EZB-Zinspause: DAX-Handel endet in der Verlustzone -- US-Börsen schließen tiefer -- Rheinmetall übertrifft Erwartungen -- Siemens Energy sucht staatliche Hilfe -- BMW, Meta, Mercedes-Benz, VW im Fokus
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Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt stand am Donnerstag unter Druck.
Der DAX ging bereits leichter in die Sitzung und zeigte sich auch im weiteren Verlauf mit teils deutlichen Abgaben. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 1,08 Prozent auf 14.731,05 Einheiten an der Tafel. Der TecDAX notierte nach nach mehrfachen Vorzeichenwechseln schließlich 0,27 Prozent tiefer bei 2.834,32 Punkten, nachdem er bereits schwächer gestartet war.
Ein äußerst schwacher US-Technologiesektor - der NASDAQ 100 erreichte am Vortag den niedrigsten Stand seit Anfang Juni - sowie anhaltend hohe Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen, die hartnäckig bei fünf Prozent verharrt, verursachen Unruhe unter den Anlegern. Infolgedessen stand der deutsche Leitindex deutlich unter Druck.
Am vorletzten Handelstag der Woche rückten erneut Quartalsbilanzen in den Fokus, bevor am Nachmittag die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Aufmerksamkeit auf sich zog. Wie die EZB am Donnerstagnachmittag mitteilte, bleibt der Leitzins zunächst auf dem Niveau von 4,5 Prozent, welches im September beschlossen wurde. Damit tasten die Notenbanker die Zinsen nach zehn Erhöhungen in Folge diesmal nicht an. Dies geschieht vor dem Hintergrund nachlassenden Inflationsdrucks und einer schwächeren Konjunktur.
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Die europäischen Börsen bewegten sich am Donnerstag auf rotem Terrain.
Der EURO STOXX 50 zeigte sich bereits zu Handelsbeginn leicht im Minus und verlor im Verlauf zeitweise deutlich. Er ging 0,59 Prozent tiefer bei 4.049,40 Punkten in den Feierabend.
Die Börsen bewegten sich auch nach der Veröffentlichung der geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Minus. Die EZB verkündete am Donnerstagnachmittag, dass sie den Leitzins zunächst auf dem Niveau von 4,5 Prozent, welches im September beschlossen wurde, belässt. Damit tasten die Notenbanker die Zinsen nach zehn Erhöhungen in Folge diesmal nicht an.
Der Negativtrend wurde durch negative Entwicklungen in Asien und den USA verstärkt. Besondere Aufmerksamkeit galt der Rendite der 10-jährigen US-Treasurys, die sich mit 4,97 Prozent erneut der psychologisch bedeutenden Marke von 5 Prozent annäherte. Hinzu kamen ungünstige Vorzeichen für den Technologiesektor, der nicht nur unter dem Druck an den Anleihemärkten leidet, sondern auch unter dem Kurseinbruch der Alphabet-Aktie nach enttäuschenden Quartalszahlen.
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Die US-Börsen haben den Donnerstagshandel mit Verlusten beendet.
Der Dow Jones Index schloß mit einem Abschlag von 0,76 Prozent bei 32.784,10 Punkten. Der technologielastige NASDAQ Composite rutschte daneben noch deutlicher ab und setzte seine Vortageskorrektur fort. Mit einem Minus von 1,76 Prozent ging der Techwerteindex bei 12.595,61 Punkten in den Feierabend.
Schwache Geschäftsergebnisse großer Technologieunternehmen, darunter Alphabet und Meta, belasteten die Wall Street.
Amazon wird am Donnerstag nach Börsenschluss seine Ergebnisse veröffentlichen.
Zusätzlichen Druck auf die Tech-Aktien übten steigende Marktzinsen aus. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen näherte sich fast 5 Prozent, liegt aber knapp unter einem 16-Jahres-Hoch. Trotz der hohen Zinsen scheint die US-Wirtschaft nicht wesentlich beeinträchtigt. "Unglücklicherweise haben robuste Wirtschaftsdaten für Aktien einen hohen Preis", sagt Stephen Innes, geschäftsführender Partner bei SPI Asset Management gegenüber Dow Jones Newswires.
Am Donnerstag standen zudem vorbörslich bereits wichtige US-Konjunkturdaten im Fokus, einschließlich des BIP für Q3, Arbeitslosenmeldungen und des Auftragseingangs für langlebige Wirtschaftsgüter. Laut einer ersten Bekanntgabe des Handelsministeriums wuchs das real bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in einer annualisierten Quartalsrate um 4,9 Prozent.
In der Woche bis zum 21. Oktober gab es einen Anstieg bei den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung. Die Anzahl der Anträge erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 10.000 auf insgesamt 210.000, wie aus einer Mitteilung des US-Arbeitsministeriums in Washington hervorgeht.
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Die asiatischen Börsen zeigten sich am Donnerstag mehrheitlich schwächer.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei 225 zu Handelsschluss 2,14 Prozent auf 30.601,78 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es aufwärts. Der Shanghai Composite notierte letztlich 0,48 Prozent höher bei 2.988,30 Punkten. In Hongkong hingegen ging der Hang Seng schließlich mit Verlusten in Höhe von 0,24 Prozent auf 17.044,61 Einheiten aus dem Handel.
Am Donnerstag verzeichneten die asiatischen Börsen einen spürbaren Abwärtstrend. Dies wurde auf die negativen Entwicklungen an der Wall Street zurückgeführt, wo aufkommende Zinssorgen die Aktienindizes in die Verlustzone gedrückt haben. Besonders besorgniserregend ist der unerwartet starke Anstieg der Neubauverkäufe, der Befürchtungen aufkommen lässt, dass die US-Notenbank das hohe Zinsniveau länger als erwartet beibehalten könnte, so Dow Jones. Infolgedessen sind auch die Renditen am US-Anleihemarkt erneut gestiegen, wobei die Rendite für zehnjährige Anleihen wieder fast 5,00 Prozent erreicht hat. Aktuell liegt sie bei 4,97 Prozent.
Besonders deutliche Verluste waren in Tokio zu beobachten, wobei der Fokus auf dem schwachen Yen lag. Die Verluste in China waren nicht so ausgeprägt. Die angekündigten Konjunkturimpulse der chinesischen Regierung führten am Vortag nur vorübergehend zu positiven Reaktionen. Diese Maßnahmen wurden einerseits als Eingeständnis der wirtschaftlichen Schwäche und andererseits als Versuch interpretiert, das Wachstum in China anzukurbeln.
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