RTS-Wert Sberbank-Aktie: Sberbank verdient offenbar Milliarden mit KI-Investments
Künstliche Intelligenz ist derzeit eines der bestimmenden Themen in der Wirtschaft und auch am Aktienmarkt. Auch die russische Sberbank setzt auf das neue Trendthema.
Werte in diesem Artikel
• Sberbank investiert wohl kräftig in künstliche Intelligenz
• Technologie beschert der Bank offenbar Milliarden
• GigaChat: Sberbank steigt in Rennen im Technologiesektor ein
Künstliche Intelligenz ist aktuell das Trendthema am Markt. ChatGPT & Co. lösten in den vergangenen Monaten einen regelrechten Hype aus. Unternehmen stürzen sich auf die Zukunftstechnologie und hoffen auf sprudelnde Gewinne.
Investitionen in künstliche Intelligenz
So auch Russlands größtes Finanzinstitut, die Sberbank. Wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich berichtete, erklärte Sberbank-Chef Herman Gref bei einer Fernsehveranstaltung im Kreml gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass die Sberbank jedes Jahr rund eine Milliarde US-Dollar in künstliche Intelligenz investiere und durch die Technologie etwa drei Milliarden US-Dollar wieder zurück bekomme.
"Das Ausmaß ist ernst", antwortete Putin. "Das ist absolut die Zukunft. Wenn wir über die Bedeutung für das Land, für jedes Land, sprechen, ist es auf Augenhöhe mit den Atom- oder Raketenprojekten der Sowjetunion Mitte der 1940er und 1950er Jahre.", zitiert Reuters den Kreml-Chef.
Westliche Sanktionen - Sberbank wichtiger Akteur
Während seiner Zeit als CEO der Sberbank habe Gref Investitionen in künstliche Intelligenz, Cloud-Dienste, Big Data und intelligente Geräte überwacht und so das Image der Bank verändert, berichtet Reuters. Angaben darüber, welche Geschäftsbereiche innerhalb des KI-Segments Umsätze generierten, habe Gref jedoch nicht gemacht. Dennoch sei die Sberbank zu einem wichtigen Akteur geworden, der Russland dabei helfe, die westlichen Sanktionen zu bewältigen, die wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine verhängt wurden.
Diese hatten mitunter dafür gesorgt, dass der Gewinn der Sberbank im Geschäftsjahr 2022 um rund 78 Prozent auf 270,5 Milliarden Russische Rubel einbrach. "2022 war ein äußerst schwieriges Jahr für die russische Wirtschaft und den russischen Bankensektor. Mehrere Länder verhängten Blockierungssanktionen gegen russische Unternehmen und größte Unternehmen, darunter auch Sber.", wurde Gref in der Pressemitteilung zur Zahlenvorlage zitiert.
GigaChat als Konkurrenz-Produkt zu ChatGPT
Die Sberbank gibt laut Reuters wenig über ihr zu wachsen beginnendes Technologiegeschäft preis. Was aber bekannt ist: Im April verkündete die Sberbank die Veröffentlichung einer Technologie namens GigaChat als Konkurrenz zu OpenAIs ChatGPT. Damit ist der russische Kreditgeber in das Rennen im Technologiesektor mit eingestiegen. Auch Chinas größter Suchmaschinenbetreiber Baidu.com und Alphabet-Tochter Google haben mit Ernie Bot und Bard bereits Konkurrenz-Produkte auf den Markt gebracht.
Laut Sberbank zeichne sich GigaChat durch seine Fähigkeit, intelligenter auf Russisch zu kommunizieren als andere ausländische neuronale Netze und Bilder zu generieren, was ChatGPT derzeit nicht kann, aus. Der Chatbot stehe zunächst einer kleinen Community von Testern über Einladung zur Verfügung.
Sberbank-CEO Herman Gref beschreibt GigaChat, wie The Moscow Times berichtete, als "einen Durchbruch für das größere Universum der russischen Technologie". Es sei "wichtig zu beachten, dass GigaChat nicht nur von denen genutzt werden kann, die gerne mit neuen Technologien experimentieren, sondern auch von Studenten und sogar Forschern für ernsthafte wissenschaftliche Arbeiten", so Gref.
Redaktion finanzen.net
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