Portfolio kürzen

Börsenexperte Jim Cramer: Anleger sollten einen Teil ihrer Gewinne mitnehmen

27.06.23 23:00 Uhr

Börsenexperte Jim Cramer: Anleger sollten einen Teil ihrer Gewinne mitnehmen | finanzen.net

Laut Börsenkenner Jim Cramer ist es für Anleger an der Zeit, einen Teil ihrer Gewinne mitzunehmen und auf günstigere Kurse zu warten.

Werte in diesem Artikel

• Jim Cramer: Anleger sollten nicht gierig sein
• Börsenexperte empfiehlt, Portfolio zu kürzen
• Anleger werden selbstgefällig



Während der US-Leitindex Dow Jones in diesem Jahr bisher nur um 1,71 Prozent zulegen konnte, sah es für den marktbreiten S&P 500 mit einem Plus von 12,74 Prozent schon deutlich besser aus. Besonders Techwerte konnten in diesem Jahr bisher eine starke Performance vorweisen und teils von dem Trendthema Künstliche Intelligenz profitieren. So konnte zum Beispiel der Techwerte-Index NASDAQ Composite seit Jahresstart ganze 27,41 Prozent zulegen (Stand: 26.06.2023).

Doch sollten Anleger aktuell weiter zukaufen? Börsenkenner Jim Cramer empfiehlt Marktteilnehmern derzeit lieber einen Teil ihrer Gewinne mitzunehmen.

Anleger sollten Portfolio kürzen

In seiner CNBC-Sendung "Mad Money" empfahl Cramer Anlegern kürzlich, dass sie nicht gierig sein und ihr Portfolio besser kürzen sollten. Er erklärte, dass es an der Zeit sei, einige Aktien zu reduzieren. "Es ist in Ordnung, nach einem großen Lauf etwas vom Tisch zu nehmen", so Cramer. "Man verkauft nicht alles, es sei denn, mit dem Unternehmen oder der gesamten Wirtschaft stimmt gerade etwas grundlegend nicht, und beides ist nicht der Fall."

Laut Cramer seien die Preise immer "schweinischer" geworden, weshalb es seiner Meinung nach an der Zeit sei, "an der Kasse zu klingeln". Für den CNBC Charitable Trust habe Cramer zum Beispiel Aktien des Facebook-Mutterkonzerns Meta, von AMD und Costco reduziert, weil er - vor allem bei den beiden letzteren - so große Zuwächse gesehen habe. So sei der Trust gut positioniert, wenn der Sell Off - mit dem Cramer rechnet - komme und könne dann zu günstigeren Preisen nachkaufen.

"Ich denke, wir befinden uns derzeit im Niemandsland - nicht hoch genug, um mehr Verkäufe zu rechtfertigen, aber sicherlich nicht niedrig genug, um den Kauf von irgendetwas zu rechtfertigen, weil ich auf eine bessere Gelegenheit warten möchte", so Cramer. Seiner Meinung nach brauche es einen soliden Katalysator für den Kauf neuer Aktien.

Anleger werden selbstgefällig

Daneben merkte der Börsenkenner, wie CNBC berichtet, an, er glaube, dass der Rückgang des CBOE-Volatilitätsindex zeige, dass viele Anleger selbstgefällig werden, und dass es nicht helfe, dass die US-Notenbank weiterhin gemischte Botschaften sende.

Die US-Notenbank hatte bei ihrem jüngsten Zinsentscheid Mitte Juni zwar beschlossen, den Leitzins nicht anzutasten und damit die Leitzins-Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent beizubehalten, doch Fed-Chef Jerome Powell hat anschließend weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. Laut Powell sehe eine breite Mehrheit des FOMC es als angemessen an, die Zinsen in diesem Jahr weiter zu erhöhen. Es sei noch "ein langer Weg" bis zum Inflationsziel von 2,0 Prozent erreicht werde, so der US-Notenbankchef vor einem Ausschuss im US-Senat.

Laut Cramer sei es daher es an der Zeit zu warten: "Ich habe Ihnen gerade gesagt, was wir für den Trust tun: Warten", so Cramer. "Es ist oft das Schwierigste, aber oft ist das Schwierigste auch der beste Weg, viel Geld zu verdienen."

Redaktion finanzen.net

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