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PUMA-Aktie deutlich unter Druck: PUMA setzt sich moderate Ziele für 2023 - Eigene Gewinnprognose 2022 erreicht

01.03.23 17:58 Uhr

PUMA-Aktie deutlich unter Druck: PUMA setzt sich moderate Ziele für 2023 - Eigene Gewinnprognose 2022 erreicht | finanzen.net

Der Sportartikelhersteller PUMA erwartet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr eine Abschwächung des Wachstums.

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Der Krieg in der Ukraine, die Gefahr einer Rezession, die hohe Inflation und die steigenden Zinsen führten zu einer schwankenden Nachfrage der Verbraucher sowie der Einzelhändler, teilte Puma am Mittwoch in Herzogenaurach mit. Zudem sitzt die Branche auf hohen Lagerbeständen, was den Wettbewerb verschärft. Daher geht der Lokalrivale von adidas nach zweistelligen Zuwächsen im Vorjahr für 2023 lediglich von einem währungsbereinigten Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich aus.

Die negativen Effekte dürften sich auch auf das Ergebnis auswirken: So erwartet das Management einen operativen Gewinn (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall einen deutlichen Rückgang bedeuten würde. Analysten hatten hier im Schnitt mit fast 666 Millionen Euro gerechnet. Die Rohertragsmarge dürfte dabei in der ersten Jahreshälfte stärker unter Druck stehen. Das mittelfristige Ziel einer operativen Marge von zehn Prozent werde Puma wegen des Gegenwinds weder 2023 noch 2024 erreichen, sagte der neue Konzernchef Arne Freundt. Dies dürfte erst 2025 der Fall sein. Puma hatte das Ziel vor der Corona-Krise für das Jahr 2022 ausgegeben, es wegen der Verwerfungen aber dann nach hinten geschoben.

Freundt war im November auf Björn Gulden gefolgt, der zu Adidas wechselte. Der neue Puma-Chef setzt zunächst auf Kontinuität. Jedoch will er die Märkte USA und China stärker in den Mittelpunkt rücken. Hier soll Puma Marktanteile gewinnen. Vor allem den Marktanteil in China bezeichnete er mit Blick auf die deutlich größeren Rivalen Adidas und Nike als "nicht zufriedenstellend". Die Marktbedingungen des durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigten Geschäfts in China sollen sich dabei wieder normalisieren. Freundt will in der chinesischen Region in diesem Jahr wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Und innerhalb der nächsten zwölf Monate will er Investoren auf einem Kapitalmarkttag über seine nächsten Ziele informieren.

In einer ersten Reaktion nannte die Investmentbank RBC Capital den Umsatzausblick "konservativ" und die Ergebnisprognose "realistisch". Mit Blick auf die Margen werde 2023 ein Übergangsjahr, notierte Analyst Piral Dadhania. Puma priorisiere weiter Wachstum und Marktanteilsgewinne. Volker Bosse von der Baader Bank nannte die Jahreszahlen von 2022 solide, der Ausblick liege in etwa im Rahmen der Erwartungen. Dagegen zeigten sich die Analysten von der US-Bank JPMorganvom Ergebnisziel enttäuscht.

Im vergangenen Jahr stieg Pumas Umsatz um knapp ein Viertel auf rund 8,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei knapp 19 Prozent. Wachstumstreiber war die amerikanische Region, gefolgt von der europäischen (EMEA). Einen Umsatzrückgang verbuchte Puma in der Region Asien/Pazifik, was auf Corona-Beschränkungen und die geopolitischen Spannungen in China zurückzuführen war. Die Erlöse in der chinesischen Region gingen um mehr als ein Drittel zurück. Der operative Gewinn nahm um 15 Prozent auf 641 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 354 Millionen Euro nach 310 Millionen ein Jahr zuvor.

Im Schlussquartal ging Pumas operativer Gewinn jedoch zurück. Der Konzern erklärte dies mit Rabatten aufgrund hoher Vorräte im Handel. Dazu kamen höhere Beschaffungspreise sowie gestiegene Kosten für die Logistik, wie Puma erläuterte. Der operative Gewinn sank daher um mehr als ein Drittel auf 40,5 Millionen Euro. Netto verdiente Puma im Quartal 1,4 Millionen Euro und damit deutlich weniger als die knapp acht Millionen Euro im Vorjahr. Die Erlöse nahmen hingegen um rund ein Viertel auf 2,2 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt betrug das Plus rund 21 Prozent. Die Region Asien/Pazifik kam dabei auf ein leichtes Wachstum, wobei die Corona-Restriktionen in China weiter belasteten. In Amerika und EMEA verzeichnete Puma weiter zweistellige Wachstumsraten.

Die Anteilseigner sollen für 2022 eine höhere Dividende von 82 Cent je Aktie erhalten, zehn Cent mehr als im Vorjahr.

PUMA mit zweistelligem Umsatzrückgang in China auch in 4Q

PUMAS prozentual deutlich zweistelliger Umsatzrückgang in China hat sich im vierten Quartal fortgesetzt und im Vergleich zum dritten Quartal wieder beschleunigt. Einer Pressepräsentation zufolge betrug er währungsbereinigt 39,1 Prozent. Im Gesamtjahr ergab sich damit ein Rückgang von währungsbereinigt 36,3 Prozent.

Im dritten Quartal hatte sich der Umsatzrückgang in dem wichtigen chinesischen Markt auf 25,6 Prozent belaufen, nach 43,1 Prozent im zweiten und 37,3 Prozent im ersten Quartal.

PUMA leidet seit mehreren Quartalen in China unter einer Mischung aus politischem Konsumentenboykott und coronabedingtem Umsatzrückgang infolge von lokalen Lockdowns. Unter anderem haben davon chinesische Wettbewerber profitiert.

PUMAS neuer CEO Arne Freundt nimmt in seiner Prognose für 2023 eine "Normalisierung der Marktbedingungen" in China und den USA an.

PUMA-CEO will 10% EBIT-Marge "spätestens 2025" erreichen

PUMA strebt weiterhin eine EBIT-Marge von 10 Prozent sowie einen Umsatz von 10 Milliarden Euro an. Spätestens 2025 sollten diese Ziele erreicht werden, sagte CEO Arne Freundt während der Jahrespressekonferenz. Vor einem Jahr hatte sein Vorgänger Björn Gulden ein Erreichen der EBIT-Marge von 10 Prozent für 2023 in Aussicht gestellt, aber auch gesagt, dass dies unter anderem wegen der schwachen Geschäftsentwicklung in China und unvorhersehbarer Covid-19-Unwägbarkeiten möglicherweise ein Jahr später erreicht werde könnte.

Ursprünglich hatte PUMA 2018 das Ziel ausgegeben, bis spätestens 2022 eine EBIT-Marge von 10 Prozent zu erreichen. Dann kam zunächst die Covid-19-Pandemie, danach der Russland-Ukraine-Krieg mit makroökonomischen Implikationen dazwischen. 2022 verschlechterte sich die Marge auf 7,6 Prozent von 8,2 Prozent im Vorjahr. 2020 betrug sie 4,0 Prozent, im Vor-Pandemie-Jahr 2019 lag sie bei 8,0 Prozent.

So reagiert die PUMA-Aktie

Die PUMA-Papiere büßten auf XETRA am Mittwoch letztlich 6,79 Prozent auf 56,30 Euro ein.

Dagegen setzten die Anteilsscheine des Wettbewerbers adidas ihre Erholung nach einer weiteren positiven Analystenstudie gebremst fort. Zeitweise gewannen sie 0,2 Prozent auf 142 Euro und bauten damit die Gewinne seit ihrem Siebenwochentief vergangenen Freitag auf rund 5 Prozent aus. Auch auf Jahressicht haben adidas mit plus 11 Prozent die Nase vorn gegenüber PUMA mit plus 3 Prozent. Das Jahr 2022 war für beide mit Kurshalbierungen nicht gut gelaufen.

HSBC-Analystin Aurelie Husson-Dumoutier stufte adidas von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte ihr Kursziel von 145 auf 175 Euro. Nach der jüngsten "Rekordgewinnwarnung" dürfte adidas nun einen ehrgeizigen Weg einschlagen, um Marktanteile zurückzugewinnen, glaubt sie. Zwar könnten die Zahlen in den kommenden eineinhalb Jahren noch trist ausfallen, doch sollte dem neuen Management eine Chance gegeben werden. Die Expertin rechnet mit einem "gesunden langfristigen Wachstum" und überschrieb ihre Studie mit "Das Imperium schlägt zurück".

Der Konkurrent PUMA rechnet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr mit einem abgeschwächten Wachstum 2023. Zudem erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis (Ebit) von 590 bis 670 Millionen Euro, was im schlechtesten Fall eine klare Verfehlung der durchschnittlichen Analystenschätzung bedeuten würde. Der neue PUMA-Chef Arne Freundt setzt künftig mehr auf die Märkte in China und den USA, wo er Marktanteile gewinnen will. Im vergangenen Jahr hatte PUMA den Umsatz insgesamt um knapp ein Viertel gesteigert, das Ebit legte um 15 Prozent zu.

In einer ersten Reaktion nannte die Investmentbank RBC Capital den Umsatzausblick von PUMA "konservativ" und die Ergebnisprognose "realistisch". Für die Marge werde 2023 ein Übergangsjahr, notierte Analyst Piral Dadhania. PUMA priorisiere weiter Wachstum und Marktanteilsgewinne. Volker Bosse von der Baader Bank nannte die Zahlen für 2022 solide, der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen. Olivia Townsend von der Bank JPMorgan sieht das für 2023 avisierte operative Ergebnis um 6 Prozent unter ihrer Schätzung.

HERZOGENAURACH (Dow Jones/dpa-AFX)

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