Gebührenschock

Vorsicht Kostenfalle - Was ist beim Kauf von Auslandsaktien zu beachten?

29.06.24 21:03 Uhr

Auslandsaktien: Vorsicht vor versteckten Kosten | finanzen.net

Ausländische Aktien bieten viele Vorteile und gehören in jedes Depot. Doch Vorsicht: Beim Kauf von Aktien im Ausland drohen verschiedene Kostenfallen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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• Auslandsaktien sind zur Diversifikation empfehlenswert
• Kostenfalle beim Handel im Ausland
• Deutsche Handelsplätze ermöglichen Handel mit Auslandsaktien

Anleger sollten bei der Zusammenstellung ihres Depots immer die Risikostreuung im Auge behalten. Daher ist es sinnvoll, auch Auslandsaktien zu erwerben. Hinzu kommen weitere Vorteile, wie interessante Renditechancen durch solch dynamische Unternehmen wie beispielsweise Apple, oder der Umstand, dass in einigen Ländern eine ausgeprägtere Dividendenkultur als in Deutschland herrscht. Doch bei einer Investition in Auslandsaktien gilt es einiges zu beachten.

Aktienkauf im Ausland

Wenn Anleger Auslandsaktien an deren Heimatbörsen erwerben, kann es zu bösen Überraschungen kommen. So können nämlich neben der Grundgebühr (Brokerprovision) beträchtliche Fremdspesen anfallen, welche die Börse und der Makler im Ausland kassieren. Diese können beim Kauf und dann beim Verkauf gleich noch einmal fällig werden. Zu beachten ist zudem, dass an Börsen, die nicht in der Eurozone ansässig sind, die dortige Handelswährung gilt. Für die Umrechnung von Euro in die fremde Handelswährung verlangen die Broker zusätzliche Gebühren. Außerdem werden unter Umständen auch noch landes- oder börsenplatzabhängige Steuern erhoben, wie beispielsweise die "Stempelsteuer" für britische Aktien. Aus diesen Gründen lohnt sich ein Aktienkauf im Ausland nur bei einer größeren Anlagesumme.

Wer sich vor einer solchen Investition über die genaue Höhe der anfallenden Fremdspesen erkundigen will, muss mühsam im Preisverzeichnis seines Instituts nachlesen. Oftmals sind diese dort dann jedoch nur unvollständig angegeben, sodass der Anleger sich sogar selbst bei den externen Börsenplätzen erkundigen muss.

Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn eine Aktie wenig liquide ist. Denn stehen nicht genügend Aktien zum gewünschten Preis zur Verfügung, so wird die Wertpapierorder womöglich nur teilweise oder in mehreren Tranchen ausgeführt. Die anfallenden Provisionen und Auslandsgebühren sind dann gleich mehrfach zu zahlen.

Handel ausländischer Aktien in Deutschland

Angesichts der komplizierten und oft hohen Kosten beim Handel an ausländischen Handelsplätzen bietet es sich an, stattdessen ausländische Aktien in Deutschland zu erwerben. Es gibt in Deutschland nämlich insgesamt zwölf börsliche und vier außerbörsliche Handelsplätze, an denen neben inländischen Aktien auch ausländische Papiere gehandelt werden können. Laut "BrokerExperte" stehen Privatkunden je nach Börse rund 4.500 Aktien aus mehr als 60 Ländern zur Verfügung.

Für den Aktienkauf an einem der inländischen Handelsplätze spricht zum einen, dass die Ordergebühren meist deutlich niedriger sind als an einer ausländischen Börse. Von Vorteil ist daneben, dass eine Order unkompliziert an allen inländischen Handelsplätzen immer in Euro abgerechnet wird, ganz gleich aus welchem Land die Auslandsaktie stammt. Die Umrechnung des Kurses erfolgt direkt durch den Handelsplatz. Dort wird der Kurs der Heimatbörse in Euro umgerechnet und eventuell noch eine FX-Marge einberechnet.

Interessant für Anleger ist sicherlich auch, dass an deutschen Handelsplätzen auch dann Auslandsaktien gekauft oder verkauft werden können, wenn deren Heimatbörsen geschlossen sind. Angesichts unterschiedlicher Zeitzonen ist dies ein weiterer nicht zu vernachlässigender Vorteil.

Grundsätzlich ergibt es daher Sinn, Auslandsaktien an deutschen Handelsplätzen zu handeln. Aber natürlich gibt es auch Gründe, die für einen direkten Handel an der Heimatbörse sprechen. Dazu zählt die höhere Liquidität und damit die bessere Kursqualität bei kleineren Spezial-Werten, welche an deutschen Handelsplätzen kaum gehandelt werden. Zudem gibt es natürlich auch Werte, die in Deutschland erst gar nicht zum Handel zugelassen sind.

Redaktion finanzen.net

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