Sam Altman startet Kryptoprojekt Worldcoin: Eine umstrittene Revolution der Finanzwelt?
Worldcoin - ein Kryptowährungsprojekt, das von OpenAI-CEO Sam Altman ins Leben gerufen wurde - ging jüngst an den Start. Diese Vision verfolgt Altman mit dem Projekt.
Werte in diesem Artikel
• Worldcoin-Projekt Mitte Juli gestartet
• Hinter dem Projekt stecken OpenAI-CEO Sam Altman und der deutsche Physiker Alex Blania
• Mithilfe eines Iris-Scans wird digitale Identität - World ID - erstellt
Worldcoin, ein ehrgeiziges Kryptowährungsprojekt, ist Mitte Juli nach jahrelanger Entwicklung gestartet. Hinter der Initiative stecken OpenAI-CEO Sam Altman sowie die Gesellschaft Tools for Humanity mit Sitz in Erlangen bzw. Berlin, gegründet von dem deutschen Physiker und Wirtschaftsingenieur Alex Blania. Worldcoin basiert auf der Blockchaintechnologie.
Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.
worldcoin launches today: https://t.co/UXXE5AFznS
- Sam Altman (@sama) July 24, 2023
Kryptoprojekt mit Iris-Scan
Das Kernangebot des Projekts ist die digitale Identität (ID), World ID genannt. Die Gründer bezeichnen diese als "digitalen Reisepass", wie Reuters schreibt. Es handele sich dabei um ein "neues dezentrales Identitätsprotokoll, bei dem der Datenschutz an erster Stelle steht", heißt es auf der Website von Worldcoin. Solch eine World ID können nur Menschen erhalten, keine von KI generierten Chatbots, erklärt Reuters. So sollen Menschen von KI unterschieden werden. Um eine sogenannte World ID zu erhalten, müssen sich Nutzer für einen persönlichen Iris-Scan mit einem eigens entwickelten Gerät namens "Orb", eine silberne Kugel in etwa der Größe einer Bowlingkugel, anmelden. Bestätigt der Iris-Scan, dass es sich um einen realen Menschen handelt, wird die ID erstellt, berichtet Reuters. Das Projekt speichere dabei keine persönlichen Daten, betont Worldcoin. Alle Daten lägen verschlüsselt auf dem jeweiligen Smartphone. Für Worldcoin soll es nicht möglich sein, von der World ID auf den jeweiligen Nutzer zu schließen. Wie Alex Blania gegenüber Reuters dazu erklärte, können Blockchains die World IDs so speichern, dass die Privatsphäre geschützt und nicht von einer einzelnen Entität kontrolliert oder abgeschaltet werden kann.
Bei der Registrierung erhalten die Nutzer als Anreiz den Kryptowährungstoken WLD von Worldcoin. Dieser wird seit dem 24. Juli dieses Jahres offiziell gehandelt. Zum Start kostete ein solcher Token 1,92 US-Dollar, an der weltgrößten Kryptobörse Binance erreichte er am ersten Handelstag gar einen Höchststand von 5,29 US-Dollar.
Darüber hinaus gehört noch eine App zu dem Projekt, die es Nutzern ermöglicht, mit dem WLD und anderen digitalen Vermögenswerten Zahlungen, Käufe und Überweisungen zu tätigen.
Während sich Worldcoin bereits in der Beta-Phase über zwei Millionen Nutzer freute, wurde der Betrieb nach dem Start auf 35 Städte in 20 Ländern ausgeweitet, so Reuters.
Die Vision hinter Worldcoin
Eine Vision hinter dem Projekt ist es, eine universelle Basiseinkommenslösung (UBI) zu schaffen. Da "KI mehr und mehr der Arbeit übernehmen wird, die heute von Menschen erledigt wird", könnte eine UBI dazu beitragen, die Einkommensungleichheit zu bekämpfen, wie Altman gegenüber Reuters betonte. Eine Welt mit einem universellen Grundeinkommen liege Altman zufolge allerdings "sehr weit in der Zukunft", gibt Reuters dessen Worte wieder.
Daneben wolle Altman ein von ihm selbst ausgelöstes Problem bewältigen, denn seine Firma OpenAI entwickelt den textbasierten Chatbot ChatGPT. Mit Worldcoin wolle der OpenAI-CEO nun Risiken und Gefahren, die mit künstlicher Intelligenz einhergehen, beseitigen. "Die Menschen werden durch KI aufgewertet, was enorme wirtschaftliche Auswirkungen hat", sagte Altman gegenüber Reuters.
Bedenken hinsichtlich Datenschutz & Co.
Trotz der vielversprechenden Visionen von Altman und Blania gibt es auch einige Bedenken hinsichtlich Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit. Datenschützer etwa warnen Verbraucher davor, ihre biometrischen Daten wie Fingerabdrücke oder Iris-Scans erfassen zu lassen und bei nicht-staatlichen Institutionen zu hinterlegen. Auch Ethereum-Gründer Vitalik Buterin sieht hier eine Gefahr, obgleich er das Projekt an sich lobte. Ihm zufolge sei bei den Orbs unklar, ob es nicht eventuell doch eine Hintertür gebe, sodass möglicherweise Daten abgegriffen werden könnten. Smartphones, in denen die World ID gespeichert ist, könnten gehackt werden, wie Die Zeit Buterins Zweifel erklärt.
"Wie bei jedem wirklich ehrgeizigen Projekt klappt es vielleicht, vielleicht auch nicht, aber wenn man Dinge wie diese ausprobiert, entsteht Fortschritt", zitiert Forbes Altman.
Ob sich das Investment lohnt, Worldcoin langfristig erfolgreich sein wird und die Visionen wahr werden, wird sich zeigen - derzeit ist es noch nicht abzusehen. Altman ist sich Reuters zufolge jedoch sicher: "Wir sind der Ansicht, dass wir anfangen müssen, mit Dingen zu experimentieren, damit wir herausfinden können, was zu tun ist".
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com, Andrey Suslov / Shutterstock.com