Deutsche Bank ist Kronzeugin bei Absprachen im britischen Bondmarkt
Die Deutsche Bank und vier weitere Großbanken haben sich laut vorläufigen Untersuchungsergebnissen der britischen Wettbewerbsbehörde CMA im Anleihemarkt abgesprochen.
Wie die Competition and Markets Authority (CMA) mitteilte, haben die Institute - Deutsche Bank, Citigroup, HSBC, Morgan Stanley und Royal Bank of Canada - im Zeitraum 2009 bis 2013 gesetzeswidrig sensible Informationen zu britischen Staatsanleihen in Online-Chatrooms ausgetauscht. Die Deutsche Bank kommt im Rahmen einer Kronzeugenregelung ohne Strafe davon.
Der Informationsaustausch habe in Bloomberg-Chatrooms unter einer kleinen Zahl von Händlern stattgefunden, die bei den Banken arbeiteten, so die CMA weiter. Es sei dabei um den Kauf und Verkauf von britischen Staatsanleihen gegangen, genauer um Gilts und Gilt Asset Swaps. Sie hätten Details zu Preisen und anderen Aspekten ihrer Handelsstrategien ausgetauscht. Letztlich haben sie laut Behörde dem britischen Staat und damit dem Steuerzahler geschadet.
Die Deutsche Bank habe die CMA im Rahmen einer Kronzeugenregelung auf das Fehlverhalten aufmerksam gemacht, so die Behörde weiter. Auch Citi habe eine Kronzeugenregelung beantragt. Beide Banken hätten ihre Beteiligung eingestanden. Die Deutsche Bank werde nicht bestraft, wenn sie weiterhin kooperiert. Die Strafe für die Citigroup werde reduziert. HSBC, Morgan Stanley und die Royal Bank of Canada haben kein Fehlverhalten zugegeben. Die Höhe der möglichen Strafen wurde noch nicht festgelegt.
Die Ergebnisse der CMA sind vorläufig, die Untersuchung läuft noch.
Schlussendlich verlor die Deutsche Bank-Aktie im XETRA-Handel 2,29 Prozent auf 9,74 Euro.FRANKFURT (Dow Jones)
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