DAX beendet Handel an Frankfurter Börse stabil - Daten zur Inflation stützen nur kurzfristig
Aktionäre hielten sich am Mittwoch mit klaren Engagements im DAX zurück.
Zur Wochenmitte präsentierte sich der DAX zunächst niedriger, schob sich nach Inflationszahlen kurz in die Gewinnzone, um zum Handelsende wieder an die Nulllinie zurückzufallen. Schlussendlich verlor das Börsenbarometer 0,03 Prozent auf 15.181,80 Punkte.
"Genau in dem Moment, in dem die Stimmung am Aktienmarkt abzukippen drohte, war die EZB zur Stelle", fasste Thomas Altmann, Portfolio-Manager von QC Partners die Stimmung der Anleger am Vortag zusammen. Die Aussicht auf ein gemächlicheres Tempo und geringere Steigerungen bei den Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) habe gereicht, dass die Kurse weiter hochgingen und Gewinnmitnahmen aufgeschoben worden seien. Am Mittwoch machte sich auch in Japan Erleichterung breit.
Hierzulande werde angesichts der Börsenrally, die dem DAX seit Jahresbeginn bereits ein Plus von neun Prozent beschert hat, die Berichtssaison umso wichtiger, warnte Altmann aber. "Denn die bereits deutlich gestiegenen Kurse müssen jetzt nachträglich mit Gewinnsteigerungen gerechtfertigt werden. Wenn die Unternehmen auf der Gewinnseite liefern, erhalten die Kursgewinne ihre Legitimation. Andernfalls könnte schon bald Ungemach in Form fallender Kurse drohen."
Japans Notenbank bleibt bei lockerer Geldpolitik
Die japanische Zentralbank spielte den Anlegern in die Karten, indem sie an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. In Marktkreisen war vor der Entscheidung der Bank of Japan darüber spekuliert worden, dass die Notenbank zu weiteren Maßnahmen greifen könnte. Im Dezember war eine Änderung der Spanne, in der sich die zehnjährige Anleiherendite bewegen darf, noch als Strategiewechsel interpretiert worden. Damals gab es heftige Marktreaktionen.
Neues zur Inflation
Börsianer halten zudem weitere Konjunkturdaten im Blick. Inflationsdaten für Dezember standen für die Eurozone und Großbritannien auf der Agenda. Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,2 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Eine vorherige Schätzung wurde bestätigt. Im November hatte die Inflationsrate 10,1 Prozent betragen, nachdem im Oktober ein Rekordwert von 10,6 Prozent markiert wurde.
In Großbritannien hat sich die hohe Inflation im Dezember indes den zweiten Monat in Folge abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 10,5 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung im Schnitt gerechnet. Im November hatte die Inflationsrate 10,7 Prozent betragen, im Oktober war sie mit 11,1 Prozent auf den höchsten Stand seit rund vier Jahrzehnten gestiegen.
Fed-Vertreter äußern sich - Beige Book auf Agenda
Aus den USA standen Angaben zum Einzelhandelsumsatz, den Erzeugerpreisen und der Industrieproduktion für Dezember an. Die US-Erzeugerpreise sind dabei deutlich gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Preise auf der Produzentenebene um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 6,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent prognostiziert. Die US-Einzelhandelsumsätze sind während der Weihnachtseinkaufssaison im Dezember daneben gesunken, da die Käufer angesichts der hohen Inflation ihre Ausgaben drosselten. Die gesamten Umsätze fielen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Die Industrie in den USA hat im Dezember zudem die Produktion gedrosselt. Sie verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte, die ebenfalls von Dow Jones Newswires befragt wurden, hatten nur eine Abnahme um 0,1 Prozent erwartet.
Außerdem stehen mehrere Auftritte von Vertretern der US-Notenbank (Fed) auf dem Plan, bevor diese am Abend ihren Konjunkturbericht "Beige Book" veröffentlicht.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
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