Performance im Blick

Bilanz nach 6 Wochen an der NASDAQ: So hat sich die Arm-Aktie bisher geschlagen

26.10.23 03:03 Uhr

Bilanz nach 6 Wochen an der NASDAQ: So hat sich die Arm-Aktie bisher geschlagen | finanzen.net

Vor sechs Wochen kehrte die Softbank-Tochter Arm an die US-Börse NASDAQ zurück. Während der Börsengang selbst ein voller Erfolg für das Chip-Unternehmen war, ließ die Euphorie in der Folge schnell nach. Wie die Arm-Aktie bisher abgeschnitten hat und wie Analysten ihre zukünftigen Chancen einschätzen.

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• Arm-Aktie nach spektakulärem erstem Handelstag im Abwärtssog
• Experten sehen Risiken für Arm und halten Aktie für überbewertet
• Nicht alle Analysten pessimistisch gestimmt

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Es war der größte Börsengang des Jahres 2023 und ein voller Erfolg: Am 14. September - also genau vor sechs Wochen - feierte das britische Chip-Unternehmen Arm Holding seinen ersten Handelstag an der NASDAQ. Es handelte sich dabei um eine Börsenrückkehr, denn das Unternehmen war schon einmal in London und New York gelistet, bevor es 2016 vom japanischen Softbank-Konzern aufgekauft und von der Börse genommen worden war. Auf das Comeback des Chipdesigners an der US-Techbörse reagierten die Anleger im September begeistert: Die Arm-Aktie eröffnete bei 56,10 US-Dollar klar über ihrem Ausgabepreis von 51,00 US-Dollar und kletterte bis zum Ende ihres ersten Handelstags noch weiter nach oben bis auf 63,59 US-Dollar. Doch die Euphorie hielt nicht lange: Am zweiten Handelstag legte das Papier im Verlauf zwar noch bis auf 69,00 US-Dollar zu - der bisherige Höchstkurs der Arm-Aktie -, ging letztlich aber bei 60,75 US-Dollar im Minus aus dem Handel. Seitdem ist von dem anfänglichen Hype nur noch wenig zu spüren.

Arm-Aktie nach erstem Handelstag unter Verkaufsdruck

In den sechs Wochen nach ihrem ersten Handelstag ging es für die Arm-Aktie immer weiter abwärts, inzwischen ist das Papier sogar unter seinen Ausgabepreis gefallen: Der letzte Schlusskurs der Arm-Aktie an der NASDAQ lag bei 49,44 US-Dollar und damit rund 3,05 Prozent unter dem Ausgabepreis sowie rund 11,87 Prozent unter dem ersten Kurs (Stand: Schlusskurs vom 24. Oktober 2023). Seinen bisher tiefsten Stand markierte der Anteilsschein am vergangenen Freitag bei 46,50 US-Dollar. Arm gesellt sich damit zu den anderen hochkarätigen IPOs der vergangenen Wochen, die ebenfalls enttäuscht haben. So schloss etwa die Instacart-Aktie schon am ersten Handelstag unter ihrem Erstkurs und rutschte inzwischen auch klar unter ihren Ausgabepreis von 30 US-Dollar, und auch der Börsengang des rheinland-pfälzischen Schuhherstellers Birkenstock an der NYSE verlief anders als erhofft.

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Auch insgesamt ist das Börsenumfeld aktuell schwierig. Hohe Leitzinsen und Anleiherenditen lassen die Lust der Anleger auf - vergleichsweise risikoreiche - Aktien schwinden und auch der Krieg im Nahen Osten drückt auf die Stimmung. Dass Arm ein erfolgreiches Geschäftskonzept und stabile Gewinne vorweisen kann, reicht den Anlegern in dieser Gemengelage offenbar nicht für ein Investment - zumal einige Analysten warnen, dass die Arm-Aktie deutlich überbewertet sei.

Experten befürchten weitere Kursverluste bei Arm-Aktie

Das Geschäftsmodell von Arm basiert auf der Vergabe von Lizenzen an Halbleiter-Entwicklungsunternehmen und Halbleiterhersteller. Prozessoren, die auf der Arm-Architektur basieren, befinden sich heutzutage in nahezu allen Smartphones und Tablets. Analyst Javier Correonero von Morningstar attestiert Arm daher auch einen "breiten Burggraben". Dieser werde "durch Umstellungskosten und immaterielle Vermögenswerte gestützt", so der Experte. "Sobald ein Unternehmen einen Chip in einer bestimmten Architektur entwickelt, akzeptiert es implizit, dass weitere Versionen des Chips in derselben Architektur hergestellt werden. Selbst große Unternehmen wie Apple können bei einem Wechsel der Architektur Jahre und Millionen von US-Dollar brauchen, wie es beim Wechsel der Mac-Laptop-CPUs von Intels x86 zu Arm der Fall war", schreibt Correonero in seiner Analyse. Arm verfüge daher laut Morningstar über einen Marktanteil von 99 Prozent bei Smartphone-CPUs und 65 Prozent bei anderen mobilen Chips. Zwar sieht der Analyst für die Softbank-Tochter gute Wachstumschancen bei Datenzentren und Elektroautos, hält die Bewertung aber gleichzeitig für viel zu hoch. "Uns fällt es schwer, die hohe IPO-Bewertung von Arm trotz der guten Wachstumsaussichten zu rechtfertigen", schrieb Correonero und bezifferte den fairen Wert der Arm-Aktie mit nur 34 US-Dollar.

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Auch "The Motley Fool" warnt davor, dass die Arm-Aktie gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich teurer sei als der Anteilsschein von Platzhirsch NVIDIA, obwohl letzterer das stärkere Wachstum aufweise. Außerdem würden mehr als 50 Prozent der CPU-Lizenzeinnahmen von Arm derzeit aus Smartphones und Unterhaltungselektronik stammen, was problematisch sei, da die Smartphone-Industrie ihren Höhepunkt bereits im Jahr 2016 erreicht habe und seitdem mit rückläufigen Auslieferungen zu kämpfen habe, die sich noch weiter fortsetzen und damit auch die Nachfrage nach CPUs auf Basis der Arm-Architektur schmälen dürften. Ob das Wachstum bei Rechenzentren ausreiche, um dies auszugleichen, sei noch vollkommen offen. Dementsprechend würden "Sorgen über ein schwaches Wachstum und ein undiversifiziertes Geschäftsmodell" nun die hohe Bewertung von Arm belasten.

Ähnlich sieht es auch David Trainer, CEO von New Constructs. Er sagte laut "mint", dass Anleger das Potenzial für das Gewinnwachstum von Arm überschätzen würden und nannte die Aktie "unattraktiv". "Es war ein sehr überteuerter Börsengang, daher denke ich, dass dies langfristig wahrscheinlich viel niedriger enden wird", so Trainer.

Auch Morningstar-Analyst Javier Correonero weist der Arm-Aktie "eine hohe Unsicherheitsbewertung" zu, auch wenn er an die Wachstumschancen bei Datenzentren glaubt. Risiken für das zukünftige Geschäft von Arm gebe es hingegen in China, wo das Chip-Unternehmen eine komplizierte Vertriebsstruktur nutzt, und durch die Open-Source-Architektur RISC-V, "bei der Entwickler die Architektur ändern können, ohne Architekturlizenzen zu bezahlen". Diese könne auf sehr lange Sicht von mehr als zehn Jahren dazu führen, dass die Änderungsbereitschaft der Kunden steigt.

Optimistische Analysten bei Arm in der Überzahl

Die bisherige Kursentwicklung der Arm-Aktie scheint den eher pessimistisch eingestellten Analysten recht zu geben. Dennoch glauben die meisten Experten momentan noch daran, dass Arm in der Lage sein wird, seine Lizenzgebühren in Zukunft zu steigern und seinen Marktanteil im Cloud- und Automobilsektor zu erhöhen. Von 23 bei "TipRanks" erfassten Analysten raten etwa 15 zum Kauf der Arm-Aktie, nur einer empfiehlt, sie zu verkaufen. Die restlichen sieben Experten haben den Titel mit einem "Hold"-Rating versehen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 62,24 US-Dollar und damit weit über dem aktuellen Kurs des Anteilsscheins von 47,87 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 20. Oktober 2023).

Das höchste Kursziel kommt aktuell von Hans Mosesmann, Analyst bei Rosenblatt, der der Arm-Aktie einen Anstieg bis auf 85 US-Dollar zutraut, da er glaubt, dass Arm in der Lage sei, "starke langfristige Wachstumstrends in den Bereichen Edge Computing, KI, Automobilindustrie und IoT zu nutzen". Aber auch die Experten von JPMorgan, Goldman Sachs und Citigroup glauben an das Wachstumspotenzial von Arm und haben Kursziele vergeben, die vom aktuellen Niveau aus ein deutliches Aufwärtspotenzial für den Anteilsschein implizieren. Für Arm-Anleger der ersten Stunde dürfte das jedoch nur ein schwacher Trost sein, denn ihnen hat das Investment bisher lediglich Verluste eingebracht.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Michael Vi / Shutterstock.com

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