Novo Nordisk-Aktie steigt: Insulinpreise sollen ab 2024 deutlich gesenkt werden
Novo Nordisk senkt die US-Listenpreise für mehrere seiner Insulinmedikamente um bis zu 75 Prozent.
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Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk folgt damit dem US-Konkurrenten Eli Lilly, der angesichts des Drucks zur Kostensenkung bei der Diabetes-Behandlung die Preise ebenfalls stark reduziert. Der Listenpreis für das Insulin Novolog werde ab Januar 2024 um 75 Prozent, teilte die Novo Nordisk A/S mit. Die Preise für Novolin und Levemir sollten um 65 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus plant der Konzern, die Preise für seine markenlosen Insulinprodukte zu senken, um sie an den reduzierten Preis der entsprechenden Marken anzupassen.
Für viele Versicherte dürften die Kosten allerdings nicht entsprechend sinken, da sie feste monatliche Zuzahlungen leisten. Für Nicht-Versicherte und Personen mit einem hohen Selbstbehalt in ihren Krankenversicherungsplänen könnten die Preissenkungen jedoch zu geringeren Kosten führen.
Lilly hat schon Anfang März die Listenpreise gesenkt
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly & Co. hatte Anfang März die Listenpreise für die am häufigsten verschriebenen Insulinprodukte ab dem vierten Quartal 2023 um 70 Prozent gesenkt. Lilly kündigte außerdem an, neben anderen Maßnahmen eine monatliche Obergrenze von 35 US-Dollar für die Auslagen der Patienten einzuführen.
Lilly, Novo Nordisk und der französische Pharmakonzern Sanofi SA sind die führenden Anbieter von Insulinen in den USA und weltweit. Sie hatten die Preise für ihre Insulinprodukte in den USA in den 2010er Jahren erheblich angehoben. Die Konzerne beteuerten aber, dass sie an den höheren Listenpreisen nicht viel verdient hätten, weil sie größere Rabatte an die Unternehmen zahlen mussten, die die Arzneimittelversorgung verwalten.
Vor den Preissenkungen kosteten die Produkte Hunderte von Dollar pro Monat. Novolog beispielsweise, eines der am häufigsten verwendeten Insuline in den USA, hat derzeit einen Listenpreis von 558,83 Dollar für eine Fünferpackung Injektionsstifte und 289,36 Dollar für eine Ampulle. Nach Inkrafttreten der Preissenkungen werden diese Listenpreise auf 139,71 Dollar bzw. 72,34 Dollar fallen, wie Novo Nordisk mitteilte. Die Preissenkungen gelten sowohl für Insuline, die in Ampullen erhältlich sind, als auch für Injektionspens.
Finanzielle Auswirkungen noch unklar
Welche finanziellen Auswirkungen die geplanten Preissenkungen für den Hersteller haben, ist ungewiss. Bei Novo Nordisk dürften die Listenpreissenkungen den Umsatz nicht wesentlich beeinträchtigen, da das Unternehmen Versicherern und anderen Kostenträgern bereits relativ hohe Rabatte gewährt. Der Insulinumsatz von Novo Nordisk ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Analysten gehen davon aus, dass die Verkäufe der Nicht-Insulin-Diabetesmedikamente steigen werden, insbesondere die Verkäufe von Ozempic, das viele Menschen zur Gewichtsreduktion einnehmen.
Diabetes ist eine chronische Krankheit, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist und bei der der Körper nicht genügend Insulin herstellt oder es nicht richtig verwendet. In den USA sind schätzungsweise 37 Millionen Menschen davon betroffen. Viele Menschen mit Diabetes nehmen Insulin ein, um ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Anderenfalls drohen ihnen sowohl unmittelbare als auch langfristige Gesundheitsprobleme.
Die Novo Nordisk-Aktie steigt an der Nasdaq Nordic zeitweise um 0,61 Prozent auf 990 Dänische Kronen.
KOPENHAGEN (Dow Jones)
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Bildquellen: Novo Nordisk
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