Harter Wettbewerb

Mercedes-Benz-Aktie unter Druck: Mercedes-Benz mit spürbaren Rückgängen - Nettogewinn sinkt

26.10.23 17:59 Uhr

Mercedes-Benz-Aktie unter Druck: Mercedes-Benz mit spürbaren Rückgängen - Nettogewinn sinkt | finanzen.net

Der Autobauer Mercedes-Benz hat die starken Vorjahreszahlen angesichts der Wirtschaftsflaute im dritten Quartal nicht halten können.

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In den Monaten Juli bis September sank das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern um acht Prozent auf 4,92 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Auch unter dem Strich mussten die Stuttgarter Einbußen hinnehmen, der Konzerngewinn ging um sieben Prozent auf 3,72 Milliarden Euro zurück. Mit den Ergebnissen schnitten die Schwaben allerdings besser ab als von Analysten zuvor befürchtet, auch wenn die wichtige Pkw-Sparte weniger profitabel war als von den Experten geschätzt. Einen Lauf hat das Unternehmen weiterhin mit den Lieferwagen, mit denen Mercedes die Gewinne aus dem Tagesgeschäft deutlich steigern konnte. Der Konzernumsatz schrumpfte wegen weniger verkauften Autos um 1,4 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro. Den Jahresausblick bestätigte das Management um Chef Ola Källenius, in der Autosparte rechnet der Konzern aber nun mit der unteren Hälfte der Prognosebandbreite bei der bereinigten operativen Marge.

Mercedes-Benz wird in Autosparte wegen harten Wettbewerbs etwas zurückhaltender

Mercedes-Benz wird angesichts von harter Konkurrenz sowie Teilemangel und steigenden Kosten in der Pkw-Sparte etwas weniger zuversichtlich für das Gesamtjahr. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite im Autogeschäft soll nun in der unteren Hälfte der Prognosebandbreite von 12 bis 14 Prozent landen, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Das Management begründete das mit einem verschärften Preiswettbewerb insbesondere bei Elektroautos und mit Liefereinschränkungen bei 48-Volt-Bordnetzsystemen. Zudem würden die inflationsbedingten Lieferantenkosten jetzt auf ein höheres Niveau geschätzt als zu Beginn des Jahres, hieß es.

Im Lieferwagengeschäft dürfte die bereinigte operative Marge im Gesamtjahr hingegen voraussichtlich am oberen Ende der anvisierten 13 bis 15 Prozent liegen. Einige Analysten hatten für die Vans-Sparte eine Erhöhung der Ziele für möglich gehalten. Zum Ende des Jahres seien bei den Lieferwagen höhere Kosten für Produktanläufe abzusehen, hieß es von Mercedes.

Mercedes-Ausblick vergrault Anleger

Die Anleger von Mercedes-Benz haben am Donnerstag auf den eingetrübten Ausblick des Autokonzerns äußerst verschnupft reagiert. Am Vormittag fielen die Aktien auf den tiefsten Stand seit knapp einem Jahr und notierten zuletzt 5,6 Prozent tiefer bei 57,92 Euro. Zu Handelsschluss verlieren die Papiere via XETRA 5,77 Prozent auf 57,84 Euro. Seit ihrem Jahreshoch im Juni bei über 76 Euro summiert sich der Wertverlust nun schon auf fast ein Viertel.

Im Mercedes-Sog sackten auch die Papiere der anderen deutschen Autobauer merklich ab. So büßten die Anteilsscheine von BMW, Porsche und Volkswagen zwischen 0,9 und 3,2 Prozent ein. Auch europaweit hatten die Auto-Anleger nichts zu lachen: Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts war der schwächste Sektor mit einem Minus von 2,3 Prozent.

Angesichts harter Konkurrenz, Teilemangel und steigender Kosten wurden die Stuttgarter in der Pkw-Sparte etwas pessimistischer für das Gesamtjahr. Die starken Geschäftszahlen aus dem Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen im dritten Quartal ebenfalls nicht halten. So sank das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 8 Prozent.

Damit schnitten die Schwaben allerdings besser ab als von Analysten zuvor befürchtet, auch wenn die wichtige Pkw-Sparte weniger profitabel war als erwartet. Der Konzernumsatz schrumpfte wegen weniger verkauften Autos um 1,4 Prozent.

Für das kommende Jahr zeigte sich Finanzchef Harald Wilhelm in einer Telefonkonferenz verhalten zuversichtlich - so sollten die Verkäufe 2024 aus heutiger Sicht nicht unter denen von 2023 liegen, sagte er. Er betonte auch die weiter ordentliche Auftragslage.

Der Tenor aus Expertensicht war weniger negativ als die Kursentwicklung: Ein Händler sprach am Morgen in einer ersten Reaktion von einem durchwachsenen Quartalsausweis. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi sah ein insgesamt solides Quartal in einem schwierigen Umfeld. Er betonte aber, dass vor allem die Lieferwagensparte die Schwächen bei Pkw, Finanzdiensten und Mobilitätsangeboten auffange. Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC geht davon aus, dass die Markterwartungen für das Pkw-Geschäft nun sinken werden.

Das dritte Quartal des Autobauers sei ereignislos verlaufen, schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel. Nach Einschätzung des Warburg-Experten Marc-Rene Tonn mahnt der Ausblick der Schwaben zur Vorsicht.

Jefferies belässt Mercedes-Benz auf 'Hold'

Das Analysehaus Jeffries hat Mercedes-Benz nach Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 72 Euro belassen. Der Autobauer liege mit dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) sowie dem Barmittelzufluss ein wenig über den Konsensschätzungen, wobei die Margen im Pkw-Geschäft und im Bereich Mobility eine nachlassende Konjunkturdynamik signalisierten, schrieb Analyst Philippe Houchois am Donnerstag in einer ersten Reaktion. Die Zahlen enthielten insgesamt aber keine Überraschungen.

/men/jha/

STUTTGART (dpa-AFX)

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Bildquellen: THOMAS KIENZLE/AFP/Getty Images

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03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research
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26.10.2020Daimler VerkaufenDZ BANK

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