Deutsches BIP sinkt im ersten Quartal - Deutschland in technischer Rezession
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2023 entgegen den bisherigen Annahmen geschrumpft, wodurch sie sich angesichts des schon im vierten Quartal verzeichneten Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in einer sogenannten technischen Rezession befindet.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank das BIP gegenüber dem Vorquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent und lag preis- und kalenderbereinigt um 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
In einer ersten Schätzung hatte Destatis eine Stagnation auf Quartals- und einen Rückgang um 0,1 Prozent auf Jahressicht gemeldet. Im vierten Quartal 2022 war das BIP um 0,5 Prozent gesunken.
Zugleich machte Destatis Angaben zur Entwicklung der einzelnen Verwendungs- und Entstehungskomponenten des BIP. So sank der private Konsum gegenüber dem Vorquartal um 1,2 (viertes Quartal: minus 1,7) Prozent, und der Staatsverbrauch ging um 4,9 (plus 0,2) Prozentpunkte zurück. Die Bauinvestitionen stiegen dagegen um 3,9 (minus 3,2) Prozent und die Ausrüstungsinvestitionen um 3,2 (minus 3,6) Prozent.
Die Lagerveränderungen waren in Bezug auf die Quartalsrate des BIP neutral, nachdem sie im vierten Quartal mit 0,4 Prozentpunkten gestützt hatten. Die Nettoexporte lieferten einen Wachstumsbeitrag von 0,7 (0,5) Punkten. Die Exporte erhöhten sich um 0,4 (minus 1,3) Prozent, die Importe sanken um 0,9 (minus 2,4) Prozent.
Die Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe um erhöhte sich 2,0 (minus 0,3) Prozent und die Bauproduktion um 6,1 (minus 2,8) Prozent. Die Bruttowertschöpfung der Unternehmensdienstleister sank um 0,4 (0,0) Prozent, währen die der sonstigen Dienstleister um 1,2 (minus 6,6) Prozent zunahm. Insgesamt stieg die Bruttowertschöpfung im ersten Quartal um 0,9 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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