Verbraucherstimmung

GfK: Deutsches Konsumklima steigt nur verhalten

25.05.23 08:00 Uhr

GfK: Deutsches Konsumklima steigt nur verhalten | finanzen.net

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt eine durchwachsene Entwicklung. Während die Einkommenserwartung zulegt, müssen sowohl Anschaffungsneigung als auch Konjunkturerwartung leichte Einbußen hinnehmen.

Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juni einen Anstieg ihres Indikators für das Konsumklima auf minus 24,2 Zähler von revidiert minus 25,8 (zunächst: minus 25,7) im Vormonat. Damit verbesserte sich das Konsumklima zum achten Mal in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Steigerung auf minus 24,8 Punkte erwartet.

Der Anstieg des Konsumklimas wurde zu einem großen Teil durch einen Rückgang der Sparneigung gestützt. "Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Die Konsumstimmung liegt weiterhin unter dem niedrigen Niveau des Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns."

Eine weitere wesentliche Stütze für die leichte Erholung des Konsumklimas war die Einkommenserwartung. Der Einkommensindikator kletterte um 2,5 Punkte auf minus 8,2 Zähler. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ist dies ein Plus von 15,5 Punkten. "Vor allem die Erwartungen an signifikant höhere, tarifliche Einkommenszuwächse sind für das optimistischere Stimmungsbild verantwortlich", hieß es von der GfK.

Die Anschaffungsneigung profitierte nicht von der verbesserten Einkommenserwartung. Nach drei Anstiegen in Folge musste der Indikator einen Rückschlag hinnehmen. Er verlor 3 Zähler auf minus 16,1 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus 5 Punkte. "Hohe Preise für die Lebenshaltung verunsichern die deutschen Verbraucher", erklärte die GfK. "Somit bleiben sie weiter überaus zurückhaltend bei ihren Anschaffungen."

Die Konjunkturerwartung musste wieder einen Teil ihrer deutlichen Zugewinne aus dem Vormonat abgeben. Mit einem Minus von 2 Punkten sank der Konjunkturstimmungsindikator auf 12,3 Punkte. Im Vorjahresvergleich steht jedoch immer noch ein Plus von knapp 22 Punkten zu Buche. "Offenbar sind sich die Konsumenten unsicher, wie sich die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird. Zwar wird eine Rezession in diesem Jahr wahrscheinlich vermieden werden können, aber auch eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in weiter Ferne", erläuterte die GfK.

FRANKFURT (Dow Jones)

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