EU als globaler Vorreiter: Krypto-Reglement "MiCA" rund um Kryptowährungen & Co. tritt offiziell in Kraft
Mit der MiCA-Verordnung wurde erstmals ein Rechtsrahmen auf EU-Ebene für den Kryptosektor festgelegt.
Werte in diesem Artikel
• Krypto-Regulierung wird schon seit langem gefordert
• EU hat der MiCA-Verordnung zugestimmt
• EU als globaler Vorreiter in Sachen Krypto-Reglementierung
Krypto-Branche wünscht sich schon lange Regulierung
Seit mehr als zwei Jahren stehen EU-Politiker und -Politikerinnen in ständiger Diskussion zum Thema Regulierungen im Blockchainsektor. Eins ist dabei jedoch sicher, wie Finance FDW berichtet: Der Großteil der Branche wünscht sich eine einheitliche Regulierung. Branchengrößen wie Peter Grosskopf, Jan Kühne, Anna Ladyshenski und Stephan Noller sollen auf der Finance-Forward-Konferenz erklärt haben, dass das Vertrauen der Schlüssel für einen nachhaltigen Erfolg der Branche sei. Immer wieder Gegenstand der Debatten sind dabei die Regulierungen MiCA und TFR. Während es sich bei MiCA um ein neues Regelwerk handelt, das Krypto-Vermögenswerte auf EU-Ebene reglementieren soll, handelt es sich bei der TFR (Transfer of Funds Regulation) um eine europäische Verordnung zum Geldtransfer, bei der die EU eine Überarbeitung plant, um für mehr Transparenz bei Krypto-Asset-Transaktionen zu sorgen.
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MiCA tritt nun offiziell in Kraft
Wie nun aus einer Pressemitteilung des EU-Rats hervorgeht, hat die EU der Einführung eines Rechtsrahmens für Kryptowerte, Emittenten von Kryptowerten und Anbieter von Krypto-Dienstleistungen (MiCA) zugestimmt. Damit wurde erstmals ein Rechtsrahmen auf EU-Ebene für diesen Sektor festgelegt. "Es freut mich sehr, dass wir heute unser Versprechen einlösen, mit der Regulierung des Kryptowertesektors zu beginnen. Das aktuelle Geschehen zeigt, dass es dringend Vorschriften braucht, um Europäerinnen und Europäer, die in diese Werte investiert haben, besser zu schützen und den Missbrauch der Kryptowirtschaft zum Zwecke der Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus zu verhindern", so die schwedische Finanzministerin Elisabeth Svantesson.
Vorgestellt wurde der MiCA-Vorschlag von der Europäischen Kommission erstmals im Jahr 2020. Der Fokus der MiCA-Verordnung liegt dabei darauf, Anleger zu schützen, indem die Transparenz erhöht und ein umfassender Rahmen für Emittenten und Dienstleister geschaffen wird, der auch die Einhaltung der Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einschließt. Die neuesten Bestimmungen umfassen dabei Emittenten von Utility-Token, wertreferenzierten Token und Stablecoins sowie Dienstleister wie Handelsplätze und Wallets, auf denen Kryptowerte gehalten werden. Das Ziel dieser Reglementierung ist es, sowohl Anleger zu schützen als auch die Finanzstabilität zu gewährleisten. Gleichzeitig sollen außerdem die Innovationen gefördert und die Attraktivität der Kryptobranche gesteigert werden. Der einheitliche Regelungsrahmen durch die EU stellt angesichts der globalen Natur der Kryptomärkte eine Verbesserung im Vergleich zur derzeitigen Situation dar, in der nur einige Mitgliedsstaaten ihre eigenen nationalen Rechtsvorschriften haben.
Rest der Welt mit Handlungsbedarf
Wie Blockchainwelt erklärt, ist die MiCA eine "Blaupause" für die weltweite Kryptoregulierung. Die EU habe mit der Einführung der MiCA eine Vorreiterrolle bei der Reglementierung von Kryptowährungen eingenommen und einen neuen Standard für den Rest der Welt gesetzt und das zu einem Zeitpunkt, zu dem erst kürzlich Kryptounternehmen in den USA klarere Regelungen für den Sektor gefordert haben. Die SEC scheine diesen Aufforderungen jedoch vorerst nicht nachzugehen. Kryptowährungen bzw. digitale Assets im Generellen seien als Wertpapiere zu betrachten, wonach keine neuen Vorschriften erforderlich seien. Dennoch scheint es in dieser Frage auch in den USA Unstimmigkeiten zu geben. SEC-Kommissarin Hester Pierce erklärte zum Beispiel zuletzt: "MiCA kann uns als Vorbild dienen". Doch nicht nur die USA ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Wie BeInCrypto berichtet, fordern derzeit Kryptounternehmen aus aller Welt dazu auf, den Kryptosektor zu regulieren. Großbritannien habe in dieser Sache bislang zwar keinen konkreten Zeitplan festgelegt, jedoch wurde immerhin ein schrittweiser Ansatz skizziert. Dieser beginnt mit Stablecoins und wird später auf unbesicherte Kryptoassets ausgeweitet. Ob und welche Nationen dem Beispiel der EU folgen werden, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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