Börse Frankfurt: Bankaktien sorgen für erneuten Rückschlag für den DAX - 15.000-Punkte-Marke unterschritten
Der deutsche Leitindex DAX gab am letzten Handelstag der Woche stark nach.
Der DAX stieg mit einem Abschlag von 0,49 Prozent bei 15.135,50 Punkten in den Handel ein und weitete diesen im Verlauf aus. An der Börsentafel stand letztlich ein Minus von 1,66 Prozent auf 14.957,23.
"Die Anleger bleiben hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung, dass der Zinsgipfel jenseits des Atlantiks in greifbare Nähe rückt, und der Furcht vor nicht einkalkulierten Zinserhöhungen im Kampf gegen die grassierende Inflation", sagte der Marktbeobachter Timo Emden. Bezüglich der Frage, wie es um die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed bestellt ist, stocherten Börsianer offensichtlich im Nebel. Die Spekulationen reichen von mehr Zinserhöhungen über eine Zinspause bis hin zu baldigen Zinssenkungen. Im Immobiliensektor blieb die Unsicherheit mit deutlichen Kursverlusten ersichtlich.
Bankenwerte unter Druck
Ein "schwieriger Spagat" sei die Inflationsbekämpfung auch wegen der derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor, ergänzte Emden. Erneut einbrechende Kurse bei Bankenwerte waren Ausdruck der anhaltenden Unsicherheit. Vor allem die Titel der Deutschen Bank sackten zeitweise kräftig ab auf ein erneutes Tief seit Oktober. Den Anteilen der Commerzbank erging es mit einem starken Abschlag ähnlich.
Ende einer unruhigen Handelswoche
>Bereits am Tag zuvor war es volatil zugegangen: Nach einem Fall auf 15.078 Punkte wurden die Verluste am Ende doch noch aufgeholt. Das Wochentief hatte nach der überraschend nötig gewordenen Notfallrettung der Credit Suisse (CS) durch die UBS am Montag sogar bei 14.458 Punkten gelegen - dem tiefsten Niveau seit der ersten Handelswoche im Januar. Dank kräftiger Erholung liegt der DAX derzeit auf Wochensicht aber sogar etwas im Plus.
Fed-Zinsentscheid wirkt nach
Laut den Experten der Landesbank Hessen-Thüringen sind die Marktteilnehmer noch immer unentschieden, welche Schlüsse für den weiteren Zinsverlauf aus dem jüngsten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed abzuleiten sind. Diese hatte trotz der Banken-Turbulenzen erneut eine kleine Zinserhöhung vorgenommen, aber auch vage Signale für ein baldiges Ende des Erhöhungszyklus gegeben.
Umfeld spricht dennoch für den DAX
Andererseits ist größerer Druck nicht in Sicht: Ölpreise und Renditen kommen etwas zurück, und auch der Euro hat seinen Aufwärtsschub vom späten Mittwoch und frühen Donnerstag wieder beendet", so ein Marktanalyst abschließend.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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