Nach EZB-Zinsentscheid: DAX schließt weit im Plus -- Wall Street letztlich schwächer -- Mercedes-Benz erhöht Jahresausblick -- Volkswagen, eBay, Meta, MasterCard, Mattel, Airbus, AIXTRON, im Fokus
thyssenkrupp plant nach Wasserstoff-Förderung milliardenschwere Investitionen - Interesse für Stahlsparte sinkt offenbar. EU-Kommission nimmt Microsoft wegen Teams-Einbindung unter die Lupe. McDonald's bleibt trotz gestiegener Preise gefragt. Linde hebt erneut Gewinnziel an. Google-Schwesterfirma Waymo zieht Robotaxis selbstfahrenden Lastwagen vor.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Donnerstag kräftig zulegen.
Der DAX war mit einem moderaten Plus in den Handel eingestiegen und weitete sein Plus im Verlauf deutlich aus. Dabei knackte er sogar die 16.400-Punkte-Marke. Letztlich notierte er 1,70 Prozent höher bei 16.406,03 Punkten.Der TecDAX konnte zum Auftakt ebenfalls leicht zulegen und seine Gewinne im Verlauf deutlich ausbauen. Er verbuchte zum Handelsende Zuschläge in Höhe 2,56 Prozent auf 3.317,10 Zähler.
Für Bewegung sorgte die US-Notenbank Federal Reserve, die am Vorabend den Leitzins abermals angehoben hat, um die Inflation zu bekämpfen. Dieser liegt nun bei 5,25 bis 5,5 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit rund 22 Jahren. "Ausschlaggebend für die Entscheidung (der Fed) waren wahrscheinlich eine nach wie vor robuste Wirtschaftsdynamik trotz Abschwächung und nur sehr schwache Anzeichen einer gewissen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt", schrieb Christian Scherrmann, US-Volkswirt des Vermögensverwalters DWS. Es scheine, als wollten sich die Zentralbanker alle Optionen offenhalten. Die US-Währungshüter hatten aber zeitgleich betont, nicht mit einer Rezession in den USA zu rechnen, was für Erleichterung sorgen dürfte.
Im Blickpunkt der Anleger stand außerdem die Europäische Zentralbank (EZB), die am späten Mittag die Leitzinsen ebenfalls erneut angehoben hat. Der Leitzins steigt erneut um 0,25 Prozentpunkte auf nun 4,25 Prozent. Am Markt war bereits im Vorfeld mehrheitlich mit dieser Anhebung gerechnet worden. Für die Zukunft zeigt sich die EZB offen: "Wir haben eine offene Haltung für das Treffen im September und auch für künftige Treffen. Wir könnten erhöhen und wir könnten pausieren. Und eine Pause im September wäre nicht zwangsläufig für längere Zeit.", zitiert die Deutsche Presse-Agentur EZB-Chefin Lagarde.
In den Fokus rückten zudem reihenweise Quartalsbilanzen aus Deutschland und Europa, die die Märkte fluteten.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Europas Börsen zeigten sich am Donnerstag mit starken Gewinnen.
Der EURO STOXX 50 bewegte sich zum Handelsstart nur knapp im Plus. Im Verlauf konnte er seine Aufschläge jedoch deutlich ausbauen und verabschiedete sich 2,33 Prozent stärker bei 4.447,44 Punkten in den Feierabend.
Am Vorabend verkündete die US-Notenbank Fed ihren Zinsentscheid und nahm Anlegern zudem etwas die Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft. Am Nachmittag verkündete die EZB ihrerseits ihre Zinsentscheidung für den Euroraum. Der Leitzins steigt erneut um 0,25 Prozentpunkte auf nun 4,25 Prozent. Am Markt war bereits im Vorfeld mehrheitlich mit dieser Anhebung gerechnet worden.
Darüber hinaus kam es zu einer wahren Flut an Quartalszahlen, die für Bewegung sorgte.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die Wall Street zeigte sich am Donnerstag leichter.
So eröffnete der Dow Jones Index zwar etwas stärker, rutschte im weiteren Verlauf jedoch ins Minus und beendete den Handelstag 0,67 Prozent im Minus bei 35.282,72 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite startete ebenfalls im Plus, konnte seine Gewinne jedoch nicht halten und notierte zum Handelsschluss 0,55 Prozent tiefer bei 14.050,11 Punkten.
Weiter stützend wirkte zunächst die Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Vorabend. Im Statement der Währungshüter gab es keine neuen Hinweise über künftige Zinsschritte. Der Leitzins stieg auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Ökonomen und Börsianer hatten mit dieser Anhebung gerechnet. Der Beschluss des Federal Open Market Committee (FOMC) fiel einstimmig aus.
Im Juni hatte die Fed ihren Leitzins noch stabil gehalten. Damals gingen die meisten Fed-Vertreter davon aus, dass zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr gerechtfertigt wären, wenn die Wirtschaft moderat wächst und der Inflationsdruck stetig nachlässt.
Daneben richteten sich die Blicke der Anleger auf die laufende Berichtssaison und eine Reihe von US-Konjunkturdaten. Die US-Wirtschaft konnte im zweiten Quartal überraschend stark wachsen, während der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter stärker als erwartet stieg.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die Börsen in Fernost schlossen den Donnerstag mit unterschiedlichen Tendenzen.
In Tokio ging es für den japanischen Leitindex Nikkei um 0,68 Prozent auf 32.891,16 Punkte nach oben.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite daneben 0,20 Prozent auf 3.216,53 Punkte, nachdem sich die Stimmung im späten Handelsverlauf zunehmend verschlechtert hatte. In Hongkong legte der Hang Seng unterdessen 1,41 Prozent auf 19.639,11 Indexpunkte zu.
Nachdem die US-Notenbank am Vorabend den Leitzins weiter angehoben hat, zeigten sich die Aktienmärkte in Fernost mehrheitlich mit Aufschlägen. Dazu trugen auch Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell bei, der zwar nicht davon ausgeht, dass es 2023 noch zu Zinssenkungen kommen wird, eine Rezession erwartet der Wirtschaftsexperte allerdings auch nicht. Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Top Themen
News-Ticker
Gaspreis, Goldpreis, Ölpreis & Co aktuell
(10:13 Uhr)Ausblick: Intel legt Quartalsergebnis vor
(06:03 Uhr)Ausblick: Shell legt Quartalsergebnis vor
(19:26 Uhr)Darum geben die Ölpreise nach
(17:47 Uhr)