Liquid Staking jetzt zweitgrößter Krypto-Sektor vor DeFi-Lending
Das Liquid Staking wird als Investitionsform im Kryptosektor immer beliebter. So nimmt das Volumen von Kryptowährungen, die in liquiden Staking-Protokollen angelegt werden, stetig zu und überstieg vor Kurzem gar das des DeFi-Lendings.
Werte in diesem Artikel
• Liquid Staking mittlerweile beliebter als Krypto-Lending
• Liquid Staking Möglichkeit für Nutzer trotz gestakter Coins liquide zu bleiben
• Ethereum Shanghai-Upgrade dürfte zusätzliches Wachstum bringen
Die Beliebtheit von Liquid Staking hat mittlerweile die des DeFi-Lendings überholt. Das zeigen Daten des Kryptoanalyseanbieter DeFiLlama, die auf deren Webseite einsehbar sind. Damit befindet sich die Kategorie Liquid Staking auf Platz zwei der beliebtesten Krypto-Investitionen hinter dem Handel von Cyberdevisen an dezentralisierten Börsen. Das Liquid Staking kann am DeFi-Lending vorbeiziehen, auch wenn der Abstand zwischen den beiden Krypto-Investmentkategorien sehr gering bleibt. So erreichten Liquid Staking-Protokolle Anfang März ein kombiniertes TVL (Total Value Locked) von 13,55 Milliarden US-Dollar, während Krypto-Lending auf eine Summe von 13,13 Milliarden US-Dollar kam. Der Handel an dezentralen Krypto-Handelsplätzen erreichte derweil am 8. März 2023 ein Volumen von 18,79 Milliarden US-Dollar.
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Was ist Liquid Staking?
Beim Liquid Staking handelt es sich um eine abgewandelte Form des Stakings von Kryptowährungen. Zahlreiche Kryptowährungen verwenden bereits zur Verifizierung der Transaktionen auf der Blockchain das Proof-of-Stake-Verfahren. Bei diesem Prozess stellen Nutzer der Blockchain für die Sicherung des Blockchain-Netzwerks ihre Token zur Verfügung. Dafür erhalten sie eine Belohnung in Form von neuen Token, die einer Rendite gleichen. Allerdings können sie über diese "gestakten" Token nicht sofort wieder frei verfügen. So gibt es eine Sperrfrist, bis die eingesetzten Token wieder abgezogen werden können, um der Blockchain die Zeit zu geben, die Sicherheit des Netzwerks zu prüfen.
Das Liquid Staking hat sich als sekundärer Kryptomarkt etabliert, der Anlegern hier einen Ausweg bietet. So gibt es mittlerweile Anbieter, die solche gestakten Token über die Ausgabe von Derivaten für die Nutzer wieder liquide machen. Ein Nutzer, der Liquid Staking nutzen möchte, wendet sich an einen solchen Anbieter - der bekannteste hier ist Lido - und gibt die Token, die gestakt werden sollen, an den Anbieter. Dieser stakt die erhaltenen Digitalwährungen und stellt dem Einzahler wiederum einen "Receipt-Token", also eine Art Quittung in Form eines Tokens aus, mit dem wiederum gehandelt werden kann und 1:1 den Wert der gestakten Kryptowährung widerspiegelt. So kann ein Nutzer also Kryptowährungen staken und bleibt gleichzeitig liquide.
Ethereum-Shanghai-Upgrade gespannt erwartet
In puncto Liquid Staking schauen viele Anleger bereits gespannt auf das Ethereum-Shanghai-Upgrade, welches schon sehr bald durchgeführt wird. Dieses ermöglicht Ethereum-Nutzern erstmals, ihre gestakten Token und die dafür erhaltenen Belohnungen von der Blockchain abzuziehen. Dies war im Zuge der Umstellung der Blockchain vom Proof-of-Work auf das Proof-of-Stake-Verfahren zuvor nicht möglich.
So kommentiert Messari-CEO Ryan Selkis in einem Newsletter, der CoinDesk vorliegt: "Es [das Upgrade] wird das aktuelle Umfeld erneuern, indem ein gesunder Wettbewerb zwischen Liquid Staking-Lösungen entsteht, es wird die Position ETHs stärken, indem durch das Staking/Unstaking eine Rendite erzielt werden kann, und es wird Nutzern die Sicherheit über die eigenständige Verwaltung ihrer Assets geben."
Da Ethereum eine der wichtigsten Blockchains des DeFi-Sektors ist, wird davon ausgegangen, dass das Shanghai-Upgrade auch zu einem weiteren Wachstum des Liquiden Stakings führen wird. Hintergrund ist, dass aktuell laut Matrixport-Experte Markus Thielen lediglich 14 Prozent von ETH gestakt werden, im Gegensatz zu einem Anteil von 58 Prozent bei anderen Layer1-Protokollen, wie das Krypto-Portal Thielen widergibt. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass zahlreiche Nutzer erst einmal das Shanghai-Upgrade abwarten wollen, bevor sie Ethereum staken. Daher sei es sehr wahrscheinlich, dass das Staking nach dem Upgrade zunehmen werde.
Redaktion finanzen.net
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