Juristische Kontroversen

Anfängliche Euphorie verflogen: Preis der Donald Trump-NFTs bricht ein

18.01.23 23:54 Uhr

Anfängliche Euphorie verflogen: Preis der Donald Trump-NFTs bricht ein | finanzen.net

NFTs erlebten ein schwieriges Jahr. Wurden sie Anfang 2022 von vielen noch als der Mega-Trend schlechthin zelebriert, warf die Krypto-Krise auch die Anhänger der digitalen Kunstwerke auf den Boden der Tatsachen zurück. Dass die Bäume in der NFT-Szene nicht in den Himmel wachsen, musste jüngst auch Donald Trump einsehen: Der Preis der Trump-NFTs ist innerhalb weniger Tage abgestürzt.

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• 45.000-teilige NFT-Kollektion zu Donald Trump wurde am 15. Dezember gelauncht
• Hohes anfängliches Interesse verpuffte rasch - der Preis brach ein
• Kontroversen um Rechtsverstöße sorgen für negative Publicity

Seit ein paar Wochen gibt es eine NFT-Kollektion, die Donald Trump in verschiedenen heldenartigen Posen zeigt: als Geschäftsmann, als Sheriff, als Entdecker oder auch als Basketballspieler. Interessanterweise bezeichnete Trump den Krypto-Sektor und dabei insbesondere den Bitcoin 2022 allerdings noch als "Betrug", der zudem auch noch die Bedeutung des US-Dollars als Weltleitwährung gefährde. Trumps Meinung hat sich inzwischen geändert, zumindest was NFTs anbetrifft. So bewarb Trump seine NFTs als "hervorragende Kunstwerke über mein Leben und meine Karriere" und als ein "großartiges Weihnachtsgeschenk". Zunächst schien seine Marketingkampagne funktioniert zu haben - doch die Anfangseuphorie ist schnell verpufft, der Preis der Trump-NFTs brach zuletzt heftig ein.

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Anfängliche Preisexplosion

Nach offiziellen Informationen kaufte ein Unternehmen namens NFT International LLC die Rechte von Donald Trump für den Vertrieb der Kollektion und brachte die 45.000-teilige NFT-Linie am 15. Dezember auf den Markt. Jedes NFT kostete zunächst 99 US-Dollar. Die Kollektion war innerhalb weniger Stunden ausverkauft und das Unternehmen verdiente mit dem Verkauf 4,5 Millionen US-Dollar. Zudem erhielt NFT International LCC eine Erstellergebühr von zehn Prozent.

In den ersten Tagen wurden die Trump-NFTs auf dem Sekundärmarkt munter weiter verkauft, die Nachfrage war extrem hoch. Am 18. Dezember erreichten die Trump-NFTS ihr bisheriges Rekord-Preisniveau, laut dem größten NFT-Marktplatz OpenSea lag der Preis des günstigsten Tokens, also der sogenannte "Floor Price", in der Spitze bei 999 US-Dollar oder 0,82 Ether. Damit kosteten die Trump-Tokens zeitweise mehr als zehnmal so viel wie bei ihrer Erstausgabe.

Interesse nimmt ab: Scharfer Preisrückgang

Jedoch nahm die anfängliche Begeisterung der NFT-Sammler schnell ab und der Preis brach ab dem 18. Dezember kontinuierlich ein. Inzwischen kostet das günstigste Trump-NFT bei OpenSea 0,1699 Ether, also beim aktuellen Ether-Kurs etwa 269,68 US-Dollar (Stand: 17.01.2023). Das entspricht einem Preisrückgang von rund 73 Prozent. Immerhin: Die Käufer der ersten Stunde, die den Ausgabepreis von 99 US-Dollar zahlten, konnten ihr Geld immer noch mehr als verdoppeln.

Nicht nur der Preis, sondern auch das Handelsvolumen schoss kurz nach der Erstausgabe schlagartig nach oben, erreichte seinen höchsten Stand am 17. Dezember bei 2.752 Ether (etwa 3,30 Millionen US-Dollar) und ging dann rapide bergab. Inzwischen hat es sich bei einem Wert von 25-40 Ether (30.000 bis 50.000 US-Dollar) pro Tag eingependelt. Es gibt ungefähr 15.075 Besitzer, was einer Quote von 34 Prozent Alleinbesitzern entspricht.

Dubiose Rechtsverhältnisse der Trump-NFTs sorgen für Kritik

Ein erneuerter Boom bahnt sich bei den Trump-NFTs nicht an, vielmehr scheint die Luft vorerst raus zu sein bei Trumps "hervorragenden Kunstwerken". Das dürfte nicht zuletzt an der negativen Berichterstattung über die Kollektion liegen. Kritiker sehen in der NFT-Kollektion mehrere potenzielle Rechtsverstöße. So bezeichnet die NFT International ICC sich als Eigentümer der NFT-Linie und hat klargestellt, dass der ehemalige Präsident Donald Trump das Unternehmen "in keiner Weise besitzt, leitet oder kontrolliert", wie "Finbold" zitiert. Jedoch legt das Marketing des Unternehmens nahe, dass Trump der Eigentümer der NFT-Kollektion ist. Diese Ansicht wird dadurch bestärkt, dass der ehemalige US-Präsident sie auch als seine offizielle Kollektion bezeichnete, womöglich um das Kaufinteresse zu steigern. Somit steht der Verdacht im Raum, dass Trump auch nach der Lizenzvergabe an NFT Internatinal LTT weiterhin finanziell von dem Verkauf der NFT-Linie profitiert, ohne dass dies juristisch so vorgesehen ist.

Weitere potenzielle Rechtsverstöße: Interne Münzprägung und Designkopien

Die Kontroversen beziehen sich aber nicht nur auf die dubiosen Besitzverhältnisse der Trump-NFTs. Ein weiterer Kritikpunkte besteht in vermeintlich interner Münzprägung. Der On-Chain-Analyst OKHotshot enthüllte, dass 1.000 NFTs vor dem Start intern geprägt wurden, wie "BeInCrypto" schreibt. Obwohl dies in den FAQ zum Projekt erwähnt wurde, bestand das Hauptproblem darin, dass die seltensten NFTs zu den von den Erstellern geprägten gehörten, was in der NFT-Szene äußerst unüblich ist. 26 Prozent der 1/1 NFTs und 28 Prozent der signierten NFTs wurden demnach vom Ersteller geprägt.

Darüber hinaus gibt es Vorwürfe von Krypto-Experten, die Lizenzfehler und angebliche Designkopien bei der NFT-Linie bemängeln. So ist die Herkunft der für die NFTs verwendeten Kunstwerke umstritten. NFT International LLC behauptet, sie seien handgezeichnet. Ein Twitter-Beitrag von Matthew Sheffield zeigte jedoch, dass viele der NFTs aus mit Photoshop bearbeiteten Bildern stammen und somit eine geringe Qualität aufweisen. All diese Vorwürfe könnten dazu beitragen, dass die Trump-NFTs genauso schnell wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden, wie sie Mitte Dezember aufgetaucht sind.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Drew Angerer/Getty Images, archy13 / Shutterstock.com