NYSE-Titel Boeing-Aktie legt zu: Boeing überrascht trotz Verlust in Q2 positiv
Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing hat im zweiten Quartal erneut rote Zahlen geschrieben.
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Probleme in den Lieferketten, gestiegene Kosten für ein militärisches Trainingsflugzeug und eine Tarnkappendrohne sowie andere Sonderposten führten unter dem Strich zu einem Verlust von 149 Millionen US-Dollar (rund 135 Mio Euro), wie Boeing am Mittwoch in Arlington mitteilte. Schon im ersten Quartal hatte der Konzern einen Verlust erlitten, nachdem er von 2019 bis 2022 bereits vier Jahre in Folge in den roten Zahlen gesteckt hatte. Dennoch sprach Boeing-Chef Dave Calhoun von einem "soliden zweiten Quartal".
Boeing erzielte in den Monaten April bis Juni überraschend einen bereinigten freien Barmittelzufluss von 2,6 Milliarden Dollar. Analysten hatten damit gerechnet, dass der Konzern wieder einmal Geld verbrennen würde.
Im zweiten Quartal wirkte sich der Anstieg der Flugzeugauslieferungen positiv auf den Umsatz aus: Der Erlös stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf knapp 19,8 Milliarden Dollar und damit deutlich stärker als von Analysten im Schnitt erwartet.
Boeing will mehr 737 bauen - Rüstungssparte schwächelt
Der US-Flugzeugbauer Boeing will angesichts der weltweiten Belebung des Luftverkehrs die Produktion seines pannengeplagten Bestsellers 737 MAX wieder hochfahren.
Konzernchef Dave Calhoun kündigte am Mittwoch an, monatlich 38 Maschinen des Typs zu fertigen, das sind sieben mehr als derzeit. Zugleich räumte er ein, dass es immer noch Schwierigkeiten bei der Maschine gebe, "seien es Themen, die wir in unseren Fabriken angehen müssen, oder auf die wir in der Lieferkette und der Logistik keinen Einfluss haben". Damit spielte er auf den jüngsten Einsturz einer Eisenbahnbrücke über dem Yellowstone-River, über die Rumpfteile der 737 MAX transportiert werden. An seiner Prognose hält Boeing fest, in diesem Jahr mindestens 400 737 und 70 787 Dreamliner auszuliefern.
Der Airbus-Rivale hatte seine Zulieferer bereits darauf vorbereitet, ab Juni die Produktion der 737 MAX hochzufahren. Allerdings verzögerte falsch montierte Halterungen am Rumpf die Pläne. Für das zweite Quartal hatte das Unternehmen deswegen im April Belastungen angekündigt. Dazu kommen Zusatzkosten im Rüstungsgeschäft. Bei drei wichtigen Projekten kam es zu Verzögerungen. So wurde der Erstflug der Starliner-Raumkapsel, die Boeing für die Nasa baut, verschoben. Auch das Ausbildungsflugzeug T-7 der US-Luftwaffe und die Auftank-Drohne MQ-25 zur Betankung von Kampfjets in der Luft kommen nicht so voran wie erhofft. Insgesamt summieren sich die Belastungen auf etwa eine halbe Milliarde Dollar.
Boeing-Aktie mit Ausbruchsversuch
Die Aktien von Boeing haben am Mittwoch positiv auf Quartalszahlen reagiert und den höchsten Stand seit November 2021 erreicht. Mit einem Plus von 8,72 Prozent ging es bei 232,80 US-Dollar in den Feierabend. Damit gelang es den Anteilsscheinen, die Seitwärtsphase seit Anfang des Jahres mit Kursen von etwas über 192 bis fast 224 Dollar zunächst zu verlassen.
Der bereinigte Verlust je Aktie sei niedriger als von ihm befürchtet ausgefallen, schrieb Analyst Ken Herbert von der kanadischen Bank RBC. Der starke freie Barmittelzufluss stütze seine Zuversicht hinsichtlich der Aussichten für das Gesamtjahr.
ARLINGTON (dpa-AFX) / Washington (Reuters)
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Bildquellen: Maxene Huiyu / Shutterstock.com, Jordan Tan / Shutterstock.com
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