Deutsche Inflation höher als erwartet: DAX schließt kaum verändert -- Wall Street letztlich uneins -- Siemens lagert Siemens Energy-Anteil teils aus -- AUDI, Tesla, BASF, AIXTRON, Bilfinger im Fokus
AstraZeneca feiert Erfolg bei Studie zu Durvalumab. Barclays senkt Adyen auf 'Equal Weight' - Ziel bleibt 1600 Euro. FUCHS PETROLUB-Großaktionär trennt sich von Aktien. Banken kommen durch US-Stresstest. Bundeswehr ruft bei Rheinmetall Militär-Lkw für 285 Mio. Euro ab. Sanofi setzt auf Wachstumstreiber Impfgeschäft - Ziele bestätigt. Orange verhandelt exklusiv mit BNP über Verkauf des Bankengeschäfts. Wegen mutmaßlichen Impfschadens kommt es zum Prozess in Rottweil gegen BioNTech.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt brach am Donnerstag einen kurzzeitigen Ausflug an die 16.000-Punkte-Marke ab und schloss stabil.
Der DAX stieg mit einem marginalen Plus in die Sitzung ein, kam dann weiter kaum vom Fleck. Gegen Mittag setzte sich zunehmend eine positive Tendenz durch und das deutsche Börsenbarometer näherte sich der 16.000-Punkte-Marke an. Doch im späten Handel fiel der DAX zurück an die Nulllinie und ging letztlich marginale 0,01 Prozent leichter bei 15.946,72 Zählern in den Feierabend.
Der TecDAX startete minimal tiefer. Dann wechselte der Index häufiger das Vorzeichen, blieb aber bis Handelsende stets in der Nähe des Vortagesendkurses. Zum Ertönen der Frankfurter Schlussglocke zeigten sich geringfügige Verluste in Höhe von 0,02 Prozent (Schlusskurs: 3.144,75 Punkte).
Die deutschen Verbraucherpreise stiegen mehr als erwartet, im Juni lagen sie um 6,4 Prozent höher als im Vorjahr. Ökonomen hatten durchschnittlich mit einem Anstieg von 6,3 Prozent gerechnet. Damit zeigte sich abermals, dass das Problem der Inflation in Deutschland noch längst nicht ad acta gelegt werden kann.
Im Blick stand zudem weiterhin die Zinspolitik der Notenbanken, obwohl von der jährlichen Geldpolitikkonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra nur wenig Überraschendes kam. Lediglich US-Notenbank-Chef Jerome Powell hatte weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation in Aussicht gestellt. Für die EZB gebe es ebenfalls noch nicht genug Anzeichen für eine Abschwächung des Preisschubs, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont.
Angesichts des Halbjahresultimo könnte es am Ende der laufenden Handelswoche noch zu größeren Kursbewegungen kommen, dann nämlich, wenn insbesondere institutionelle Anleger noch Portfoliokosmetik durchführen.
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Die europäischen Börsen legten im Donnerstagshandel etwas zu.
Der EURO STOXX 50 gewann zum Start etwas - im weiteren Verlauf waren dann bis Sitzungsende weiterhin Zuschläge zu beobachten. Somit verabschiedete sich der EURO STOXX 50 denn auch mit einem Plus von 0,23 Prozent bei 4.354,69 Einheiten aus dem Donnerstagsgeschäft.
Die Vorgaben von der Wall Street und aus Asien waren uneinheitlich und lieferten keine klaren Handelsimpulse. Aussagen zum Leitzins von US-Notenbank-Chef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Sintra wirkten am Donnerstag nach. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juli preisten Marktteilnehmer inzwischen mit fast 82 Prozent ein - vor einem Monat lag diese noch bei 52 Prozent.
Nachrichten kamen auch von der Konjunkturfront: In Spanien legten die am Morgen veröffentlichten Verbraucherpreise (HVPI) per Juni um 1,6 Prozent zu, die Kernrate lag mit 5,9 Prozent deutlich darüber. In Deutschland hingegen zeigte sich ein etwas stärkerer Inflationsdruck als erwartet.
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Die US-Börsen liefen am Donnerstag in unterschiedliche Richtungen.
Der Dow Jones Index ging quasi unverändert in die Sitzung. Im weiteren Verlauf baute der Traditionsindex seine Zuschläge etwas aus und schloss den Handel 0,80 Prozent höher bei 34.122,45 Punkten.
Auch der technologielastige NASDAQ Composite startete ebenfalls unbewegt verlor dann jedoch etwas an Boden und beendete die Sitzung nahezu unbewegt bei 13.591,33 Einheiten.
Die Wall Street zeigte sich am Donnerstag in einer neutralen Tendenz. Die Anleger konzentrierten sich vor dem Beginn der Berichtssaison weiterhin auf jegliche Signale hinsichtlich der weiteren Zinsentwicklung. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in den USA auf Wochensicht deutlich, was auf eine recht starke Arbeitsmarktlage hindeutet. Dies wiederum schürte die Sorgen der Anleger vor weiteren Zinserhöhungen: Wenn die Konjunktur gut läuft, haben Zentralbanken allgemein einen größeren Spielraum für weitere geldpolitische Straffungen. Aus diesem Grund hatten die zinssensiblen Technologieaktien am Donnerstag bei Anlegern einen schweren Stand.
Ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgten die Aussagen des Fed-Chefs beim Notenbankentreffen in der portugiesischen Kleinstadt Sintra. In diesem Rahmen wiederholte Powell die Notwendigkeit einer langfristigen Bekämpfung der Inflation.
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Die wichtigsten asiatischen Börsen zeigten sich am Donnerstag uneinheitlich.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem minimalen Plus von 0,12 Prozent bei 33.234,14 Punkten.
Etwas abwärts ging es unterdessen auf dem chinesischen Festland, wo der Shanghai Composite mit einem Abschlag von 0,12 Prozent bei 3.185,55 Punkten schloss. In Hongkong dominierten unterdessen die Verkäufer: Der Hang Seng rutschte um 1,44 Prozent ab und schloss bei 18.895,34 Punkten.
Leichte Unterstützung brachte in Japan der Yen, der auf seinem Mehrmonatstief verharrte. Die deutlichen Abschläge in Hongkong begründeten Beobachte mit der Sorge um ein mögliches Verbot von Chipexporten durch die US-Regierung nach China. Das brachte vor allem Tech-Aktien unter Druck.
Vor dem Ende des Halbjahres herrschte darüber hinaus Zurückhaltung am Parkett, da in dieser Zeit viele Fonds Zwischenbilanz ziehen. Zudem blieb die mögliche Zinspolitik der Notenbanken im Blick, nachdem US-Notenbankchef Powell am Vortag im Rahmen des Notenbanken-Forums in Portugal betont hatte, dass der Offenmarktausschuss bei seinen jüngsten Beratungen nicht konkret beschlossen habe, ob die Zinsen nun nur noch bei jeder zweiten Sitzung angehoben werden sollten. "Wir treffen die Entscheidungen mit etwas mehr Zeit dazwischen, um mehr Informationen über Daten zu bekommen und um zu sehen, wie viel Bremsung wirklich aus der Pipeline kommt", zitiert Dow Jones Newswires den Fed-Chef Jerome Powell.
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