Schuldenstreit im Fokus: DAX schließt tiefer -- US-Börsen uneins -- Lufthansa schließt ITA-Anteilskauf ab -- Rückrufaktion bei Mercedes-Benz -- NVIDIA über Erwartungen -- Fresenius, AIXTRON im Fokus
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Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte seine anfängliche Stabilisierung am Donnerstag nicht fortsetzen.
Der DAX war mit einem kleinen Plus in den Handel eingestiegen, rutschte im Verlauf aber auf rotes Terrain. Zeitweise schaffte er es zurück an die Nulllinie, gab dann aber erneut nach. Am Abend stand noch ein Minus von 0,31 Prozent auf 15.793,80 Punkte an der Kurstafel. Für den TecDAX ging es zum Auftakt ebenfalls nach oben, der deutsche Techwerteindex gab seine Gewinne dann aber wieder ab und schloss 0,20 Prozent tiefer bei 3.186,35 Zählern.
Weiter war es der US-Schuldenstreit, der Anleger hierzulande verunsicherte. Insbesondere auf republikanischer Seite gab es offenbar noch reichlich Diskussionsbedarf. Kommen sich die Parteien bei den Verhandlungen um eine Anhebung der Schuldenobergrenze nicht näher, droht den USA ab 1. Juni der Zahlungsausfall. Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK sagte dazu, dass die schwachen Börsen am Vortag ein klarer Ausdruck der Sorgen der Marktteilnehmer, dass die Politiker in den USA es inzwischen übertreiben und zu sehr mit dem Feuer spielen könnten.
Auf Konjunkturseite zog die Veröffentlichung des GfK-Konsumklimaindex' das Interesse der Anleger auf sich. Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigte eine durchwachsene Entwicklung. Während die Einkommenserwartung zulegte, mussten sowohl Anschaffungsneigung als auch Konjunkturerwartung leichte Einbußen hinnehmen.
Darüber hinaus standen am Morgen auch Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf der Agenda: Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 entgegen den bisherigen Annahmen geschrumpft, wodurch sie sich angesichts des schon im vierten Quartal verzeichneten Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einer sogenannten technischen Rezession befindet.
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Europas Börsen zeigten sich am Donnerstag etwas höher.
Der EURO STOXX 50 präsentierte sich zum Start knapp im Plus, nach einem Zwischentief ging es auch im Verlauf wieder aufwärts. Letztendlich gewann das Börsenbarometer 0,14 Prozent auf 4.269,64 Punkte.
Weiter belastete der ungelöste Schuldenstreit in den USA. Noch immer zeichnet sich im Kampf um eine Anhebung der Schuldenobergrenze keine Einigung ab - den USA droht damit ein Zahlungsausfall. Die Ratingagentur Fitch hat bereits reagiert und dem Land mit einer Herabstufung ihrer Top-Bonitätsnote gedroht. "Der Konflikt geht in die heiße Phase", sagte Chefvolkswirt Edgar Walk vom Bankhaus Metzler. Eine Zahlungsunfähigkeit, wäre das eine "wirtschaftliche Katastrophe, weil dann US-Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheiten hinterlegt werden können", so der Experte.
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Anleger an den US-Börsen konnten sich am Donnerstag nicht auf eine gemeinsame Richtung einigen.
Der Dow Jones Index schloss mit einem leichten Abschlag von 0,11 Prozent bei 32.764,72 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite gewann daneben 1,71 Prozent auf 12.698,09 Zähler.
Während der US-Schuldenstreit und der drohende Zahlungsausfall die Stimmung an der Wall Street immer noch drückte, trieb die überraschend starke Quartalsbilanz des Chipherstellers NVIDIA den Tech-Sektor an. Der NASDAQ-Wert legte am Vorabend nachbörslich Zahlen vor.
"Die Aussicht, dass die US-Regierung nicht in der Lage sein wird, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, hat weiterhin einen großen Einfluss auf die Stimmung der Anleger an den globalen Aktienmärkten", kommentierte Derren Nathan, Leiter der Aktienanalyse bei Hargreaves Lansdown, den Schuldenstreit gegenüber Dow Jones Newswires. Vor Börsenstart wurden außerdem Daten zur US-Wirtschaft veröffentlicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington auf Basis einer zweiten Schätzung mit.
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Die wichtigsten Börsen in Fernost fanden am Donnerstag keine einheitliche Richtung.
In Tokio gewann der Leitindex Nikkei am Ende 0,39 Prozent auf 30.801,13 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es unterdessen für den Shanghai Composite um 0,22 Prozent auf 3.197,64 Zähler nach unten. Kräftig abwärts ging es daneben in Hongkong, wo der Hang Seng 1,85 Prozent auf 18.761,34 Indexpunkte verlor.
Weiter stand der sich immer weiter zuspitzende Schuldenstreit in den USA im Fokus, nachdem es bislang trotz zahlreicher Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten weiter keine Einigung gab und den USA am 1. Juni die Zahlungsunfähigkeit droht. Unterdessen hat die Ratingagentur Fitch hat die USA wegen des Schuldenstreits und eines möglicherweise drohenden Zahlungsausfalls unter Beobachtung gestellt. Damit könnten die USA die Spitzenbonität AAA für ihre Kreditwürdigkeit verlieren.
In Japan konnte der schwächere Yen die Börsen stützen, in den anderen Teilen Asiens wirkt das Fed-Protokoll nach: Die Mitglieder der US-Notenbank waren bei ihrer Sitzung am 3. Mai geteilter Meinung über die Notwendigkeit weiterer Zinsschritte.
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