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Uniper-Aktie etwas höher: Uniper findet neuen Chef - LNG-Terminal wegen technischem Problem kurzzeitig abgeschaltet

01.03.23 17:00 Uhr

Uniper-Aktie etwas höher: Uniper findet neuen Chef - LNG-Terminal wegen technischem Problem kurzzeitig abgeschaltet | finanzen.net

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden gefunden.

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Der bisherige Chef des E.ON-Geschäfts im Vereinigten Königreich, Michael Lewis, solle die Nachfolge von Klaus-Dieter Maubach antreten, der sein Vorstandsmandat per Ende Februar niedergelegt hatte, teilte Uniper am Mittwoch nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats mit. Die formale Bestellung des Managers solle zeitnah erfolgen. Sein Vertrag werde über einen Zeitraum von fünf Jahren laufen. "Uniper steht vor großen Herausforderungen, vor allem aber vor riesigen Chancen, wenn es darum geht, die Energiewende zu gestalten", erklärte Lewis.

Lewis verfügt laut Uniper über 30 Jahre Erfahrung im Energiebereich "mit einem besonderen Fokus auf den Bereich Erneuerbare Energien". Der 55-jährige Brite begann seine Laufbahn 1993 bei Powergen in Großbritannien. Seit 2007 war er auf verschiedenen Posten bei E.ON. Seit 2017 ist er Vorstandschef von E.ON Großbritannien.

Uniper habe mit Lewis eine ausgezeichnete Wahl getroffen, erklärte E.ON-Chef Leonhard Birnbaum. Man bedauere, dass er E.ON verlassen wolle. "Derzeit befinden wir uns in konstruktiven Gesprächen mit Uniper, um eine Einigung über einen geeigneten Wechseltermin zu erzielen." Ein Auswahlprozess für einen Nachfolger von Michael Lewis bei E.ON habe bereits begonnen. Bis der Übergang gewährleistet sei, werde Lewis die Geschäfte von E.ON UK unverändert weiterführen.

Bis Michael Lewis sein Amt antritt, werden die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden laut Uniper von der neuen Finanzvorständin Jutta Dönges und dem Verantwortlichen für das operative Geschäft, Holger Kreetz, übernommen. Beide traten ihre Posten offiziell am 1. März an.

Uniper war durch den Gaslieferstopp Russlands in Schieflage geraten und musste von der öffentlichen Hand mit Milliardenhilfen vor einer drohenden Pleite bewahrt werden. Der Bund hatte Uniper schließlich übernommen.

LNG-Terminal wegen technischem Problem kurzzeitig abgeschaltet

Ein Defekt an einem technischen Gerät hat Anfang Februar zu einer kurzzeitigen Abschaltung des schwimmenden Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven geführt. Der Prozess zur Rückumwandlung des LNG in den gasförmigen Zustand wurde dadurch unterbrochen, wie Uniper am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Für mehrere Stunden sei deshalb am frühen Morgen des 4. Februar kein LNG in Wilhelmshaven angelandet worden. Um einen entstandenen Wärme-Überschuss aus dem Inneren des Schiffes abzuführen, war in der Folge zeitweise eine Wolke aus Wasserdampf an dem Terminal zu sehen. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.

Der Grund für die Abschaltung war laut Uniper ein defekter Druckdifferenzsensor an der landseitigen Leitungsanbindung des Terminalschiffes (FSRU). Der Defekt habe eine automatische Schließung einer zentralen Absperrarmatur auf dem Anleger ausgelöst. In der Folge wurde kein Gas mehr angelandet. Gleichzeitig musste aber überschüssige Wärme, die für die Regasifizierung des tiefgekühlten Flüssigerdgases im Innern des Terminalschiffes von Dampferzeugern hergestellt wird, abgeführt werden. Der entstehende Überdruck sei planmäßig durch die Sicherheitsventile am Heck des Schiffes in Form von Wasserdampf entlassen worden. "Diese Freisetzung war als Wasserdampfwolke im Umfeld der FSRU zu sehen", teilte Uniper mit.

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover sagte am Mittwoch, bei dem technischen Defekt handele sich nicht um einen schwerwiegenden Zwischenfall. "Wir haben den Betreiber angemahnt, dass er auch solche kleinen Fälle bitte transparenter kommunizieren sollte", sagte der Sprecher.

TES will bei LNG-Terminal auf Ultraschalltechnik für Reinigung setzen

Das Konsortium um das Unternehmen Tree Energy Solution (TES) will bei dem zweiten geplanten LNG-Terminal in Wilhelmshaven auf den Einsatz von Bioziden verzichten. Eine TES-Sprecherin bestätigte am Mittwoch auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des NDR. Demnach soll eine Ultraschalltechnik zum Einsatz kommen, um ein Zuwachsen der Seewassersysteme des LNG-Terminalschiffes etwa mit Algen und Seepocken zu verhindern. Den Einbau dieser Technik auf dem Schiff hat TES als Terminalbetreiber laut dem Bericht bereits in Auftrag gegeben.

Die Verwendung von Biozid in Form von Chlor, um Schiffsleitungen frei von Mikroorganismen zu halten, ist umstritten. Der Gasimporteur Uniper, der das erste LNG-Terminal seit Ende Dezember in Wilhelmshaven betreibt, setzt auf diese Technik. Dabei wird mithilfe von Elektrolyse aus Nordseewasser gewonnenes Chlor als Biozid eingesetzt. Umweltschützer, Fischer und Anwohner kritisieren dieses Verfahren, da sie durch die Einleitung der mit Chlor behandelten Abwässer Schäden in der Jade und im angrenzendem Wattenmeer fürchten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) legte unter anderem deswegen bereits Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung für das Terminal ein.

Uniper erklärte, mit Herstellern, Lieferanten und Experten Gespräche über alternative Reinigungsverfahren zu führen. Die niedersächsische Genehmigungsbehörde hat Uniper auch verpflichtet, bis zum Sommer Vorschläge zu machen, wie der Biozid-Einsatz verringert werden kann. Die Uniper-Aktie steht am Mittwoch auf XETRA zeitweise 0,29 Prozent höher bei 2,75 Euro.

DÜSSELDORF (Reuters) / WILHELMSHAVEN (dpa-AFX)

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