GfK: Konsumklima schwächt sich weiter ab
Das Konsumklima in Deutschland hat nach der Analyse der Konsumforscher der GfK seinen Abwärtstrend fortgesetzt.
Während die Konjunkturaussichten etwas zulegten, mussten sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gegenüber dem Vormonat Einbußen hinnehmen. Die GfK prognostizierte für das Konsumklima für März einen Wert von minus 8,1 Punkte und damit 1,4 Punkte weniger als im Februar (minus 6,7 Punkte). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen leichten Anstieg auf minus 6,4 Punkte erwartet.
"Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Dennoch sind die Aussichten für die nächsten Monate durchaus positiv: Erst kürzlich wurde beschlossen, tiefgreifende Pandemiebeschränkungen aufzuheben. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass damit auch die Konsumlaune der Verbraucher wieder zurückkehrt."
Die Konjunkturstimmung der Verbraucher stieg zum zweiten Mal in Folge. Mit einem Plus von 1,3 Punkten wies der Indikator 24,1 Punkte auf. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres liegt er mehr als 16 Zähler höher. "Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einem schwächeren ersten Quartal 2022 wieder kräftiger wachsen wird", erklärte die GfK.
Nach einer kurzen Unterbrechung im Vormonat setzten die Einkommensaussichten ihren seit Herbst 2021 rückläufigen Trend fort. Der Indikator verlor 13 Punkte und sank damit auf 3,9 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit über einem Jahr, im Januar 2021 wurden minus 2,9 Punkte gemessen. "Die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung stellt die hohe Inflation dar. Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft", hieß es von den Konsumforschern.
Im Sog der gesunkenen Einkommenserwartung verschlechterte sich auch die Anschaffungsneigung. Mit einem Minus von 3,8 Punkten sank der Indikator auf 1,4 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt das Minus 6 Zähler.
Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: GfK