Sorgen um Bankensektor: DAX geht unter 15.000 Punkten ins Wochenende -- Wall Street letztlich fester -- Deutsche Bank-Aktie abgestraft - Credit Default Swaps steigen -- SAP, Varta, TUI im Fokus
Deutsche Wohnen belässt Dividende unverändert. London mit weniger Bedenken gegen Milliarden-Übernahme von Activision Blizzard. Shortseller Hindenburg Research nimmt Zahlungsdienstleister Block ins Visier. CS und UBS wegen Russlandsanktionen zum Ziel von US-Ermittlungen geworden. Stifel passt Ziel für Volkswagen an. ABB plant weiteren Aktienrückkauf von bis zu 1 Milliarde USD.
Marktentwicklung
Die deutsche Börse erlitt am Freitag deutliche Verluste.
Der DAX vergrößerte seinen anfänglichen Verlust deutlich und fiel sogar unter die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Letztlich stand somit ein Minus von 1,66 Prozent bei 14.957,23 Punkten an der Kurstafel. Zunehmend schwächer präsentierte sich im Verlauf des Freitagshandels auch der TecDAX, so dass er 1,55 Prozent tiefer bei 3.222,27 Punkten ins Wochenende ging.
Anleger sind unsicher, wie sie die geldpolitischen Perspektiven und Gefahren der Banken-Turbulenzen einordnen sollen. Vor dem Wochenende hieß es laut dpa daher, dass erst einmal Kasse gemacht wird.
Nachdem die US-Notenbank am Mittwoch eine kleine Leitzinserhöhung vorgenommen, aber auch vage Signale für ein baldiges Ende des Erhöhungszyklus gegeben hat, steht nun die Frage im Mittelpunkt, wie es um die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed bestellt ist. Laut dem Marktbeobachter Timo Endem stochern Anleger dabei offensichtlich im Nebel, schrieb die dpa. Die Spekulationen reichen von mehr Zinserhöhungen über eine Zinspause bis hin zu baldigen Zinssenkungen.
Im Brennpunkt stand am Freitag Deutsche Ban: Die Aktien rutschten in der Spitze um fast 15 Prozent auf 7,95 Euro ab und markierten damit den niedrigsten Stand seit Oktober. Seit Beginn der Turbulenzen im Sektor haben die Papiere rund 30 Prozent eingebüßt - damit lösten sich rund sieben Milliarden Euro an Börsenwert in Luft auf.
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Europas Börsen zeigten sich am Freitag leichter.
Nach einem kaum veränderten Start fiel der EURO STOXX 50 im Handelsverlauf tief in die Verlustzone und schloss am Abend 1,82 Prozent schwächer bei 4.130,62 Punkten.
"Die Erholung scheint zunächst abgeschlossen", schätzte ein Marktanalyst gegenüber "Dow Jones Newswires" die Lage ein. Die Anleger sind besorgt, dass noch weitere Problemfälle im Bankensektor zu Tage treten könnten. Denn die jüngsten Leitzinsanhebungen der Zentralbanken verschärfen den Stress im Sektor noch zusätzlich.
An Konjunkturdaten standen am Vormittag die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone an. Wie S&P Global berichtete, hat der Aufwärtstrend in der Eurozone im März mit dem stärksten Wachstum seit zehn Monaten abermals an Dynamik gewonnen.
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Die US-Märkte überschritten im späten Freitagshandel noch knapp die Nulllinie.
Der Dow Jones ging ebenso wie der NASDAQ Composite etwas tiefer in die Sitzung. Zunächst verblieben beide Indizes im Minus, doch in den späten Handelsstunden tasteten sie sich an die Nulllinie heran. Letztlich schlossen sie knapp in der Gewinnzone: Der Dow Jones verzeichnete letztlich ein Plus von 0,41 Prozent auf 32.237,53 Zähler, der NASDAQ Composite verabschiedete sich bei 11.823,96 Punkten (plus 0,31 Prozent) ins Wochenende.
Die US-Börsen konnten ihre frühen Verluste damit wettmachen und gingen sogar noch fester aus der Sitzung. Dennoch: Weiterhin bereiten neue Spekulationen über eine mögliche Bankenkrise in Europa große Sorgen. Der europäische Bankensektor rutschte ab und es war von allgemeiner Verunsicherung im Sektor die Rede. Die UBS und die Credit Suisse (CS) gehören außerdem zu einer Gruppe von Banken, gegen die durch das US-Justizministerium wegen möglicher Umgehung von Sanktionen gegen Russland ermittelt wird. Diese Verunsicherungen sind auch auf dem US-Aktienmarkt spürbar, der mit den entsprechenden Schlagzeilen aus Europa nachgibt.
Aktuelle Daten zeigten derweil, dass US-Banken ihre Notkredite bei der Fed leicht verkleinert haben. Dennoch bleibt der scheinbar fragile Bankensektor das vorherrschende Thema, vor allem mit Hinblick auf die steigenden Leitzinsen der großen Zentralbanken weltweit.
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An den asiatischen Börsen ging es zum Ende der Woche nach unten.
In Tokio notierte der japanische Leitindex Nikkei schließlich 0,13 Prozent tiefer bei 27.385,25 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland nahm der Shanghai Composite um 0,64 Prozent auf 3.265,65 Zähler ab. Auch in Hongkong ging es abwärts, dort verlor der Hang Seng 0,67 Prozent auf 19.915,68 Stellen.
Am Vortag gab es an der Wall Street zunächst deutliche Gewinne, die im weiteren Handelsverlauf jedoch abgebröckelt waren. Grund dafür war, dass Anleger verunsichert waren wie sie die Aussagen zum zukünftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank vom Mittwoch einordnen sollten. US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte, dass die Regierung weitere Schritte zur Stabilisierung des heimischen Bankensystems unternehmen würde, wenn dies nötig werden sollte. Marktbeobachtern nach spielten in Asien derweil auch Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende eine Rolle.
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