IPO

VW- und Porsche SE-Aktien schließen deutlich stärker: Volkswagen plant Börsendebüt für Porsche

22.02.22 17:53 Uhr

VW- und Porsche SE-Aktien schließen deutlich stärker: Volkswagen plant Börsendebüt für Porsche | finanzen.net

Volkswagen will die Sportwagentochter Porsche an die Börse bringen.

Der Wolfsburger DAX-Konzern befinde sich laut Mitteilung "in fortgeschrittenen Gesprächen" mit der Porsche Automobil Holding SE über einen möglichen Börsengang der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. Beide Unternehmen hätten eine entsprechende Eckpunktevereinbarung verhandelt, die die Basis für die weiteren Schritte zur Vorbereitung eines möglichen Gang auf das Parkett bilden soll.

Über die Porsche Holding halten die Familien Piech und Porsche die Mehrheit an der Volkswagen AG. Die Porsche AG gehört als eine von zwölf Marken zu VW. Seit einigen Monaten wird über einen Börsengang der Sportwagentochter spekuliert.

VW will offenbar ein Viertel der Porsche AG an die Börse bringen

Volkswagen will im Zuge des geplanten Börsengangs die Kontrolle über seine Sportwagentochter Porsche nicht aus den Händen geben.

"VW möchte ein Viertel der Porsche AG an die Börse bringen", sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Hintergrund sei, dass der Wolfsburger Autobauer weiter von der technischen Verflechtung und der hohen Liquidität von Porsche profitieren wolle, um den Wandel zu einem Software-getriebenen Unternehmen zu beschleunigen. Das Aktienkapital der Porsche AG solle je zur Hälfte in Vorzugs- und Stammaktien aufteilt werden, sagten drei Insider. Die Anteilseigner sollten durch eine milliardenschwere Sonderdividende gewonnen werden, sagten zwei der eingeweihten Personen. Volkswagen und Porsche lehnten einen Kommentar ab.

Börsenplan für Sportautobauer Porsche treibt VW und Porsche SE

Die Aussicht auf einen Börsengang der VW-Sportwagentochter Porsche AG hat am Dienstag die Aktien von Volkswagen und der VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE zeitweise prozentual zweistellig nach oben getrieben.

Im DAX legte die VW-Vorzugsaktie bis Handelsende um 7,84 Prozent auf 188,70 Euro zu. Porsche SE gewannen schlussendlich 11,30 Prozent auf 90,78 Euro.

VW hatte im frühen Handelsverlauf an diesem Dienstag mitgeteilt, dass der Konzern mit seinem Großaktionär, der Porsche-Holding, in fortgeschrittenen Gesprächen sei. In dieser Beteiligungsgesellschaft bündeln die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ihre Anteile am Konzerngeflecht.

Über einen möglichen Börsengang der Konzern-Renditeperle Porsche AG wird seit längerem spekuliert. Händler verwiesen darauf, dass das Thema bereits seit Langem immer wieder gespielt werde.

So hatte das "Handelsblatt" im Dezember unter Berufung auf Kreise berichtet, dass der Konzern unter dem Projektnamen "Phönix" ein separates Listing vorbereite, um Kapital für den Konzernumbau hin zur Elektromobilität einzunehmen. Die Familien Porsche und Piëch, die derzeit über die Holding Porsche SE die Stimmrechtsmehrheit am VW-Konzern bündeln, stünden als Käufer von Anteilen des Sportwagenbauers bereit, hatte es damals zudem geheißen.

Die Kaufempfehlung von Analyst Daniel Schwarz vom Investmenthaus Stifel etwa basiert auf einem solchen Szenario. Es würde ihm zufolge zwei Probleme lösen, die die kontrollierende Piech-Familie habe: Die geringe Bewertung von VW und die verlorene Kontrolle über die Porsche AG, ihren vorherigen Familienbetrieb. Die Bewertungsabschläge der Aktien könnten damit ein Ende finden.

Das erwartet auch Marktexperte Andreas Lipkow von comdirect: "Durch den geplanten Börsengang dürfte der faire Wert einer VW-Aktie und damit auch einer Porsche-SE-Aktie stark steigen." Bisher sei der Sportwagenbauer Porsche nur ein Teil des Gesamtkonzerns. "Durch das IPO wird dieser Teil herausgelöst und der tatsächliche Wert an der Börse entsprechend bewertet." Zudem verwies er darauf, dass sich die Automarke Porsche in den vergangenen Jahren als "sehr krisenfest" erwiesen habe und vor allem im wichtigen Kernmarkt China für den VW-Konzern eine wichtige Rolle spiele.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX) / Hamburg (Reuters)

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Bildquellen: tratong / Shutterstock.com, ben smith / Shutterstock.com

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