Lufthansa-Aktie leichter: Lufthansa-Maschine musste notlanden - Vertrag von CEO Carsten Spohr um fünf Jahre verlängert
Wegen schwerer Turbulenzen ist eine Lufthansa-Maschine (Lufthansa) am Mittwochabend (Ortszeit) auf ihrem Weg aus den USA nach Frankfurt außerplanmäßig in Washington gelandet.
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Einzelne Menschen seien durch die Turbulenzen leicht verletzt worden, sagte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die betroffenen Fluggäste seien an Bord von den für diese Fälle geschulten Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen erstversorgt worden. Die Lufthansa-Cockpitcrew von Flug LH469 habe sich dann nach Durchfliegen der Turbulenzen für eine Ausweichlandung auf dem Dulles International Airport entschieden. Man bedauere die für die Passagiere entstandenen Unannehmlichkeiten.
Bei den Luftbewegungen habe es sich um sogenannte Clear Air-Turbulenzen gehandelt, die ohne sichtbare Wetterphänomene und Vorwarnung auftreten könnten, hieß es weiter. Die in Austin im US-Bundesstaat Texas gestartete Maschine sei 90 Minuten nach dem Abheben in die Turbulenzen geraten. Der Flughafenbetreiber - die Metropolitan Washington Airport Authority - und die US-Luftfahrtaufsicht FAA teilten laut US-Medienberichten mit, sieben Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.
Carsten Spohr soll Lufthansa fünf weitere Jahre lenken
Die Deutsche Lufthansa hat den Vertrag mit ihrem Vorstandschef Carsten Spohr vorzeitig verlängert. Der seit 2014 amtierende Manager soll den MDAX-Konzern in seiner dritten Amtszeit für fünf weitere Jahre bis Ende 2028 lenken, wie am Donnerstag der Aufsichtsrat entschieden hat. Auch der 2021 erstmals berufene Finanzchef Remco Steenbergen wurde bis Ende 2028 bestätigt.
Zusammen haben die beiden Manager den Konzern durch die existenzbedrohende Corona-Krise geführt, in deren Verlauf das Unternehmen milliardenschwere Staatshilfen erhielt, diese aber zum Jahresende 2022 vollständig zurückgezahlt hat. Die aktuellen Verträge der Manager waren noch bis Jahresende gültig. "Bei der Sicherung einer erfolgreichen Zukunft der Lufthansa Group wird es auf sie ganz besonders ankommen", erklärte nun Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley.
Der 56 Jahre alte Wirtschaftsingenieur Spohr ist gelernter Pilot und nach einem Zwischenspiel bei der Deutschen Aerospace AG seit 1994 in verschiedenen Management-Positionen für den Konzern tätig. Kurz nach seinem Amtsantritt als Vorstandschef musste er im März 2015 den vom Co-Piloten verursachten Absturz eines Germanwings-Jets mit 150 Toten bewältigen. Vor der Corona-Pandemie verantwortete er die drei wirtschaftlich erfolgreichsten Jahre der ehemaligen deutschen Staats-Airline.
Eine weitere Personalie betrifft den Aufsichtsrat selbst: Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, am 9. Mai den Manager der Kühne Holding AG, Karl Gernandt, in das Kontrollgremium zu wählen. Er vertritt künftig den größten Einzelaktionär der Lufthansa, den Hamburger Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne. Die US-Amerikanerin Miriam Sapiro wurde nicht erneut für den Aufsichtsrat nominiert. Kley selbst und der Henkel (Henkel vz)-Manager Carsten Knobel stellen sich der Wiederwahl.
An diesem Freitag will das Unternehmen die Geschäftszahlen für das Jahr 2022 vorlegen, das zumindest operativ wieder mit einem Milliardengewinn abgeschlossen hat. Dazu hat außer der Frachttochter Lufthansa Cargo wesentlich die Technik-Tochter beigetragen, die am Donnerstag einen neuen Dienstleistungsvertrag präsentieren konnte. Die weltgrößte Betreiberin des Großraumflugzeugs Airbus (Airbus SE (ex EADS)) A380, die arabische Gesellschaft Emirates, hat erstmals Großwartungen extern vergeben. Die sogenannten C-Checks sollen im A380-Kompetenzzentrum der Lufthansa Technik in Manila durchgeführt werden.
Die Lufthansa selbst hatte die A380 bereits vor der Corona-Flaute aus der eigenen Flotte genommen, will nun aber wegen des aktuellen Mangels an neuen Langstreckenflugzeugen einige Jets zum Sommer reaktivieren. Auch diese Maschinen werden in Manila auf Vordermann gebracht.
Der Aufsichtsrat stimmte zudem bei seiner Sitzung in Berlin dem Kauf 22 neuer Langstrecken-Flugzeuge zu. Bestellt wurden 15 Flugzeuge vom Typ Airbus A350 sowie 7 Boeing 787 "Dreamliner" zu einem Gesamtlistenpreis von rund 7,5 Milliarden Euro. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Rabatte üblich. Die Jets sollen ab Mitte des Jahrzehnts ausgeliefert werden und ältere Maschinen mit höherem Schadstoffausstoß ersetzen. Zudem sei der Konzern in fortgeschrittenen Verhandlungen für weitere kurzfristig verfügbare Langstreckenflugzeuge.
Für die Lufthansa-Aktie ging es via XETRA letztlich 0,47 Prozent ins Minus auf 9,86 Euro.
WASHINGTON (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)
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