Zollstreit weiter im Fokus: DAX schließt nach starken Verlusten höher -- US-Börsen letztlich tiefrot -- NVIDIA mit Milliardenkosten durch Export-Hürden -- Siemens Energy, ASML, Apple, Tesla im Fokus
Zollpolitik im Fokus: Powell sieht Inflationsgefahr durch Trump. Aktien von AMD, Broadcom & Co. im Abwärtssog. Kalifornien gegen Trumps Zollpolitik: Bundesstaat hat Klage eingereicht. CeoTronics-Aktie mit Kursachterbahn: Auf Rekordhoch folgt Absturz. Barclays bewertet Novo Nordisk-Aktie. Rio Tinto liefert weniger Eisenerz. Sartorius justiert Prognose nach erfolgreichem Quartal.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex konnte sich am Mittwoch von seinen anfänglichen Verlusten erholen.
Der DAX eröffnete bereits tiefer und blieb zunächst auch weiter im Minus. Dabei fiel er zeitweise auch unter die runde Marke von 21.000 Punkten. Kurz vor Handelsende konnte er seine Verluste jedoch abschütteln und sich in die Gewinnzone absetzen, wo er 0,27 Prozent höher bei 21.311,02 Punkten in den Feierabend ging.
Der TecDAX verlor zu Handelsbeginn ebenfalls und blieb vorwiegend schwach. Zum Ende des Handelstages gelang jedoch auch dem Techwerte-Index der Kurswechsel und so schloss er die Sitzung 0,2 Prozent höher bei 3.452,87 Zählern ab.
Thema an den Märkten war zur Wochenmitte einmal mehr der Zollkrieg zwischen den USA und China. "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen", sagte US-Präsident Donald Trump laut dpa-AFX. Derweil reagierte Hongkong mit einem Ausfuhrstopp von Waren in die USA. Auch verschärfte Einschränkungen für die Lieferung von KI-Chips nach China, die vor allem auch NVIDIA belasten, drückten auf die Stimmung.
Ein Lichtblick sei jedoch, dass China offenbar die Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert hat. Allerdings Habe Peking Verhandlungen zwischen den zwei Nationen laut "Bloomberg" an einige Bedingungen geknüpft.
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An den Börsen in Europa waren am Mittwoch die Verkäufer in der Überzahl.
Der EURO STOXX 50 verlor zur Eröffnung leicht und bewegte sich weiterhin in der Verlustzone, wo er den Handelstag knappe 0,08 Prozent tiefer bei 4.966,50 Zählern beendete.
Mit der jüngsten Erholung vom US-Zollschock war es am Mittwoch erst einmal vorbei. "Mit dem Exportverbot für den H20 Chip von NVIDIA nach China erleben wir im aktuellen Handelskonflikt eine neue Eskalation", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners laut dpa-AFX. Das Umfeld bleibe volatil. "Die Zeit der Planbarkeit ist sowohl für Unternehmen als auch für Anleger erst einmal Geschichte."
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Unsicherheit dominierte die US-Börsen zur Wochenmitte.
Der Dow Jones präsentierte sich bereits zum Handelsbeginn schwächer und rutschte im Verlauf tiefer ins Minus. Letztlich verlor er 1,73 Prozent auf 39.669,39 Punkte.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite gab ebenfalls bereits zum Start nach und weitete seine Verluste dann aus. Er rutschte schließlich um 3,07 Prozent auf 16.307,16 Zähler ab.
Nach einer Phase relativer Ruhe rückten die Sorgen um den Handelskonflikt zwischen den USA und China erneut in den Fokus der Anleger. Die US-Börsen zeigten sich am Mittwoch belastet - insbesondere die Nasdaq stand wegen eines Kursrutsches bei NVIDIA unter Druck. Der Chiphersteller rechnet mit einer Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar durch Exportprobleme seiner H20-KI-Chips nach China. Diese werde sich bereits im ersten Geschäftsquartal in den Zahlen niederschlagen, so NVIDIA gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC.
Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell sorgten dann auch noch für zusätzlichen Druck. Er glaubt, dass die negativen Auswirkungen der Zölle auf die Inflation anhaltend sein könnten.
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An den asiatischen Aktienmärkten ging es zur Wochenmitte überwiegend abwärts.
In Japan verlor der Nikkei 225 bis zum Handelsschluss 1,01 Prozent auf 33.920,40 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland drehte der Shanghai Composite im späten Handel noch ins Plus und schloss 0,26 Prozent höher bei 3.276,00 Zählern.
In Hongkong fielen die Kurse: Der Hang Seng ging um 1,91 Prozent tiefer bei 21.056,98 Punkten aus der Sitzung.
In der Zollpolitik blieb die Lage weiterhin angespannt. Hongkong hat als Reaktion im Handelsstreit mit den USA nun den Versand von Waren in die Vereinigten Staaten pausiert. Die USA seien unvernünftig, schikanierten und nutzten missbräuchlich Zölle, heißt es in einem Statement der Hongkong Post. US-Präsident Donald Trump scheint indes darauf zu warten, das China den ersten Schritt hin zu einer Einigung macht. "Der Ball liegt bei China", sagte er laut mehreren Nachrichtenagenturen.
Wirtschaftsdaten aus China sind indes besser ausgefallen als erwartet. So hat sich das Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik im ersten Quartal auf 5,4 Prozent beschleunigt.
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