Russland-Sanktionen beschlossen: DAX schließt im Minus -- US-Börsen letztlich tiefrot -- Munich Re schlägt Erwartungen -- Rio Tinto mit Rekordergebnis -- Uniper, Bayer, Virgin Galactic im Fokus
BVB zuversichtlich vor Rückspiel in Glasgow. Koalition beschließt milliardenschweres Entlastungspaket. Pirelli peilt 2022 weiteres Umsatzwachstum an. Pfeiffer Vacuum hebt Dividende an. EU-Gericht weist Schadenersatzklage von UPS in Milliardenhöhe ab. Pfizer startet Auslieferung von COVID-19-Medikament Paxlovid in Deutschland.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt gab zur Wochenmitte nach.
Der DAX konnte seine Anfangsgewinne zunächst vergrößern, bevor er am Nachmittag mit negativen Tendenzen von der Wall Street ins Minus drehte und 0,42 Prozent schwächer bei 14.631,36 Punkten in den Feierabend ging. Die gleiche Tendenz zeigt auch der TecDAX, der den Tag letztlich mit einem Verlust von 0,30 Prozent bei 3.138,87 Zählern beendete.
Weiterhin blieb die Ukraine-Krise im Blick der Anleger: "Die größte Panik vor einer weiteren Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts scheint vorerst vorüber" stellte Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank angesichts der frühen Kursgewinne fest.
Doch im weiteren Verlauf trübte sich die Stimmung ein, denn am Nachmittag wurden in der Ukraine anscheinend erneut massiv Internetseiten von Regierung und Banken angegriffen. Derweil rechnet Washington nach wie vor mit einem großangelegten Angriff Russlands auf das Nachbarland Ukraine. Die USA und Europa haben mittlerweile mit einem Paket an Sanktionen auf das russische Vorgehen reagiert. US-Außenminister Antony Blinken cancelte ein für diesen Donnerstag in Genf geplantes Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow. Das Weiße Haus sprach sich vorerst gegen ein mögliches Treffen von US-Präsident Joe Biden mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin aus.
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An den europäischen Märkten hielten sich die Anleger am Mittwoch mit Engagements zurück.
Der EuroSTOXX 50 hatte seine frühen Gewinne zunächst ausgebaut, doch am Nachmittag drehte die Stimmung und der Index fiel unter seinen Vortagesschlussstand zurück. Am Abend ging er dann mit einem Minus von 0,30 Prozent bei 3.973,41 Punkten aus der Sitzung.
"Die Indizes reagieren wie ein Gummiseil, an dem man zu sehr gezogen hat", erklärte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets die anfänglichen Kursgewinne. "Die Kurse springen zurück, anstatt ins Bodenlose zu fallen."
Doch nach neuen Berichten am Nachmittag über Cyberangriffe in der Ukraine überwogen wieder die Sorgen der Anleger. Der Westen hat mittlerweile mit Sanktionen auf das russische Vorgehen reagiert. Die US-Regierung drohte zudem an, dass diese noch verschärft werden könnten. Bislang hat sich Russland wenig besorgt angesichts der Strafmaßnahmen gezeigt. Die Situation bleibt also unsicher.
Auf der Konjunkturseite stieg die Inflation im Euroraum auf ein neues Rekordhoch. Die Rate stieg auf 5,1 Prozent, was den Schätzungen der Volkswirte entsprach. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
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Nach den klaren Vortagesverlusten ging es an der Wall Street auch am Mittwoch weiter abwärts.
Nachdem der Dow Jones zunächst noch 0,25 Prozent höher bei 33.680,97 Punkten eröffnen konnte, drehte er schon kurz darauf in die Verlustzone und gab im Verlauf immer weiter nach. Zum Handelsende betrug das Minus 1,38 Prozent auf 33.131,76 Punkte. Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite kam im Verlauf kräftig unter die Räder, obwohl er zum Start noch um 0,97 Prozent auf 13.511,75 Zähler gestiegen war. Er schloss 2,57 Prozent tiefer bei 13.037,49 Zählern.
Mit Erleichterung war an den Börsen die Nachricht aufgenommen worden, dass der russische Präsident Wladimir Putin erklärt hatte, Moskau sei bereit, nach "diplomatischen Lösungen" im Konflikt mit der Ukraine zu suchen. Nachdem dann aber über erneute Cyberattacken auf ukrainische Regierungsseiten und Banken berichtet wurde, drehte die Stimmung ins Negative. Zudem rechnet Washington nach wie vor mit einem großangelegten Angriff Russlands auf das Nachbarland Ukraine. Deshalb haben die USA und Europa mit einem Paket von Strafen auf die jüngste Eskalation Moskaus in der Ukraine-Krise reagiert. Eine Lösung des Ukraine-Russland-Konflikts scheint derzeit also nicht in Sicht.
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An den asiatischen Märkten kam es am Mittwoch zu einer Gegenbewegung.
In Tokio ruhte der Handel zur Wochenmitte feiertagsbedingt. Am Dienstag gab der japanische Leitindex Nikkei 1,71 Prozent auf 26.449,61 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite derweil 0,93 Prozent fester bei 3.489,15 Einheiten. Der Hang Seng in Hongkong konnte unterdessen 0,6 Prozent auf 23.660,28 Zähler steigen.
Nachdem es am Vortag in Asien tief abwärts ging, konnten sich die Börsen zur Wochenmitte etwas erholen. In Japan fand aufgrund des Geburtstags des Kaisers am heutigen Mittwoch kein Handel statt. Nachdem es am Vortag zu einer Eskalation im Ukraine-Konflikt kam, warten Anleger die weiteren Entwicklungen erst einmal ab. Die Hoffnung bleibt, dass es zu keinem "großen" Krieg kommt, dann sei auch eine Stabilisierung an den Märkten möglich. Daneben hat sich der Westen geschlossen für Sanktionen gegen Russland eingesetzt, was ebenfalls ein ermutigendes Zeichen wäre, hieß es.
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