Vollelektrische ID-Reihe

VW-Aktie dreht ins Minus: Facelift für erste Generation des VW ID.3 - Verkauf von Russland-Werk wird erwogen - App Store für Konzernmarken

01.03.23 17:16 Uhr

VW-Aktie dreht ins Minus: Facelift für erste Generation des VW ID.3 - Verkauf von Russland-Werk wird erwogen - App Store für Konzernmarken | finanzen.net

Gut zweieinhalb Jahre nach der Markteinführung hat Volkswagen das erste Modell seiner vollelektrischen ID-Reihe überarbeitet.

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Der Kompaktwagen ID.3 bekam ein entsprechendes Facelift mit Anpassungen innen und außen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Außerdem sei der neuen Ausgabe eine neue Software aufgespielt worden.

Der ID.3 bildete den Auftakt der ersten Elektroauto-Großserie von VW. Produktionsstart im Werk Zwickau war im November 2019. Der Verkaufsbeginn zog sich dann allerdings bis zum Herbst 2020 - vor allem wegen Problemen mit einigen Funktionen der Software. Auch in der Gläsernen Manufaktur in Dresden wird das Auto inzwischen gebaut.

Ab dem kommenden Herbst stellt der Konzern den ID.3 dann auch am Stammsitz Wolfsburg her. Die Komplettumstellung vom aktuellen auf das neue Modell soll Anfang Mai in Zwickau erfolgen, Ende Mai in Dresden.

VW führt Gespräche über Verkauf von Werk in Russland

Volkswagen (VW) führt Gespräche über einen Verkauf seines Werks im russischen Kaluga. Ein Konzernsprecher erklärte am Mittwoch auf Anfrage, man ziehe verschiedene Szenarien für die Zukunft des Geschäftsbetriebs in Russland in Betracht. "Eine der Optionen ist der Verkauf der Vermögenswerte der Volkswagen Group Rus und damit auch des Werkes in Kaluga an eine dritte Partei", sagte er. "Die Gespräche dazu laufen, eine Entscheidung ist noch nicht final getroffen."

Zuvor hatte das russische Medium RBK ohne eine Bestätigung der beiden Unternehmen berichtet, die russische Autohandelsgruppe Avilon wolle das Werk in Kaluga kaufen. Das Geschäft stehe kurz vor dem Abschluss.

VW (Volkswagen (VW) vz) hatte vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs die Produktion in den damals zwei Fabriken in Russland im März 2022 eingestellt. Auch der Export von Fahrzeugen nach Russland wurde für alle Konzernmarken gestoppt. Im Mai zog sich der Konzern dann aus der Produktion im russischen Montagewerk Nischni Nowgorod zurück. Dort lief eine gemeinsame Fertigung mit dem Autobauer Gaz, dessen Miteigentümer Oleg Deripaska im Zusammenhang mit dem Krieg auf Sanktionslisten steht.

Volkswagen stellt App Store für Konzernmarken vor

Volkswagen (VW) baut einen gemeinsamen App Store für verschiedene Automarken des Konzerns auf. Die Plattform soll ihr Debüt in ab Juli produzierten Autos von Audi machen. Weitere Marken sollen folgen. Zum Start gibt es aktuell rund 40 Apps, wie VW am Mittwoch auf dem Mobile World Congress in Barcelona mitteilte. Darunter sind Musikdienste wie Spotify, Tidal und Amazon Music sowie die Video-App Tiktok, ARD, ZDF und die Empfehlungs-App Yelp.

Bisher können Volkswagen-Kunden Apps auf die Bildschirme ihrer Autos vor allem vom Smartphone über Apples Carplay und Googles Android Auto bringen. Anwendungen, die direkt auf der Infotainment-Anlage laufen, könnten aber unter anderem besser mit den Fahrzeug-Funktionen verbunden werden, argumentiert VW. Welche Apps auf die Plattform kommen, entscheiden die einzelnen Marken. Die Autobranche konkurriert mit Carplay und Android Auto um die Schnittstelle zum Nutzer.

Volkswagens Software-Sparte Cariad greift auf die App-Store-Lösung des Hifi-Herstellers und Autozulieferers Harman zurück, die auf Googles Android Automotive basiert. VW-Fahrzeuge brauchen ein zusätzliches Hardware-Bauteil für Android, weil die Infotainment-Anlagen bisher mit dem Betriebssystem Linux laufen. Die Komponente soll ab Juli in die Audis eingebaut werden. Da sie bei früheren Fahrzeugen fehlt, wird die App-Plattform auf ihnen nicht verfügbar sein. Die Hardware soll genug Rechenkapazität haben, um die Lebenszeit des Autos abzudecken.

Harmans Plattformlösung mit dem Namen Ignite ist nur für Android-Apps gedacht, die auf die Automotive-Version des Google-Betriebssystems ausgelegt sind. Dafür sind nur ausgewählte App-Kategorien zugelassen - Anwendungen unter anderem für Messaging, Audio, Navigation sowie Video beim Parken. Aktuell sind es einige Dutzend Apps, die sich zum Teil an einzelne Länder richten.

Wenn Apple also eine App auf die VW-Plattform bringen wollte, müsste der iPhone-Hersteller dafür eine Android-Automotive-Version seiner Anwendungen entwickeln. Fahrzeuge des Konzerns werden aber weiterhin die Carplay-Lösung unterstützen, bei der man sein iPhone verbindet. BMW und Mercedes-Benz setzten bei ihren App-Plattformen ebenfalls auf Android Automotive, allerdings in Kooperation mit dem französischen Harman-Konkurrenten Forvia.

In der Volkswagen-Plattform lassen sich bestehende Bezahl-Abos wie etwa für Spotify nach Anmeldung nutzen, aber im Auto noch keine neuen Käufe machen. Wenn dies später hinzukommt, sollen die Marken an den Einnahmen beteiligt werden. Über die Plattform werden später auch die hauseigenen Angebote wie Funktionserweiterungen verfügbar sein.

Eine App wie Yelp, in der man etwa ein Restaurant aussuchen kann, gibt die Navigation an die Bord-Kartensoftware ab. Damit wird beim Navigieren zum Beispiel bei E-Autos der Batteriestand berücksichtigt.

Die VW-Vorzugsaktien notieren via XETRA zeitweise 0,09 Prozent tiefer bei 129,04 Euro, nachdem sie zuvor noch im Plus gestanden hatten.

DRESDEN/WOLFSBURG/KALUGA (dpa-AFX)

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