Inflation bleibt hoch: DAX schließt stärker -- US-Handel endet höher -- Tesla will E-Auto-Preise halbieren -- Merck erhöht Dividende -- Evonik erwartet Gewinnrückgang -- Covestro, Salesforce im Fokus
Euroraum-Inflation sinkt weniger deutlich als erwartet - Kernrate nimmt sogar zu. Deutsche Bank hat Kohle-Richtlinien gestrafft. Berenberg senkt Kursziel für PUMA. KION verzeichnet Gewinneinbruch. MorphoSys stellt präklinische Forschung ein. Vertrag von Lufthansa-CEO Spohr verlängert. GFT mit Umsatzsteigerung. Apple kündigt weitere Milliardeninvestition in Münchner Chip-Zentrum an. Plug Power bleibt in den roten Zahlen.
Marktentwicklung
Am Donnerstag schließt der deutsche Leitindex im Plus.
Der DAX konnte die anfänglichen Verluste im Tagesverlauf eingrenzen und sogar die Nulllinie leicht übersteigen. Der deutsche Leitindex schloss 0,15 Prozent höher bei 15.327,64 Einheiten. Der TecDAX eröffnete im Minus, bewegte sich auch im Verlauf des Tages weiter in der Verlustzone und schloss 0,1 Prozent tiefer bei 3.202,25 Einheiten.
Im Fokus der Investoren blieb die Inflation. Nachdem die Daten vom Mittwoch aus Deutschland enttäuschten, folgten am Donnerstag die Daten aus der Eurozone. Diese sorgten für einen erneuten Dämpfer, denn die Euro-Teuerungsrate war zwar leicht rückläufig, fiel aber dennoch höher als erwartet aus. Die Arbeitslosenrate in der Eurozone nahm dagegen nicht zu, sondern blieb im Januar stabil bei 6,6 Prozent.
Ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgten die US-Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die zuletzt etwas zurückgegangen sind. Anleger erhofften sich daraus Rückschlüsse über die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed, die neben den Inflationszahlen auch die Entwicklung der US-Konjunktur im Auge behält.
Unterdessen lief die Berichtssaison hierzulande munter weiter. Vorbörslich legten bereits große Unternehmen wie Merck, Evonik oder Covestro ihre Zahlen vor.
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Die europäischen Börsen notierten am Donnerstag im Plus.
Der EURO STOXX 50 ging unterhalb der Nulllinie in die Sitzung, drehte im weiteren Verlauf jedoch in die Gewinnzone und schloss 0,59 Prozent fester bei 4.240,59 Punkten.
Damit setzte sich die schwache Phase der Börsen in Europa fort - der Elan der ersten Wochen im neuen Jahr schien verpufft zu sein. Zuletzt hatten anhaltend hohe Inflationszahlen die Anleger verschreckt, da diese sich vor weiteren offensiven Zinserhöhungen fürchteten. Ebenfalls standen hinter der Verfassung der globalen Konjunktur noch große Fragezeichen.
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Die US-Börsen haben den Donnerstagshandel mit Gewinnen beendet.
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 1,05 Prozent bei 33.005,12 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite verabschiedete sich daneben mit einem Plus von 0,73 Prozent bei 11.462,98 Zählern in den Feierabend.
Hohe Zinsen haben die Anleger am Donnerstag am US-Markt doch nicht von Käufen abgehalten. Am Mittwoch war die Zehnjahresrendite erstmals seit November wieder über die 4-Prozent-Marke gestiegen. Grund dafür waren falkenhafte Zinskommentare aus Kreisen der US-Notenbank sowie neue Konjunkturdaten, die die Sorge geschürt hatten, dass die steigenden Zinsen die wirtschaftliche Lage abwürgen würde. Hinzu kommen außerdem hohe Inflationsdaten aus der Eurozone, durch die die EZB zu einem strafferen Vorgehen bei den Zinserhöhungen bewegen könnte, also zuletzt erwartet wurde.
Konjunkturseitig stand die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche auf der Agenda, sie gingen leicht zurück. Die Lohnstückkosten hingegen wurde überraschend deutlich nach oben revidiert. Eine Flut von Quartalszahlen brachte am Donnerstag zudem Bewegung in die Kurse, hieß es am Markt. Zudem standen nach dem gestrigen Investorentag die Aktien des Elektroautobauers Tesla im Fokus.
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Die asiatischen Märkte gaben am Donnerstag nach.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei letztlich marginale 0,06 Prozent auf 27.498,87 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es beim Shanghai Composite schlussendlich um minimale 0,05 Prozent abwärts auf 3.310,65 Punkte. In Hongkong sank der Hang Seng bis Handelsende um 0,92 Prozent auf 20.429,46 Zähler.
Nach dem starken Mittwochshandel zeigten sich die Anleger in Asien wieder vorsichtiger. Gute Einkaufsmanagerdaten aus China hatten die Kurse am Vortag noch beflügelt, doch am Donnerstag zeigte sich insgesamt ein schwächeres Bild. Besonders in Hongkong ist nach der Vortagesrally ein Rückgang zu beobachten. Die Verluste hielten sich insgesamt aber in Grenzen. Generell ist an den internationalen Börsen zuletzt große Zurückhaltung angesagt - die Anleger befinden sich im Klammergriff zwischen wachsendem Konjunkturoptimismus einerseits und weiterhin hohen Inflationszahlen und damit weiter steigenden Leitzinsen andererseits. So hatten Zinserhöhungssignale von Notenbankern zur Bekämpfung der Inflation die US-Zehnjahresrendite der Anleihen am Mittwoch wieder nahe an die 4-Prozent-Marke gehievt.
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