Inflation steigt im Euroraum im Januar auf neues Rekordhoch
Die Inflation in der Eurozone hat im Januar ein Rekordhoch markiert.
Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 5,1 (Dezember: 5,0) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 1997, dem Beginn der aktuellen Datenreihe. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 2. Februar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, sank im Januar. Diese Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) fiel auf 2,3 von 2,6 Prozent. Das entsprach der vorläufigen Meldung. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Im Januar kam der höchste Beitrag zur jährlichen Inflation im Euroraum von "Energie" (2,80 Prozentpunkte), gefolgt von "Dienstleistungen (0,98), "Lebensmitteln, Alkohol und Tabak" (0,77) sowie "Industriegütern ohne Energie" (0,56).
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise in der Gesamtrate um 0,3 Prozent, während es in der Kernrate einen Rückgang um 0,9 (vorläufig: 0,8) Prozent gab.
Bei der Ratssitzung im Februar hatte die EZB einen drastischen Schwenk in der Kommunikation vollzogen. Inzwischen signalisiert die EZB nahezu geschlossen, dass sie ihre Geldpolitik normalisieren wird. Darunter wird allgemein ein etwas rascheres Ende der Nettowertpapierkäufe im Rahmen des APP-Programms verstanden, was eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr ermöglichen würde. In jüngster Zeit haben sich allerdings einige EZB-Vertreter bemüht, die Zinserwartungserhöhungen an den Märkten zu bremsen.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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