Gewinnmitnahmen und Rezessionssorgen: DAX schließt unter 15.000 Punkten -- US-Handel endet rot -- UBS verdoppelt CureVac-Kursziel -- SUSE macht weniger Verlust -- NIO, Tesla im Fokus
Den USA droht erneut der Zahlungsausfall. Bei Deutscher Post aktuell 140 "unbesetzte Pflichtstandorte" - Verdi kündigt Streiks an. Linde: Analyst warnt vor Überhang an Aktien durch DAX-Rückzug. Procter & Gamble leidet unter starkem Dollar und teuren Rohstoffen. Ermittlungen gegen Continental im Dieselskandal offenbar ausgeweitet. Johnson & Johnson: Aussichtsreicher Impfstoffkandidat gegen HIV schützt nicht.
Marktentwicklung
Am Donnerstag nahmen Anleger an der Frankfurter Börse Gewinne mit.
Der DAX gab zur Eröffnung bereits nach und fiel im Anschluss noch tiefer ins Minus. Auch die 15.000-Punkte-Marke ließ er dabei hinter sich. Aus dem Handel verabschiedete er sich letztlich 1,72 Prozent schwächer bei 14.920,36 Zählern. Der TecDAX stand zum Start ebenfalls niedriger und gab anschließend deutlich nach. Sein Schlussstand: 3.141,39 Indexpunkte (-2,1 Prozent).
Nachdem bereits am Mittwoch der Schwung am deutschen Aktienmarkt merklich nachgelassen hatte, ging es am Donnerstag abwärts. Negative Vorgaben kamen aus den USA, wo die Indizes zur Wochenmitte Verluste verbuchten, da die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abkühlung zunahmen. Die wieder erwachten Rezessionssorgen belasteten am Donnerstag nun auch den deutschen Aktienmarkt deutlich. Zudem kam es zu Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf seit Jahresbeginn.
Angesichts der Gewinne seit Jahresstart sei es Zeit für eine Verschnaufpause und eine gesunde Konsolidierung, konstatierte der charttechnische Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel laut dpa-AFX. "Die Marktteilnehmer haben zu viele Vorschusslorbeeren verteilt und nun wird ein Teil dieser Hoffnung wieder ausgepreist", lautete daneben die Einschätzung von Marktexperte Andreas Lipkow.Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die europäischen Anleger wechselten am Donnerstag auf die Seite der Verkäufer.
Der EURO STOXX 50 verlor zu Handelsbeginn nur leicht, stand im weiteren Verlauf jedoch klar tiefer. Er verabschiedete sich letztlich 1,8 Prozent schwächer bei 4.097,96 Punkten.
Im Blick standen neben der Berichtssaison im weiteren Verlauf auch wieder Konjunkturdaten aus den USA wie der Philly-Fed-Index und die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt. Während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder sanken, fiel der Philly-Fed-Index im Januar stärker als erwartet aus. Seitens der EZB kamen am Donnerstag erneut falkenhafte Töne. EZB-Chefin Christine Lagarde sprach sich in Davos erneut für eine restriktive Geldpolitik aus.
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Anleger in den USA hielten sich am Donnerstag zurück.
Der Dow Jones gab im Donnerstagshandel 0,76 Prozent auf 33.044,17 Punkte ab. Der NASDAQ Composite schloss daneben mit einem Abschlag von 0,96 Prozent bei 10.852,27 Punkten.
Schwache Wirtschaftsdaten und ein wenig optimistisches Beige Book der US-Notenbank Fed drückten am Donnerstag auf die Stimmung der Anleger. Zusätzlich sorgten die Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve of St. Louis, James Bullard, für lange Gesichter, wonach der Leitzins so schnell wie möglich auf über 5 Prozent gebracht werden sollte. Derweil sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche erneut gesunken. Der Philly-Fed-Index fiel im Januar dagegen stärker als erwartet aus.
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Die asiatischen Börsen fanden am Donnerstag keine gemeinsame Richtung.
In Tokio beendete der japanische Leitindex Nikkei den Handel letztlich um 1,44 Prozent tiefer bei 26.405,23 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite hingegen um 0,49 Prozent höher bei 3.240,28 Zählern. In Hongkong ging der Hang Seng mit einem kleinen Verlust von 0,12 Prozent bei 21.650,98 Stellen aus der Sitzung.
Rezessionsängste sorgten am Mittwochabend für sinkende Kurse an der Wall Street und somit für schwache Vorgaben für die asiatischen Anleger. In Japan sorgte zudem der Zinsentscheid der Bank of Japan vom Mittwoch auch am Donnerstag weiter für Verunsicherung. Die Notenbank hatte die Erwartungen der Märkte auf eine weitere Änderung der Geldpolitik gedämpft. Zudem ist Japans Handelsbilanz im Dezember tief in den roten Zahlen geblieben. Allerdings ging das Defizit im Vergleich zum November zurück.
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