalten. Dieser Vorgang werde sich in Zukunft mehrfach wiederholen und zu einem Teufelskreis führen, so Weber laut der Nachrichtenseite.
Die US-Notenbank Fed könnte diesen Teufelskreis - und die dadurch anhaltend hohe Inflation - allerdings durchbrechen, indem sie eine "harte Landung" der US-Wirtschaft herbeiführt. "Die Rezession wird die Nachfragestärke brechen", so Weber laut "Institutional Money". Denn wenn die Arbeitslosigkeit - wie bei einer Rezession üblich - steige, werde die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmerseite geschwächt. Denn höhere Lohnforderungen lassen sich nur noch schwer durchsetzen, wenn mehr Arbeitnehmer um weniger freie Stellen konkurrieren müssen, was die Spirale durchbrechen würde.
Fed-Chef will Inflation entschlossen bekämpfen
Eine Rezession der US-Wirtschaft gilt als ausgemacht, sollte die US-Notenbank die Leitzinsen weiter kräftig anheben. Zuletzt hatte die Fed ihr Zinserhöhungstempo allerdings gedrosselt. Laut Einschätzung von Axel Weber sei Fed-Chef Jerome Powell allerdings grundsätzlich durchaus bereit, die Zinsen weiter kräftig anzuheben, sollte die Inflation nicht zurückkommen. So habe der oberste US-Währungshüter im vergangenen September in seiner neunminütigen Rede in Jackson Hole sechs oder sieben Mal den früheren Fed-Chef Paul Volcker erwähnt, heißt es in einem anderen Rede-Auszug von Weber auf der Internetseite von Flossbach von Storch. Paul Volcker hatte in den frühen 1980ern die US-Leitzinsen mehrfach kräftig angehoben, um die damals ausufernde Inflation wieder in den Griff zu bekommen - mit Erfolg. Jerome Powell habe im vergangenen Jahr in Jackson Hole eingestanden, dass man mit der Inflationsbekämpfung zu spät dran sei, aber auch eine Kampfansage gegeben: "Wir werden nicht ruhen, bis wir wieder vor der Kurve sind. Wir werden nicht ruhen, bis der Job getan ist", zitiert Weber den Fed-Chef.
Fehleinschätzung bei Zinsen könnte für Marktteilnehmer teuer werden
Am Markt werde die Entschlossenheit der Fed, die Inflation mit kräftigen Zinserhöhungen zu bekämpfen, aber nach wie vor unterschätzt, so Weber laut "Institutional Money". So sei etwa die US-Zinsstrukturkurve am Markt immer noch nicht richtig eingepreist. Marktteilnehmer würden nur am kurzen Ende von hohen Zinsen ausgehen und auf mittlere Sicht wieder auf niedrigere Zinsen setzen. Er selbst gehe aber davon aus, dass Inflation und Zinsen länger hochbleiben würden. "Die Zinsen bleiben oben, der Markt könnte sich mit seinem Optimismus irren", so Weber laut der Nachrichtenseite. Dass die Anleger offenbar anderer Meinung sind, könnte für sie letztlich teuer werden, so der ehemalige Bundesbank-Präsident.
Redaktion finanzen.net
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