FTX-Gründer Sam Bankman-Fried fordert Gericht auf, mehrere Anklagepunkte fallen zu lassen
Sam Bankman-Fried, Gründer der mittlerweile zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse FTX, ist in den USA wegen zahlreicher Punkte angeklagt. Er soll unter anderem Gelder seiner Kunden in Milliardenhöhe veruntreut haben. Nun baten seine Anwälte das Gericht, zehn von dreizehn Anklagepunkten fallen zu lassen.
Werte in diesem Artikel
• Insolvenzverfahren von FTX seit November 2022
• Verhandlungsbeginn am 2. Oktober 2023
• Anklageerhebung im "klassischen Schnellverfahren" laut Anwälten
Sam Bankman-Fried ist ein US-amerikanischer Unternehmer. Im Jahr 2019 hat er die Kryptowährungsbörse FTX gegründet. Seit November letzten Jahres befindet sich diese im Insolvenzverfahren. Im Dezember folgten die Festnahme und die Auslieferung von Bankman-Fried von den Bahamas, wo er lebte und das Unternehmen seinen Firmensitz hatte, an die USA. Ihm werden von der Staatsanwaltschaft zahlreiche Delikte vorgeworfen.
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Mögliche Straferwartung: Lebenslang
Die Anklageschrift ist lang. Insgesamt werden dem ehemaligen CEO von FTX dreizehn Punkte vorgeworfen, darunter schwerer Betrug, Wertpapierbetrug, illegale Wahlkampffinanzierung, Bestechung, Geldwäsche und Verschwörung. Zusammengefasst soll er hauptsächlich Kundeneinlagen in Milliardenhöhe gestohlen haben, um sich persönlich zu bereichern. Die Gelder sollen zudem auch dazu gedient haben, den laufenden Betrieb des Analyseunternehmens Alameda Research aufrecht zu erhalten.
Laut Business Insider plädiert der 31-Jährige jedoch auf nicht schuldig. Die Verhandlung soll am 2. Oktober dieses Jahres beginnen. Die Staatsanwaltschaft erwartet eine Prozessdauer von etwa vier Wochen. Die Liste der vorgeworfenen Delikte ist so schwerwiegend, dass eine lebenslange Haft für Bankman-Fried im Raum steht. Im Moment wohnt der Unternehmer bei seinen Eltern in Kalifornien. Gegen eine Kaution in Höhe von 250 Millionen US-Dollar kam er vorübergehend frei, wie die Süddeutsche berichtet. Eine Fußfessel muss er dennoch tragen.
Krypto-Crash im Jahr 2022 hat viele Handelsplätze getroffen
In einem Antrag baten die Anwälte von Sam Bankman-Fried den Richter in Manhatten nun, die Anklagen wegen unerlaubter Überweisungen, Bestechung und Bankbetrugs abzuweisen. Der Krypto-Crash im Jahr 2022 habe die ganze Branche schwer getroffen. "Der Marktabsturz hat viele der wichtigsten Akteure in diesem Sektor zu Fall gebracht, nicht nur FTX", argumentiert die Verteidigung in ihrem Antrag.
Zudem habe die Staatsanwaltschaft die Anklage nur einen Monat nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse erhoben. Die Argumentation der Anwälte lautet dahingehend, dass die Justiz versucht habe, in einem Schnellverfahren traditionelle zivilrechtliche Fragen in ein Verbrechen umzuwandeln. Insgesamt zehn von dreizehn Anklagepunkten möchten die Rechtsvertreter mit ihrem Antrag abweisen.
Redaktion finanzen.net
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