US-Bankencrash: DAX schließt mit Plus -- US-Börsen schließen mit Gewinnen -- Fed untersucht SVB-Kollaps -- thyssenkrupp, Rheinmetall, Lufthansa, SYNLAB, Bankaktien, K+S, Google, Microsoft im Fokus
Erich Clementi soll neuer E.ON-Aufsichtsratsvorsitzender werden. Saudi-Arabische Airlines kaufen Boeing-Dreamliner. US-Inflation sinkt im Februar. Amazon will 2024 Testbetrieb für Satelliten-Internet starten. VW will in E-Mobilität und Digitalisierung investieren. Schwache Auftragslage bei Mayr-Melnhof. WACKER CHEMIE erhöht Dividende. Credit Suisse kämpft mit Geldabflüssen. Meta streicht 10.000 Stellen. Fraport übertrifft 2022 Prognose.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte sich nach dem kräftigen Kursrutsch vom Vortag stabilisieren und schloss den zweiten Handelstag der Woche höher ab.
Der DAX hat den Handel 1,83 Prozent höher bei 15.232,83 Punkten beendet, nachdem er sich bereits zum Start stabilisieren konnte. Der TecDAX schloss den Handel 1,8 Prozent höher bei 3.254,19 Zählern.
Für Marktteilnehmer stellte sich weiterhin die Frage, wie nachhaltig die Turbulenzen im Finanzsektor sind und ob die Bankenzusammenbrüche langfristige Folgen haben und Ansteckungsgefahr für den gesamten Sektor droht. "Die Reaktion der US-Regierung und der Fed, die Kunden der Banken auf Kosten von Aktionären und Gläubigern zu schützen, dürfte für den Moment die richtige Entscheidung gewesen sein", beschrieb Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die Gemengelage.
Am Dienstag wurden die US-Inflationsdaten für Februar veröffentlicht, von denen wohl auch die künftige Zinspolitik der US-Notenbank abhängen dürfte. Der Inflationsdruck in den USA hat im Februar wie erwartet nachgelassen, während die Fed mit einer doppelten Bedrohung durch steigende Preise und finanzielle Instabilität konfrontiert ist.
Die Landesbank Hessen-Thüringen brachte das Dilemma der US-Notenbank folgendermaßen auf den Punkt: "Vor dem Hintergrund der Bankenkrise ist eher Zurückhaltung beim Zinstempo zu empfehlen, die Inflation aber drängt zur Eile." Dies sei eine Gratwanderung für die Fed - "und die Ereignisse der letzten Tage zeigen, dass das Risiko von Fehltritten dabei sehr hoch ist."
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Europas Börsen konnten sich am Dienstag ebenfalls erholen.
Der EURO STOXX 50 zeigte sich zum Handelsschluss 2,02 Prozent höher bei 4.179,47 Punkten.
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners sprach nach dem Bankenbeben in den USA von einem komplett veränderten Umfeld. Die Nervosität sei so groß wie lange nicht. "Im Moment weiß einfach niemand, ob das ein auf wenige Institute begrenzter Zwischenfall ist oder doch der Anfang einer neuen großen Krise", erklärte er die Sorgen der Anleger. Die anstehenden Notenbanksitzungen, die der EZB und der Fed, dürften damit noch brisanter werden. "Ein langsameres Tempo oder gar ein vorzeitiges Ende der Zinserhöhungen erscheinen wieder möglich. Entscheidend für die Börsen wird darüber hinaus sein, wie die Notenbanken den Kollaps verbal einordnen."
Im Fokus standen die am Nachmittag veröffentlichten US-Inflationsdaten für Februar, die zeigten, dass der Inflationsdruck in den USA wie erwartet nachgelassen hat. Hiervon erhofften sich Anleger eine gelockerte Geldpolitik der US-Notenbank.
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An den US-Börsen zeigte sich ein freundlicher Handel.
Der Dow Jones gewann am zweiten Handelstag der Woche 1,05 Prozent auf 32.153,89 Punkte. Der NASDAQ Composite ging derweil 2,14 Prozent höher bei 11.428,15 Zählern in den Feierabend.
Vor allem die Daten von der Inflationsfront, die vorbörslich veröffentlicht wurden, stützten den US-Aktienmarkt: Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 6,0 (Vormonat: 6,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten exakt diese Entwicklung prognostiziert.
Der Bankensektor leitete nach den Abschlägen der vergangenen Tage einen Stabilisierungskurs ein: Die angeschlagenen Papiere einiger Regionalbanken konnten sich teils deutlich erholen, auch die Hoffnungen auf eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank stützten hier. Es gebe aber "jetzt einen massiven Mangel an Konsens am Markt darüber, was die Fed tun sollte und was sie tun wird", so die Swissquote Bank. In jedem Fall rechnen Teilnehmer in nächster Zeit mit erhöhter Volatilität an den Märkten.
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Die Märkte in Fernost gaben im Dienstagshandel nach.
In Tokio rutschte Japans Leitindex Nikkei kräftig ab und verlor 2,19 Prozent. Mit einem Zählerstand von 27.222,04 Punkten ging es in den Feierabend.
Auf dem chinesischen Festland gab daneben der Shanghai Composite moderater nach, auch hier stand am Ende aber ein Verlust: Mit einem Abschlag von 0,72 Prozent auf 3,245.31 Punkte ging das Börsenbarometer aus dem Handel. Auch in Hongkong dominierten die Verkäufer und schickten den Hang Seng 2,27 Prozent auf 19.247,96 Indexpunkte abwärts.
Auch in Fernost reagierten die Märkte mit teils deutlichen Abschlägen auf die anhaltenden Sorgen vor den Auswirkungen des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank in den USA. Die US-Vorgaben waren uneinheitlich: Während die US-Techwerte eine Stabilisierung versuchten, gaben die Bluechips zum Handelsende weiter nach. Die Folgen des SVB-Zusammenbruchs sind trotz der Maßnahmen der US-Regulierungsbehörden zur Eindämmung noch immer eine große Unbekannte, so Charu Chanana, Marktstratege bei Saxo Markets.
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