Konkurrenzkampf

NASDAQ-Titel Amazon-Aktie: JPMorgan sieht Amazon endgültig an Walmart vorbeiziehen

29.06.23 23:30 Uhr

NASDAQ-Titel Amazon-Aktie: JPMorgan sieht Amazon endgültig an Walmart vorbeiziehen | finanzen.net

Der Online-Händler Amazon und der US-Einzelhandelsriese Walmart liefern sich seit Langem ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Kampf um US-Kunden. Geht es nach JPMorgan, dürfte es dem E-Commerce-Riesen nun jedoch gelingen, endgültig an dem US-Rivalen vorbeizuziehen.

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• Amazon und Walmart liefern sich Kampf um US-Einzelhandelsmarkt
• Amazon könnte laut JPMorgan an Walmart vorbeiziehen
• Morgan Stanley sieht Amazon auch im Beauty-Bereich vorn

Der Konkurrenzkampf von Online-Versandhaus Amazon und Einzelhandelsgigant Walmart um den wichtigen US-Markt dauert schon viele Jahre. Denn auch wenn Amazon insgesamt mehr Umsatz und Gewinn als Walmart macht, hat Walmart im US-Einzelhandel noch immer die Nase vorn. Dies könnte sich laut einer Einschätzung JPMorgans jedoch schon bald ändern.

Unterschiedlicher Start ins Jahr

Die beiden Handelshäuser sind grundverschieden ins neue Jahr gestartet. So konnte Amazon im ersten Quartal 2023 bei Umsatz und Gewinn positiv überraschen. Die Erlöse stiegen auf 127,4 Milliarden US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Plus von neun Prozent gleichkommt. Der Gewinn stieg derweil um circa 30 Prozent auf knapp fünf Milliarden-US-Dollar. Für das zweite Quartal 2023 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 127 und 133 Milliarden US-Dollar, während der Gewinn zwischen geschätzten 2 und 5,5 Milliarden US-Dollar liegen dürfte.

Wie die Bilanz von Walmart im ersten Quartal des Fiskaljahres 2024 (Januar bis März 2023) offenbarte, hatte der US-Konzern hingegen mehr mit der hohen Inflation und den gestiegenen Zinsen zu kämpfen. So ging der Gewinn im Jahresvergleich um 18,5 Prozent zurück auf 1,67 Milliarden US-Dollar. Allerdings vermochte das Unternehmen den Umsatz um 7,6 Prozent auf 152,3 Milliarden US-Dollar zu steigern. Für das Geschäftsjahr 2024 hob Walmart unterdessen seine Prognose an. Nachdem zuvor von einem Umsatzwachstum von 2,5 bis 3 Prozent ausgegangen wurde, wurden nun 3,5 Prozent veranschlagt. Auch beim Gewinn wurde das Unternehmen optimistischer. Statt rund 3 Prozent solle dieser nun 4 bis 4,5 Prozent zulegen.

JPMorgan sieht Amazon vorn

Geht es nach der US-Investmentbank JPMorgan dürfte sich nun jedoch ein für alle Mal entscheiden, welcher der beiden Großkonzerne im US-Einzelhandel die Krone davon tragen wird. Dabei hat sich die US-Bank laut Yahoo Finance-Journalistin Allie Garfinkle insbesondere die Aussichten des US-Einzelhandelsmarkts insgesamt angeschaut, wie sie in einem Video von Yahoo Finance im Interview mit Rachelle Akuffo erklärt. So hätte insbesondere der E-Commerce-Bereich in den letzten Jahren eine wahre Achterbahnfahrt erlebt, mit einem Boom im Zuge der Corona-Pandemie und dann einem Rückgang in 2022. So erklärt Garfinkle, dass der Online-Handel in den USA 2022 zum ersten Mal seit 2009 wieder um weniger als Prozent gewachsen sei.

JPMorgan würde nun erwarten, dass hier in 2023 wieder ein Wachstum erreicht werden könnte, insbesondere von Amazon. So gehe das Finanzhaus davon aus, dass das Brutto-Merchandise-Geschäft Amazons 2023 um mehr als elf Prozent auf 477 Milliarden US-Dollar wachsen dürfte. Dazu käme, dass der Handelsgigant mehr als 42 Prozent des US-Markts für Online-Handel dominieren würde.

Ein "neues Kapitel"

Sollte diese Projektion tatsächlich eintreten, würde Amazon an Walmart, dem bisher größten Einzelhändler der USA, vorbeiziehen. Laut Garfinkle würde dies "ein neues Kapitel" für beide Unternehmen bedeuten. Allerdings würde dies nicht gleichzeitig bedeuten, dass der Kampf der beiden Großkonzerne dann vorbei wäre, viel mehr würde es dazu führen, dass das Rennen zwischen Walmart und Amazon noch hitziger verlaufen würde.

Im Rahmen der Analyse bekräftigte JPMorgan die "Overweight"-Bewertung der Amazon-Aktie und beließ auch das Kursziel bei 145 US-Dollar. Darüber hinaus veranschlagt Analyst Douglas Anmuth, dass Amazon Prime in diesem Jahr wahrscheinlich die Marke von 300 Millionen Menschen erreichen dürfte. Der je Prime-Kunde erreichte durchschnittliche Umsatz dürfte ebenso zulegen.

Morgan Stanley setzt auf Amazon im Beauty-Bereich

Der US-Einzelhandel ist im Übrigen nicht der einzige Bereich, in dem Amazon an Walmart vorbeizuziehen droht. Wie Bloomberg berichtet, geht die US-Großbank Morgan Stanley davon aus, dass der Konzern, der von Milliardär Jeff Bezos gegründet wurde, auch im Bereich Beauty zum US-Marktführer avancieren dürfte. So prognostiziert das Analystenteam rund um Simeon Gutman, dass das Online-Versandhaus bis 2025 Walmart als größten US-Beauty-Einzelhändler übertrumpfen dürfte. So würde der Handelsgigant bis 2025 einen Marktanteil von 14,5 Prozent für sich beanspruchen, was einer Bewertung von 180 Milliarden US-Dollar entsprechen würde.

Das Wachstum im Beauty-Bereich dürfte laut Gutman daher herrühren, dass der E-Commerce-Riese seinen Marktanteil am Online-Handel stetig ausbaue, nämlich auf geschätzte 46,5 Prozent bis 2025.

Auch Jefferies optimistisch

Neben diesen beiden US-Großbanken hat auch das Analysehaus Jefferies erst jüngst eine Analyse zu Amazon veröffentlich und dabei das Rating auf "Buy belassen" und das Kursziel von 135 auf 150 US-Dollar angehoben. Jefferies setzt insbesondere Hoffnung auf die Erholung der Cloudsparte AWS und geht außerdem davon aus, dass Amazon auch vom aktuellen KI-Trend noch profitieren dürfte, wie Analyst John Colantuoni schreibt.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com, BobNoah / Shutterstock.com

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20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
01.11.2024Amazon KaufenDZ BANK
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01.11.2024Amazon BuyGoldman Sachs Group Inc.
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30.07.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
13.06.2018Amazon HoldMorningstar
02.05.2018Amazon HoldMorningstar
02.02.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
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11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
04.02.2009Amazon.com sellStanford Financial Group, Inc.
26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

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