Milliardenvolumen

Deutsche Bank-Aktie massiv unter Druck: CDS ziehen an - Deutsche Bank will nachrangige Anleihen vor Fälligkeit 2028 zurückzahlen

24.03.23 21:12 Uhr

Deutsche Bank-Aktie massiv unter Druck: CDS ziehen an - Deutsche Bank will nachrangige Anleihen vor Fälligkeit 2028 zurückzahlen | finanzen.net

Die Deutsche Bank will nachrangige Anleihen mit einem Milliardenvolumen vor ihrer Fälligkeit zurückkaufen. Gleichzeitig steigen die Risikoprämien für Ausfallversicherungen an.

Die betroffenen Papiere, so genannte Fixed to Fixed Reset Rate Subordinated Tier 2 Notes, mit einer Fälligkeit im Jahr 2028 haben ein Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar, wie die Deutsche Bank mitteilte. Gezahlt werden sollen 100 Prozent des Nennwerts der Anleihen, zuzüglich aufgelaufener Zinsen bis zum Einlösungsdatum.

CDS-Prämien im Fokus

Daneben ziehen aktuell die Risikoprämien für Kredit-Ausfallversicherungen, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), kräftig an, was Bankpapiere erneut unter Druck geraten lässt. Der Zahlungsausfall nachrangiger Anleihen der Credit Suisse beschwor Sorgen über höhere Refinanzierungskosten von Banken herauf. Hinzu kommen Vertrauenseinbußen ins Bankensystem und Verwirrung über den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank.

Einem Marktteilnehmer zufolge scheint hier noch ein anderer Belastungsfaktor zu wirken: Sorgen um das Engagement in die Finanzierung von US-Gewerbeimmobilien. Eigentlich sei die Deutsche Bank in diesem Feld aber weniger präsent als der Branchendurchschnitt, erklärte er.

Scholz: Deutsche Bank ist sicher und profitabel

Angesichts des Absturzes der Deutsche-Bank-Aktien hat Kanzler Olaf Scholz dem Finanzinstitut demonstrativ sein Vertrauen ausgesprochen.

"Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen", sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Die Deutsche Bank habe ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert, neu organisiert und "ist sehr profitabel". Das Bankensystem in Europa sei sehr stabil und widerstandsfähig. Die EU habe strenge Regeln für die Aufsicht etabliert.

Wie Scholz äußerten sich auch EU-Regierungs- und Staatschefs auf dem Gipfel in Brüssel betont gelassen. "Die europäischen Banken sind solide", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf einer Pressekonferenz. "Die Grundlagen des Systems sind solide", sagte Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. "Wir haben unsere Lektion nach der Bankenkrise gelernt", sagte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Sie forderte aber Nachbesserungen bei der europäischen Bankenunion wie eine gemeinsame Einlagensicherung der Sparguthaben.

Das sagen Analysten

"Im Allgemeinen suchen die Märkte in einem solchen Umfeld nach dem schwächsten Glied," kommentierte Jussi Hiljanen, Chefstratege beim schwedischen Bankhaus SEB, die Entwicklung. Die Märkte seien generell ziemlich besorgt und konzentrierten sich auf den potenziellen nächsten Dominostein. "Ob es vernünftig ist, oder nicht, sich auf die Deutsche zu konzentrieren, weiß ich nicht", fügte er hinzu.

Die Analysten von Autonomous Research hielten die Deutsche Bank für widerstandfähig. "Um es klar zu sagen: Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse", schrieben sie in einer Analyse. Die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin wollte die Ereignisse nicht kommentieren.

Finanzmarkt-Stratege Paul Van der Westhuizen von der Rabobank wies auch auf markttechnische Aspekte hin: "Erstens wollen Investoren an keinen Positionen festhalten, die ihnen über das Wochenende Sorgen bereiten." Wahrscheinlich sei bei der Deutschen Bank gerade die Reduzierung solcher Positionen zu sehen. "Und natürlich kann man damit Geld verdienen, wenn man an der richtigen Seite der Überreaktion der Aktienkurse steht." Europäische Geldhäuser hätten im Prinzip gar keine grundlegenden Probleme. "Sie sind gesund und stehen stärker da, als jemals zuvor."

Im XETRA-Handel schloss die Deutsche Bank-Aktie 8,53 Prozent tiefer bei 8,54 Euro.

FRANKFURT Dow Jones Newswires / dpa-AFX / Reuters / Redaktion finanzen.net

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