ifo-Institut bekräftigt Konjunkturprognose für Deutschland
Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 0,1 Prozent sinken und damit in etwa auf der Höhe des Vorjahres verharren.
Während die Wirtschaft in den verbrauchernahen Branchen unter der hohen Inflation leide und schrumpfe, werde die Industriekonjunktur das Wachstum stützen, kalkulieren die Ökonomen. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft dann kräftiger zulegen, und zwar um 1,7 Prozent. Im Dezember hatten die Wirtschaftsforscher ein Plus von 1,6 Prozent vorhergesagt.
"Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen. Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen", sagte Ifo-Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser. Neben spürbaren Tariflohnanstiegen trügen hierzu auch allmählich sinkende Inflationsraten bei. "Der Gipfel der Inflation ist erreicht. Im Durchschnitt des Jahres 2023 dürfte die Rate mit 6,2 Prozent bereits niedriger sein als im vergangenen Jahr", sagte Wollmershäuser. Im Jahr 2024 würden sich die Raten dann normalisieren, und die Inflation erreiche 2,2 Prozent.
Sinkende Energiepreise und eine allmähliche Auflösung der Lieferschwierigkeiten in der Industrie seien die Ursachen dafür. Die konjunkturelle Schwäche werde die Erholung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr etwas verlangsamen. Ein Anstieg der Arbeitslosenzahl um knapp 50.000 gehe dabei vor allem auf ukrainische Staatsbürger und Staatsbürgerinnen zurück, die im Prognosezeitraum allmählich in den Arbeitsmarkt integriert würden. Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote daher wieder auf 5,1 Prozent sinken, nach 5,4 Prozent in diesem und 5,3 Prozent im vergangenen Jahr.
Der Staatshaushalt werde in diesem und im kommenden Jahr mit 1,3 respektive 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings falle das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch im Dezember erwartet. Insbesondere seien die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Milliarden Euro herabgesetzt worden, weil aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum niedriger seien als erwartet.
Der Leistungsbilanzsaldo wird laut Ifo bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8 Prozent gesunken war.
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March 15, 2023 05:30 ET (09:30 GMT)
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