Sorge vor großem Zinsanstieg: DIW rechnet auch bei einigen deutschen Banken mit großen Verlusten
Die Zinswende wird aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch Banken in Deutschland belasten.
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Es sei "sehr wahrscheinlich, dass auch im Euroraum und in Deutschland einige Banken durch den starken Zinsanstieg große Verluste realisieren werden, ähnlich wie in den USA und nun die Credit Suisse (CS) in der Schweiz", teilte Institutspräsident Marcel Fratzscher am Donnerstag mit. Hintergrund ist der Kollaps mehrerer kleinerer US-Banken und Sorgen um die Schweizer Großbank.
Aus Fratzschers Sicht gefährden die Zinserhöhungen nicht nur die Finanzstabilität, sondern schwächen auch die Wirtschaft. "Die Europäische Zentralbank (EZB) muss aufpassen, dass sie den Bogen nicht überspannt", empfahl der Ökonom. Von zu starken Zinserhöhungen gehe nun ein größeres Risiko aus als von zu geringen.
Der EZB-Rat hatte am Donnerstag den Leitzins im Euroraum um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent erhöht. Mit der sechsten Zinserhöhung in Folge behielt sie trotz der Turbulenzen im Bankensektor ihren Kurs im Kampf gegen die hohe Teuerung bei.
Die EZB müsse abwägen zwischen Preisstabilität und Finanzstabilität, erklärte Fratzscher. "Aus dieser Perspektive hat die EZB klug gehandelt." Hätte sie die Zinsen jetzt weniger stark erhöht, hätte das aus Sicht des Ökonomen "als ein Signal der Sorge" um europäische Banken eine Korrektur an den Kapitalmärkten auslösen können.
/bf/DP/jha
BERLIN (dpa-AFX)
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