Frankfurter Börse: DAX-Kurs letztlich unter 15.800er-Marke - deutsches BIP geschrumpft
Der Leitindex konnte sich am Donnerstagmittag von seinen zeitweise stärkeren Verlusten erholen. Zum Handelsende stand noch ein kleines Minus an der Tafel.
Mit dem DAX ging es im Frankfurter Handel am Donnerstag zunächst aufwärts. Im Anschluss präsentierte sich das Aktienbarometer volatil. Schlussendlich gab der deutsche Leitindex moderate 0,31 Prozent auf 15.793,80 Zähler nach.
Am Mittwoch hatte er belastet von einem schwächeren ifo-Geschäftsklima und dem andauernden US-Schuldenstreit 1,9 Prozent auf 15.842 Punkte verloren. Die US-Börsen schlossen ebenfalls im Minus. Kaum beeindruckt zeigten sich Anleger von der Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank von Anfang Mai. Die Währungshüter in den USA fassen nach einer Serie von Zinserhöhungen eine Pause ins Auge.
GfK-Index zeigt kaum bessere Stimmung
Wie es um die Verbraucherstimmung hierzulande bestellt ist, zeigt das von den Marktforschern der GfK vorgelegte Konsumbarometer. So wurden für das Konsumklima für Juni minus 24,2 Punkte und damit 1,6 Punkte mehr als im Mai dieses Jahres prognostiziert. Vor der Corona-Pandemie hatte sich das Konsumklima vergleichsweise konstant etwa bei plus 10 Punkten bewegt.
"Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt", so GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert."
Deutsche Wirtschaft in Winterrezession - US-BIP erwartet
Daneben wurden detaillierte Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Auftaktquartal veröffentlicht. Die deutsche Wirtschaft ist dabei im Winter in eine Rezession gerutscht. Das BIP schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, so das Statistische Bundesamt. In einer ersten Schätzung war die Behörde noch von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres ausgegangenen.
Auch das US-Handelsministerium legte am Nachmittag eine zweite Schätzzahl zur Wirtschaftsleistung im ersten Quartal vor. Das Bruttoinlandsprodukt stieg hier zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent. Eine erste Erhebung hatte einen Zuwachs um 1,1 Prozent ergeben. Analysten hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet. Im vierten Quartal war die weltgrößte Volkswirtschaft um 2,6 Prozent gewachsen.
US-Schuldenstreit kostet Anleger Nerven
Nach den Worten des republikanischen Verhandlungsführers Kevin McCarthy gibt es noch immer reichlich Diskussionsbedarf in Sachen US-Schulden. Dabei rückt der Zahlungsausfall immer näher. Nach Prognosen des Finanzministeriums droht er der US-Regierung ab Anfang Juni, wenn keine Einigung erzielt und die Schuldenobergrenze erhöht wird.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
Weitere News
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag