Siemens-Aktie gesucht: Siemens traut sich erneut mehr Wachstum und Gewinn zu - Auftrag von der Deutschen Bahn
Siemens hebt nach einem starken Halbjahr die Prognose für Wachstum und Gewinn erneut an.
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Der Technologiekonzern rechnet nun mit 9 bis 11 Prozent vergleichbarem Umsatzwachstum statt wie bisher mit 7 bis 10 Prozent, wie er bei Vorlage der Halbjahreszahlen in München mitteilte. Zugleich wird der Gewinn je Aktie vor Kaufpreisallokationen zwischen 9,60 und 9,90 Euro erwartet und nicht wie bisher zwischen 8,90 bis 9,40 Euro. Zusätzlich kommen 2,01 Euro Gewinn je Aktie für die bereits im März gemeldete Wertaufholung auf die Beteiligung an Siemens Energy, so dass die Prognose insgesamt 11,61 Euro bis 11,91 bereinigten Gewinn je Aktie vorsieht. Siemens hatte die Gewinnprognose bereits im Februar angehoben.
Im zweiten Quartal verdiente Siemens in seinem industriellen Geschäft 2,6 Milliarden Euro und damit 47 Prozent mehr als im Vorjahr. Fabrik-Automatisierung und -digitalisierung sowie intelligente Infrastruktur verzeichneten jeweils Rekordergebnisse, einzig bei der Medizintechniktochter Healthineers ging der Gewinn wie bekannt stark zurück.
Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro, der Auftragseingang um 13 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro. Nach Steuern verbuchte Siemens 3,6 Milliarden Euro Gewinn - darin der Sonderertrag von 1,6 Milliarden Euro aus der Wertaufholung der 32-prozentigen Restbeteiligung an Siemens Energy.
Siemens will sich im November zum Siemens-Energy-Ausstieg äußern
Noch in diesem Jahr will Siemens über die Details zum Ausstieg bei Siemens Energy entscheiden. "Sehr wahrscheinlich" werde dies auf der Bilanzpressekonferenz im November mitgeteilt, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas in der Telefonpressekonferenz zu den Halbjahreszahlen. Klar sei allerdings, dass die verbliebenen 31,9 Prozent an dem Energietechnikkonzern komplett veräußert werden.
"Aus heutiger Sicht ist es schwierig, sich vorzustellen, wie und wann genau welcher Teil unserer Beteiligung veräußert wird", sagte Thomas, verwies jedoch auch auf den sehr geräuschlosen, aber "vollumfänglichen Abverkauf" der 9,9-prozentigen Siemens-Energy-Beteiligung durch den Siemens-Pensionsfonds.
Siemens liegt nach Kursstürzen bei Siemens Energy mit dem Ausstieg hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Da der Technologiekonzern nicht an der Kapitalerhöhung von Siemens Energy zur Finanzierung der Gamesa-Übernahme teilgenommen hat, verwässerte sich die Beteiligung bisher nur um etwas mehr als 3 Prozentpunkte.
Deutsche Bahn bestellt für 2 Milliarden Euro 73 ICE bei Talgo und Siemens
Die Deutsche Bahn hat 73 neue ICE geordert. Das Investitionsvolumen von insgesamt rund 2 Milliarden Euro verteilt sich Unternehmensangaben zufolge auf 56 ICE L des spanischen Herstellers Talgo und 17 ICE 3neo von Siemens Mobility. Die bestellten Züge sollen ab 2026 auf die Schiene kommen und bis 2030 ausgeliefert werden. Insgesamt investiert die Deutsche Bahn damit nun rund 12 Milliarden Euro in neue Fernverkehrszüge.
Durch die neuen Züge kommen zusätzliche 39.000 Sitzplätze in die ICE-Flotte. Darunter werden dann insgesamt 90 ICE 3neo und 79 ICE L sein. Für diese Züge hatte die Deutsche Bahn entsprechende Rahmenverträge mit den Herstellern abgeschlossen. Vom ICE 3neo sind die Fahrzeuge nun abgerufen, für den ICE L hat die Bahn hingegen noch eine Option über weitere 21 Züge.
So reagiert die Siemens-Aktie
Ein weiteres starkes Geschäftsquartal und erneut angehobene Jahresziele haben am Mittwoch die Siemens-Aktie in Richtung Rekordhoch katapultiert. Zeitweise ging es bis auf 154,14 Euro hoch und damit auf den höchsten Stand seit dem 6. Januar 2022. Am Tag davor hatte das Papier damals bei knapp unter 158 Euro den höchsten Stand in der Unternehmensgeschichte erreicht.
Ab Vormittag kam der Aktienkurs zwar etwas zurück, die Aktie ging aber noch 2,55 Prozent höher bei 153,42 aus dem Handel. Das bedeutete weiterhin den Spitzenplatz im moderat freundlichen DAX. Im bisherigen Jahresverlauf hat das Siemens-Papier inzwischen fast 18 Prozent zugelegt, der Leitindex im selben Zeitraum um 14,5 Prozent.
Die Analysten Nicholas Green von Bernstein Research und Andrew Wilson von JPMorgan attestierten Siemens ein "sehr starkes zweites Quartal", in dem alle drei Industriesparten, Digital Industries (DI) Smart Infrastructure (SI) und Mobility, mit ihren Aufträgen und dem Umsatz positiv überrascht hätten. Wilson verwies zudem auf starke Margen sowie auf einige Rekordwerte, die in den Kernsparten erreicht wurden. Die Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers habe allerdings die Erwartungen wegen Belastungen aufgrund des Umbauprogramms und Kostensteigerungen verfehlt, ergänzte Green.
"Siemens hat an diesem Morgen ein hervorragendes Zahlenwerk vorgelegt, das weit über dem inzwischen etwas veralteten Konsens liegt", lobte auch Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank. Auch er verwies auf die weiterhin starke Auftragslage sowie guten Margen in den Sparten SI und DI.
Die neue Unternehmensprognose für das Ergebnis je Aktie (EPS) im Geschäftsjahr 2022/23 dürfte ihm und auch den Schätzungen von Goldman Sachs, JPMorgan und der Deutschen Bank zufolge nun etwa um 6 bis 8 Prozent über der durchschnittlichen Analystenprognose (Konsens) liegen. Die Experten rechnen daher mit nun steigenden Schätzungen.
Siemens hatte vor dem Handelsstart am Morgen über unverändert stark laufende Geschäfte rund um die Digitalisierung von Industrie und Infrastruktur berichtet und daher zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr die Ziele für den Konzernumsatz und das EPS angehoben.
FRANKFURT/NEW YORK (Dow Jones/dpa-AFX Broker)
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18.11.2024 | Siemens Energy Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
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13.11.2024 | Siemens Energy Buy | Deutsche Bank AG | |
13.11.2024 | Siemens Energy Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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13.11.2024 | Siemens Energy Neutral | UBS AG | |
13.11.2024 | Siemens Energy Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
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