Nach EZB-Entscheid: DAX schließt fest -- US-Börsen grün -- EZB hebt Leitzins an -- Milliardenhilfe für First Republic -- CS holt sich SNB-Hilfe -- Tesla, Siemens Energy, Rheinmetall, SAP im Fokus
Microsoft präsentiert KI-Funktionen für Office-Anwendungen. Bank of America lobt starke E.ON-Bilanz. Wirtschaftsministerium hält "Technische" Rezession in Deutschland für möglich. Couche-Tard will europäische Tankstellen-Geschäfte von TotalEnergies kaufen. Siemens erhält Auftrag für Automatisierungstechnik für Conti-Reifenwerke. Anleger enttäuscht von Baidus Antwort auf ChatGPT.
Marktentwicklung
Am Donnerstag machte sich etwas Erleichterung am deutschen Markt breit und die deutschen Börsen schlossen den Handel im Plus ab.
Der DAX gewann zum Handelsschluss 1,57 Prozent auf 14.967,10 Punkte. Der TecDAX schloss den Handelstag ebenfalls 2,12 Prozent höher bei 3.244,53 Einheiten ab.
Die deutschen Anleger reagierten am Donnerstag erleichtert darauf, dass die Schweizer Notenbank SNB Milliardenkredite für die angeschlagene Credit Suisse bereitgestellt hat. Am Vortag waren der deutsche Leitindex sowie die deutschen Bankenwerte kräftig gefallen aufgrund der Sorgen rund um die angeschlagene Schweizer Großbank, die eine systemische Bedeutung für das globale Finanzsystem hat.
Daneben war der Leitzinsentscheid der EZB am Donnerstag das zentrale Thema am Markt. Trotz der jüngsten Verwerfungen am Markt, wurde eine weitere Zinserhöhung erwartet. Und tatsächlich kam es auch so. Der Leitzins wurde um 0,5 Prozentpunkte angezogen auf nunmehr 3,5 Prozent.
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Europas Börsen bewegten sich am Donnerstag in der Gewinnzone.
Der EURO STOXX 50 ging 2,03 Prozent stärker bei 4.116,98 Punkten aus dem Handel.
Dass sich die Credit Suisse Milliardenkredite bei der SNB gesichert hat, sorgte für Erleichterung. Die Sorgen um das globale Bankensystem hatten dennoch den heutigen Leitzinsentscheid der EZB überschattet. Erwartet wurde eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte. Genauso handelte die EZB schließlich auch, der Leitzins bewegt sich nun bei 3,5 Prozent.
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Die US-Börsen präsentierten sich am Donnerstag freundlich.
Der Dow Jones fuhr ein Plus von 1,17 Prozent ein und ging bei 32.247,61 Punkten aus dem Handel. Für den NASDAQ Composite ging es daneben um 2,48 Prozent auf 11.717,28 Zähler nach oben.
Die Aktien von US-Banken blieben im Blick der Anleger, ebenso wie der Leitzinsentscheid der EZB kurz vor US-Handelsstart. Hier hatte die EZB bekannt gegeben, den Leitzins um 0,5 Prozent auf 3,5 Prozent anzuheben. Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba verwies darauf, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Erhöhungen festgelegt habe. "Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren." Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets rechnen die Anleger trotz der weiter hohen Inflation in Zukunft sogar mit einer Zinspause. Darauf hoffen auch die Marktteilnehmer in den USA, wenn in der kommenden Woche der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ansteht. Die Analysten des japanischen Finanzkonzerns Nomura hatten jüngst sogar die Möglichkeit einer Zinssenkung ins Spiel gebracht.
Daten von der US-Wirtschaft sind indes gemischt ausgefallen. So ist der Philly-Fed-Index, der die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia abbildet, im März schwächer gestiegen als erwartet. Die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sind derweil deutlich gesunken, was wiederum ein Signal für weitere Zinserhöhungen der Fed sein dürfte, da der chronische Arbeitskräftemangel in den USA die Inflation antreibt.
Zudem wurde am Abend bekannt, dass mehrere große Banken in den Vereinigten Staaten - unter ihnen JPMorgan und Morgan Stanley - der unter Druck geratenen US-Bank First Republic Bank beispringen.
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An den asiatischen Börsen waren am Donnerstag fallende Kurse zu sehen.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei bis zur Schlussglocke 0,80 Prozent auf 27.010,61 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls abwärts: Der Shanghai Composite schloss mit einem Verlust von 1,12 Prozent bei 3.226,89 Zählern. Sehr schwach zeigte sich auch der Markt in Hongkong: Dort ging der Hang Seng um 1,72 Prozent tiefer bei 19.203,91 Einheiten aus dem Handel.
Sorgen vor einer Finanzkrise belasteten die Kurse an den asiatischen Börsen. Staatsanleihen, etwa aus Japan, waren hingegen gesucht. Auch der japanische Yen blieb als Fluchtwährung auf seinem hohen Niveau, auf das er am Mittwoch nach Schlagzeilen zum Kapitalbedarf der Schweizer Bank Credit Suisse gestiegen war. Die Credit Suisse hat wegen ihrer Größe systemische Bedeutung für das globale Finanzsystem. Anleger waren am Donnerstag daher jedoch etwas beruhigt darüber, dass sich die Schweizer Bank Milliardenkredite von der SNB gesichert hat. Allgemein sprachen Analysten laut Dow Jones Newswires aber von einem insgesamt schwachen Sentiment.
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