Positive Signale im US-Schuldenstreit: Dow letztlich stärker -- DAX markiert Jahreshoch und schließt fester -- VW-Kernmarke legt Sparprogramm auf -- G7, Walmart, Siemens Energy im Fokus
Deutsche Bank schließt wohl Vergleich wegen Epstein-Geschäften. Eventim mit kräftigem Gewinnplus. Daimler Truck-Chef warnt vor Abhängigkeit von China. easyJet rechnet mit starkem Sommer - auch dank höherer Ticketpreise. BT Group kündigt drastischen Stellenabbau an. Staats- und Regierungschefs kommen zum G7-Gipfel nach Hiroshima. Stadtwerke kritisieren Glasfaser-Ausbau der Deutschen Telekom. Meta muss in EU-Datenschutzstreit mit Rekordstrafe rechnen.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex verzeichnete am Himmelfahrtstag Gewinne.
Der DAX baute seine anfänglichen Gewinne im Verlauf weiter aus. Zeitweise gingt es bis auf 16.230,44 Punkte nach oben, das war in greifbarer Nähe zu dem Allzeithoch bei 16.290 Zählern. Letztlich schloss er mit einem Plus von 1,33 Prozent bei 16.163,36 Punkten. Auch der TecDAX vergrößerte seinen Anfangsgewinn und ging schlussendlich 1,51 Prozent höher bei 3.263,39 Punkten in den Feierabend.
Zwar wurden die Gewinne am Nachmittag kleiner, dennoch hielt sich der deutsche Leitindex über der 16.000-Punkte-Marke, die er seit dem Zwischenhoch Anfang Mai nicht mehr in Angriff nehmen konnte.
Der Handel verlief am Donnerstag in ruhigen Bahnen. Die Umsätze waren feiertagsbedingt dünn, zudem hatten in Europa einige Börsen geschlossen.
Positiv wurden Entspannungssignale aus den USA aufgenommen, wo sich eine mögliche Lösung im Schuldenstreit anbahnt. US-Präsident Joe Biden hatte sich nach einem hochrangigen Treffen zuversichtlich gezeigt, dass der Streit beigelegt und damit ein Zahlungsausfall der USA verhindert werde könne. Er sei optimistisch, "dass es einen Weg zu einer verantwortungsvollen, parteiübergreifenden Haushaltsvereinbarung" gebe.
Am Nachmittag wurden in den USA dann die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, Handelsimpulse brachte das hierzulande aber nicht. Zudem werden sich im Verlauf des Donnerstags voraussichtlich noch einige Notenbanker öffentlich äußern. Michael Hewson von CMC Markets betonte in diesem Zusammenhang, die jüngsten Botschaften aus dem Kreis der Fed hinsichtlich des weiteren geldpolitischen Kurses seien "viel aggressiver" ausgefallen als von vielen erwartet. Der jüngste Anstieg der Renditen spiegele daher bereits wider, dass die Währungshüter im Juni eine weitere Zinserhöhung vornehmen könnten.
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Europas Börsen präsentierten sich am Donnerstag mit Aufschlägen.
Der EURO STOXX 50 war zunächst leicht höher gestartet, im Verlauf ging es weiter nach oben. Am Abend beendete er den Handel 1,02 Prozent stärker bei 4.367,45 Punkten.
Positiv wirkte sich eine sich andeutende Lösung im politischen Streit um die Schuldenobergrenze des US-Haushalts aus. Zwar ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, offenbar haben sich die Parteien aber angenähert und wollen einen Zahlungsausfall der USA im Juni - mit wohl schweren Folgen für die Weltwirtschaft - verhindern.
Angesichts des Feiertages in vielen Ländern und der Tatsache, dass an den skandinavischen Börsen sowie in der Schweiz am Himmelfahrtstag nicht gehandelt wird, waren die Handelsumsätze dünn.
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Die US-Börsen zeigten sich im Donnerstagshandel von ihrer freundlichen Seite.
Der Dow Jones Index wechselte nach einem leicht positiven Start im weiteren Verlauf mehrfach das Vorzeichen und schloss letztlich 0,34 Prozent höher bei 33.535,91 Punkten. Auch der NASDAQ Composite war mit einem kleinen Gewinn gestartet, jedoch baute er diesen anschließend kräftig aus und ging 1,51 Prozent stärker bei 12.688,84 Punkten aus dem Handel.
Auch am Donnerstag stand der Schuldenstreit und insbesondere die Hoffnung auf eine baldige Lösung wieder im Anlegerfokus. Den Schwung vom Vortag, als eine Annäherung an einen positiven Ausgang in der Luft lag, ebbte am neuen Handelstag aber etwas ab, obwohl insgesamt unverändert Zuversicht herrscht, dass der politische Streit rechtzeitig beigelegt wird. Am Donnerstag sagte der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, er rechne damit, dass nächste Woche eine Einigung über die Schuldenobergrenze in Betracht ziehen werde. Die Verhandlungspartner seien jetzt in einer "viel besseren Position".
Vorbörslich kamen Konjunkturdaten, die die Anleger interessierten: Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Mai spürbar aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf minus 10,4 Punkte von minus 31,3 im April. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf minus 20,0 erwartet. Darüber hinaus kamen Daten von der Jobfront: Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 13. Mai abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 22.000 auf 242.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Auf Unternehmensseite standen nach Zahlen Walmart und Cisco im Fokus. Das Zahlenwerk beider Unternehmen überzeugte.
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In Fernost dominierten am Donnerstag die Käufer.
In Tokio präsentierte sich der Leitindex Nikkei mit Aufschlägen und legte 1,60 Prozent auf 30.573,93 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland ging es unterdessen für den Shanghai Composite um 0,40 Prozent auf 3.297,32 Zähler nach oben. In Hongkong gewann der Hang Seng daneben 0,85 Prozent auf 19.727,25 Indexpunkte.
Dabei waren es insbesondere die starken Vorgaben, die die Börsen in Asien stützten - zur Wochenmitte hatten die US-Märkte deutlich zulegt. Hintergrund war die Hoffnung auf eine mögliche Einigung im US-Schuldenstreit, nachdem positive Signale diesbezüglich von US-Präsident Joe Biden und dem republikanischen Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, gekommen waren.
Zudem richteten Anleger in Fernost ihren Fokus auf den am Freitag beginnenden G7-Gipfel. Daten von Konjunkturseite brachten unterdessen kaum Bewegung in den Markt: Die japanischen Exporte waren im April weniger stark gestiegen als von Ökonomen prognostiziert, wodurch sich das Handelsbilanzdefizit überraschend stark ausgeweitet hat.
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