• Die fünf reichsten Menschen der Welt haben ihr Vermögen diversifiziert
• Vermögen direkt an Aktienkursentwicklung der größten Beteiligungen gekoppelt
• Kein eindeutiger Trend feststellbar

Die reichsten Menschen der Welt sind häufig an durchaus namhaften Unternehmen beteiligt. Und das mit Erfolg: Wie aus der Studie "Billionaires Insights Report" der Schweizer Großbank UBS mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hervorgeht, performen Unternehmen, über die Superreiche die Kontrolle haben, mehr als doppelt so gut, wie eine durchschnittliche Anlage. Ein Grund, sich anzuschauen, wo die Reichsten der Reichen ihr Geld investiert haben. Der Stand des Vermögens der Superreichen entspricht der Forbes-Liste 2022, für die Daten vom 05.04.2022 verwendet wurden.

Elon Musk - der Tausendsassa

Auf 219 Milliarden US-Dollar (Stand: Forbes-Liste 2022) schätzt "Forbes" das Vermögen von Unternehmer Elon Musk. Der 51-jährige ist zum reichsten Menschen der Welt aufgerückt dank einer starken Börsenperformance des Elektroautobauers Tesla. Musk hat zwar zur Finanzierung der Twitter-Übernahme zahlreiche Tesla-Aktien verkauft, ist aber mit 25 Prozent der Anteile (Aktien und Optionen) noch immer größter Einzelaktionär des Unternehmens, dem er als CEO und seit 2021 auch als "Technoking" vorsteht. Mehr als die Hälfte seiner Tesla-Aktien hat er aber als Kreditsicherheiten hinterlegt.

Daneben ist Musk auch noch in zahlreichen weiteren Unternehmen investiert, die aber nicht börsennotiert sind. Dazu zählen etwa das Raumfahrtunternehmen SpaceX (Bewertung: 127 Milliarden Dollar), das Tunnelbauunternehmen Boring Company (Bewertung: 5,7 Milliarden Dollar) oder der Kurznachrichtendienst Twitter, den er in 2022 für 44 Milliarden Dollar mehrheitlich übernahm.

Jeff Bezos: Vorliebe für Startups und Techkonzerne

Mit einem geschätzten Vermögen von 171 Milliarden US-Dollar (Stand: Forbes-Liste 2022) ist Jeff Bezos, dem unter anderem die Washington Post und der Raumfahrtkonzern Blue Origin gehören, laut "Forbes" der zweitreichste Mann der Welt. Und das, obwohl er einen großen Teil seines Vermögens bei der Scheidung an seine inzwischen Ex-Frau MacKenzie Bezos abgeben musste. In seinem Besitz verblieben aber rund zehn Prozent des Aktienkapitals von Amazon. Und obwohl er in 2022 Aktien im Wert von über 400 Millionen Dollar an gemeinnützige Organisationen spendete, so ist ein großer Teil seines Vermögens immer noch von der Aktienkursentwicklung des von ihm gegründeten Unternehmens abhängig.

Doch Jeff Bezos, der im Juli 2021 als Amazon-CEO zurückgetreten ist, besitzt neben dem Internetriesen noch weitere Unternehmensbeteiligungen in diversen Investments. Auf einer eigenen Website, BezosExpeditions.com, gibt der Milliardär Einblick in seine wichtigsten Investitionen - und diese beinhalten einige durchaus prominente Namen. Anteile hielt Bezos etwa bereits vor dessen Börsengang am Ferienwohnungsvermittler Airbnb. Auch andere börsennotierte Unternehmen gehören zum Portfolio des Amazon-Chefs: So hat der 59-Jährige unter anderem auch in den Fahrdienstleister Uber investiert. Ein weiterer Aktienfavorit von Bezos ist Workday, ein Unternehmen, das Personaldienstleistungen in der Cloud anbietet.

Bernard Arnault - Der Luxuskönig

Mit einem geschätzten Vermögen von 158 Milliarden US-Dollar (Stand: Forbes-Liste 2022) ist der französische Milliardär Bernard Arnault Jeff Bezos dicht auf den Fersen. Dabei profitiert Arnault vorrangig von der Performance des von ihm geleiteten Unternehmens LVMH. Die Holdinggesellschaft vereint rund 70 internationale Luxusmarken unter ihrem Dach, darunter Louis Vuitton, Christian Dior, Sephora, Moët et Chandon und Hennessy. Anfang 2021 kam noch der US-Luxuskonzern Tiffany dazu.

Seit mehr als 30 Jahren steht Arnault an der Spitze von LVMH und hielt laut letztem Jahresreport zusammen mit seiner Familie 47 Prozent der Anteile an dem Luxusunternehmen.

Neben LVMH-Aktien ist Arnault zusätzlich Eigentümer der bekannten französischen Wirtschaftszeitung "Les Échos". Daneben hat er sich als Kunstmäzen einen Namen gemacht, seine Sammlung umfasst unter anderem Werke von Pablo Picasso und Yves Klein.

Bill Gates: Großaktionär bei seinem Freund Warren Buffett

Der mit einem Vermögen von 129 Milliarden US-Dollar viertreichste Mensch der Welt (Stand: Forbes-Liste 2022), Bill Gates, ist insbesondere als Gründer des Windows-Herstellers Microsoft bekannt geworden. Inzwischen hält er persönlich mit rund einem Prozent aber nur noch einen sehr kleinen Anteil an dem Technologiekonzern. Die übrigen Aktien aus seinem Besitz sind verkauft oder in seine gemeinnützige Stiftung "Bill and Melinda Gates Foundation" überführt worden. Derweil beteiligt sich Gates immer wieder an Firmengründungen, vor allem in der Fintech-Branche.

Die größten Anteile im Portfolio von Bill Gates‘ Stiftung nehmen aktuell Microsoft sowie die Beteiligung an Berkshire Hathaway, der Beteiligungsgesellschaft, die von seinem Freund, dem Starinvestor Warren Buffett, geleitet wird, ein. Neben Microsoft und Berkshire besitzt seine Stiftung auch Anteile am Baumaschinenkonzern Caterpillar sowie an Waste Management und der Canadian National Railway Company.

Ob der Milliardär jedoch noch lange in der Liste der reichsten Menschen der Welt zu finden sein wird ist fraglich, denn im Jahr 2022 hat er angekündigt, fast sein gesamtes Vermögen spenden zu wollen: "Ich habe vor, praktisch mein gesamtes Vermögen an die Stiftung zu geben. Ich werde auf der Liste der reichsten Menschen der Welt nach unten rutschen und schließlich ganz verschwinden", schrieb der 67-Jährige in einem Tweet.

Warren Buffet rückt in die Top 5 vor

Warren Buffett ist "Forbes" zufolge mit einem geschätzten Vermögen von 118 Milliarden US-Dollar (Stand: Forbes-Liste 2022) unter die Top 5 der reichsten Menschen der Welt aufgestiegen. Er ist einer der erfolgreichsten Investoren der Welt und deshalb bekannt als das "Orakel von Omaha". So ist er CEO von Berkshire Hathaway, deren Aktien etwa 99 Prozent seines Nettovermögens ausmachen.

Der größte Teil des Wertes von Berkshire liege in vier Unternehmen, von denen drei kontrolliert würden und bei einem eine Beteiligung bestünde, so Buffett. "Alle vier sind Juwelen", erklärte der Starinvestor in einem Brief an die Aktionäre. Im Einzelnen seien dies das Sach- und Unfallversicherungsgeschäft National Indemnity, die Eisenbahngesellschaft BNSF Railway sowie die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway Energy. Berühmt ist aber vor allem der Techriese Apple, er machte im Schlussquartal 2022 ganze 39 Prozent am Gesamtdepot von Berkshire aus (Stand: 31. Dezember 2022).

Wie aus dem 13F-Bericht an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht, war Berkshire Hathaway im vierten Quartal 2022 zudem unter anderem an der Bank of America, dem Ölkonzern Chevron sowie an Coca-Cola beteiligt.

Redaktion finanzen.net